
Die Tage des ehemaligen Bürgerspital-Hochhauses in der Sanderau sind gezählt. Der neue Besitzer, die Freier Besitzgesellschaft der Würzburger Unternehmerfamilie Freier (s.Oliver) möchte das 45 Jahre alte Hochhaus abreißen und durch drei Neubauten ersetzen. Entsprechende Pläne wurden am Freitag der Stadtbildkommission vorgestellt.
Der Tenor der Beratungen: Durchaus positiv, aber es gibt noch Überarbeitungsbedarf. Danach soll das Projekt der Expertenkommission mit renommierten Architekten, Stadträten und dem Stadtheimatpfleger erneut vorgelegt werden. Die zwei wichtigsten Ergebnisse der längeren Debatte: Es gab keinen Widerspruch gegen den Abriss des Hochhauses in der Königsberger Straße und gegen einen etwas niedrigeren Neubau.
Investor wollte ursprünglich sanieren statt abzureißen
Die Pläne des Investors stellte Architekt Peter Menig vom Büro Menig & Partner aus Rottendorf vor. Nach seinen Ausführungen habe man anfangs noch erwogen, das ehemalige Seniorenwohnstift mit seinem Dachcafé im Obergeschoss zu sanieren und umzubauen: "Wir dachten, wir könnten das Hochhaus sanieren." Doch dann habe sich herausgestellt, dass die Bausubstanz deutlich schlechter ist als erwartet.
Zudem erwies sich die Innenstruktur des über 17-stöckigen Hauses als problematisch für die geplante Nutzung. Nur mit einem unverhältnismäßig großen Aufwand wäre es zu bewerkstelligen gewesen, die überwiegend Ein- bis Zwei-Zimmer-Appartements in größere Wohnungen umzubauen. Mit der Entscheidung, aufgrund der Unwirtschaftlichkeit lieber neu zu bauen, statt zu sanieren, waren auch erste Überlegungen, das über 50 Meter hohe Haus aufzustocken, hinfällig, wie Menig erläuterte.
Das neue Hochhaus ist niedriger und schmaler geplant
Eine umfassende Sanierung hatte bereits der Vorbesitzer, die Bürgerspital-Stiftung, ins Auge gefasst. Unter anderem hätten in dem im Dezember 1974 eröffneten Gebäude, neben den Fenstern und Fassaden, auch die Aufzüge und die Ver- und Entsorgungsleitungen erneuert werden müssen. Zudem hätte man das Haus nicht in bewohntem Zustand sanieren können. So entschied sich die Stiftung für einen Neubau am Hubland und verkauft das Hochhaus im vergangenen Jahr an die Freier Besitzgesellschaft (FBG). Über den Kaufpreis gibt es keine Informationen.
Was kommt nun nach dem Hochhaus? Nach den Ausführungen von Architekt Menig soll das jetzige Gebäude nach seinem Abriss durch drei unterschiedlich hohe Gebäude ersetzt werden. Das höchste ist wieder ein Hochhaus, mit 14 Stockwerken, allerdings etwas niedriger, als das jetzige und schmaler gebaut. Die beiden anderen sind acht beziehungsweise vier Stockwerke hoch. Insgesamt sind etwa 160 Mietwohnungen geplant.
Fußläufig um die Ecke is vorbei - und da sind wir alle selbst mit schuld!!!!