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Würzburg
Bald über 150 neue Wohnungen in Würzburg: Richtfest für Wohnanlage "Lichtblick"  in der Sanderau gefeiert
Seit 2022 wird gebaut, im Sommer kommenden Jahres soll die Vermietung beginnen. Was die Bewohner der neuen Häuser in der Königsberger Straße dann erwartet.
Am Dienstag war Richtfest an der neuen Wohnanlage Lichtblick in der Sanderau.
Foto: Heiko Becker | Am Dienstag war Richtfest an der neuen Wohnanlage Lichtblick in der Sanderau.
Ernst Lauterbach
 |  aktualisiert: 08.02.2024 11:14 Uhr

Unübersehbar hoch sind sie seit dem Baubeginn 2022 gewachsen, die Häuser der Wohnanlage Lichtblick in die Königsberger Straße in der Sanderau in Würzburg. Die Bauherrin, die Freier Besitzgesellschaft aus Rottendorf, hatte am Dienstag zum Richtfest geladen. An Stelle des früheren Bürgerspital-Hochhauses und seines Umfeldes stehen nun ein Gebäude mit 16 Stockwerken und drei weitere mit jeweils fünf Geschossen. Ab Mitte kommenden Jahres soll mit der Vermietung der 153 Wohnungen, davon über 30 Prozent aus dem geförderten Wohnungsbau, begonnen werden, erläutert Gregor Handreke, Geschäftsführer der Freier Besitzgesellschaft, beim Baustellenrundgang.

"Spannend wird es im Januar, wenn das Gerüst abgebaut wird"
René Eirich, Projektleiter

2018 hatte die Gesellschaft die alten Gebäude gekauft, es begann ein umfangreicher Rückbau des alten Hochhauses mit dem Dachcafé, an das sich viele Würzburger sicher noch erinnern werden. Was Handreke ärgert, wie er während des Rundgangs und noch einmal zu Beginn der Begrüßung beim Richtfest erwähnt: Bereits 2019 habe es Gespräche mit der Stadt Würzburg über einen Anschluss der Gebäude an das städtische Fernwärmenetz gegeben, bei der man die Bereitschaft dazu gezeigt habe. Bis heute sei aber von Seiten der Stadt keine weitere Rückmeldung gekommen, sagt er. Dem Wunsch der Stadt, in der Anlage eine Kita unterzubringen, sei man seitens der Bauherrin aber nachgekommen.

Etwa 600 Quadratmeter der Dachfläche werden von Photovoltaik belegt, 1000 werden begrünt

So werden die Wohnungen nun mit einem Mix aus Gas für ein Blockheizkraftwerk sowie Geothermie aus dem Grundwasser und Photovoltaik mit Batteriespeichern mit Warmwasser versorgt und beheizt. Etwa 600 Quadratmeter der Dachfläche werden dazu von der Photovoltaik belegt, weitere 1000 Quadratmeter werden begrünt und mit Wasserspeicherplatten versehen. "So  muss das Regenwasser nicht ungenutzt abgeleitet werden", sagt Projektleiter René Eirich vom Rottendorfer Architektur- und Planungsbüro Menig & Partner.

Eine Musterwohnung im Hochhaus ist bereits fertig (von links): Reinhold Walz (Technischer Bereichsleiter Züblin), Gregor Handreke (Geschäftsführer der Freier Besitzgesellschaf)t, Projektleiter René Eirich (Büro Menig & Partner) und Architekt Peter Menig beim Rundgang.
Foto: Heiko Becker | Eine Musterwohnung im Hochhaus ist bereits fertig (von links): Reinhold Walz (Technischer Bereichsleiter Züblin), Gregor Handreke (Geschäftsführer der Freier Besitzgesellschaf)t, Projektleiter René Eirich (Büro ...

Stellplätze der Tiefgarage als Ladestation aufrüstbar

Alle 112 Stellplätze der Tiefgarage unter den Gebäuden sind mit Wallboxen als Ladestation aufrüstbar, es gibt Carsharing-Angebote und Räume für Lastenfahrräder wurden ebenfalls geschaffen, so Eirich. Wem das nicht genügt: Die Straßenbahnhaltestelle in der Königsberger Straße liegt sozusagen vor der Haustür. Zudem sollen die Deckplatte der Tiefgarage aufwändig begrünt und neue Bäume gepflanzt werden.

Laut Projektleiter Eirich sind die Rohbaumaßnahmen zu etwa 80 Prozent fertig, der Innenausbau des Hochhauses bereits etwa zur Hälfte. Auch in den anderen drei Häusern werde damit nun begonnen, sagt er. "Spannend wird es im Januar, wenn das Gerüst abgebaut wird", sagt Eirich. Denn dann sehe man die mit Naturstein verkleidete Fassade. Die besteht aus Hohenzollernpark-Sandstein, ähnlich dem Sandstein, aus dem die Residenz in Würzburg und das Berliner Stadtschloss gebaut wurden, berichtet Johannes Hofmann von der gleichnamigen Natursteinfirma mit Sitz im Werbacher Ortsteil Gamburg im Taubertal. "Der Steinbruch liegt direkt neben einem ehemaligen Hohenzollernschloss, daher stammt der Name", erklärt er.

Reckt sich in die Höhe: links das künftige Wohnhochhaus in der Lichtblick-Anlage. 
Foto: Heiko Becker | Reckt sich in die Höhe: links das künftige Wohnhochhaus in der Lichtblick-Anlage. 

Alle Wohnungen, mit Größen zwischen 40 und 120 Quadratmeter, haben die gleiche Ausstattung

Alle Wohnungen, mit Größen zwischen 40 und 120 Quadratmetern, haben die gleiche Ausstattung. "Egal ob gefördert oder nicht", sagt Handreke. Und: "Der Blick von ganz oben ist grandios." Kein Wunder, ist das Hochhaus doch rund 55 Meter hoch.

Dann beginnt das Richtfest, offizielle Gäste wie sonst sieht man kaum. "Das ist ein Richtfest für die Mitarbeiter und die Handwerker, keine Wahlkampfveranstaltung", sagt Handreke auf Nachfrage  trocken. Der Züblin-Polier Martin Lang begrüßt im Namen der Familie Freier. "Es sei beeindruckend, was in den letzten Monaten geleistet worden sei, lobt er. Und: "Immer noch hat gut gebaut, wer sich dem Fachmann anvertraut." Handreke erlaubt sich in seiner kurzen Rede einen letzten Stich: "Das sind die Wohnungen, von denen die Politik immer nur spricht: Hier entstehen sie", sagt er.

 
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Kommentare
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  • Heribert Mennig
    "Spannend wird es im Januar, wenn das Gerüst abgebaut wird" Als ich diesen Satz gelesen habe, ist mir spontan ein uralter Witz eingefallen: Neben den LKWs, die das abgebaute Gerüst geladen haben, liegt das neu gebaute Haus in Trümmern. Der Polier schreit: Ich habe doch gesagt, dass das Gerüst erst abgebaut werden soll, wenn die Wohnungen tapeziert sind! grinsen) Sorry, den musste ich einfach loswerden.
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  • Stefan Krug
    mal schauen ob sich ein normaler Arbeiter
    so eine Wohnung überhaupt leisten kann...

    für eine geförderte Wohnung verdient er wahrscheinlich zu viel
    und für eine ungeförderte zu wenig...

    und unter 12,50€ pro Quadratmeter wird es sicher nicht vermietet!
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  • Hans-Georg Heim
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  • Alfred Nowak
    Bravo, mal Richtfest nicht für die Unbeteiligten (Politiker, Behördenvertreter, usw.) sondern für den Personenkreis die das Gebäude geschaffen haben! Die O-Töne sind klasse und bringen sie auf den Punkt! Da sieht man das „einfache“ und nicht politisch Ambitionierte Menschen nicht um den heißen Brei herumreden sondern einfach nur klar die Wahrheit sagen!
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  • Henry Göricke
    Langt nicht, es sollten mehr Wohnung gebaut werden. Wer Soziale Politik macht, sollte auch Sozial Bauen, Familie und Heim ist die Zelle der Gesellschafft.
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