
Urlaub in Franken boomt. Laut Tourismusverband verbrachten 2024 so viele Menschen wie nie zuvor ihre Ferien in der Region: Über 10 Millionen Gästeankünfte verzeichnete der Verband. Die Zahl der Übernachtungen stieg auf 23,8 Millionen.
Auch für Einheimische gibt es in Franken viel zu erleben und zu entdecken. Und 2025 ganz besonders, denn eine Reihe von historischen Ereignissen steht bevor. Ob beliebte Sehenswürdigkeiten oder spezielle Ausstellungen: Hier sind acht Ziele in Franken, die 2025 einen Besuch besonders lohnen.
1. Festung Marienberg in Würzburg: Im Museum für Franken geht's um 500 Jahre Bauernkrieg

Würzburg ist immer einen Ausflug wert. Besonderer Anlass in diesem Jahr: der Bauernkrieg vor 500 Jahren. Das Museum für Franken auf der Festung Marienberg zeigt dazu eine Ausstellung unter dem Titel "1525 – Franken fordert Freiheiten". Die Sonderschau beleuchtet die historischen Ereignisse und erklärt, warum sich Bauern und Bäuerinnen gegen ihre Herren auflehnten und welche Rolle die Fürstbischöfe und Klöster im Konflikt hatten.
Apropos Rolle: An Mitmachstationen können Museumsgäste ab zwölf Jahren in Computer-Rollenspielen mehr über die Belagerung erfahren, die 1525 genau hier auf dem Marienberg stattfand.
Wann: Die Ausstellung "1525" läuft von 11. April bis 26. Oktober 2025, geöffnet ist außer montags täglich von 10 bis 17 Uhr.
Wo: Museum für Franken, Festung Marienberg, 97082 Würzburg
Infos: www.museum-franken.de/1525-franken-fordert-freiheiten
2. Veste in Coburg: Mit der Bimmelbahn hinauf auf die 800 Jahre alte Schlossburg

Nur eineinhalb Autostunden von Würzburg entfernt, in Oberfranken, liegt Coburg. Vor 800 Jahren begann hier der Bau der heutigen Schlossanlage. Die Veste Coburg war einst Grenzburg und Festung und diente dem sächsischen Kurfürsten Friedrich dem Weisen im 15. Jahrhundert als Bergschloss. Ihre Anfänge reichen weit zurück: Bereits im 11. Jahrhundert erwähnen Urkunden die Koburg. Ab 1225 nennt man sie Schloss - Anlass für eine große Ausstellung zur Geschichte der Veste in diesem Jahr.
Wer auf der Veste lebte, welche Belagerungen sie überstand, welche Architekten im Laufe der Jahrhunderte ihre Spuren hinterließen und wie die Anlage im 19. und 20. Jahrhundert umgestaltet wurde – all das beleuchtet die Ausstellung. Der schnellste Weg nach oben ist übrigens die Fahrt mit der kleinen "Bimmelbahn".
Wann: Die Ausstellung "Burg, Schloss, Fränkische Krone" ist von 4. Juli bis 9. November 2025 zu sehen. Die Kunstsammlungen der Veste Coburg haben das ganze Jahr geöffnet, täglich von 10 bis 17 Uhr.
Wo: Veste Coburg, 96450 Coburg
Infos: www.kunstsammlungen-coburg.de
3. Binghöhle in Streitberg: Die Tropfsteinhöhle verzaubert seit 120 Jahren

Mitten in der Fränkischen Schweiz, im Landkreis Forchheim, liegt eine der bezauberndsten Tropfsteinhöhlen Deutschlands: die Binghöhle in Streitberg. Der Unternehmer Ignaz Bing aus Nürnberg entdeckte die Höhle vor 120 Jahren und gab ihr seinen Namen. Seit 1906 dient sie als Schauhöhle und offenbart Besucherinnen und Besuchern eine unterirdische Wunderwelt.
Erleben kann man die geologische "Schatzkammer" bei verschiedenen Touren - von Entdeckertour über Märchenführung für Kinder bis zur Fledermausführung. Wer Zeit hat, kann nach dem Höhlenbesuch die Ruinen der Burg Neideck und der Streitburg besichtigen. Wer es sportlich mag, kann auf der Wiesent Kajak fahren oder die Region um Wiesenttal auf dem "Geologischen Erlebnispfad" erkunden.
Wann: Die Binghöhle ist von 1. April bis 9. November 2025 von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Wo: Binghöhle, Schauertal im Ortsteil Streitberg, 91346 Wiesenttal.
Infos: www.binghoehle.de oder bei der Touristinfo Wiesenttal, Tel. (0 91 96) 92 99 31.
4. Deutscher Burgenwinkel im Landkreis Haßberge: Zum 15. Geburtstag geht's hinauf zur Ruine Raueneck

Seit 15 Jahren lockt der Deutsche Burgenwinkel ins Land der Burgen, Schlösser und Ruinen. Die Region zwischen Ebern und Maroldsweisach im Landkreis Haßberge beeindruckt mit besonders vielen historischen Bauwerken, die meisten stammen aus dem Hochmittelalter. 16 Burgen und Schlösser sowie acht Ruinen findet man hier heute noch.
Das Motto zum 15-Jährigen: "Aktiv ins Mittelalter". Besonders gefeiert wird am 25. Mai 2025 bei einer Sternwanderung. Dann können Besucherinnen und Besucher beim Burgenwinkel-Wandertag die Ruine Raueneck erkunden, die zwischen 2016 und 2019 aufwendig saniert wurde. Von der Ruine aus haben Besucher einen wunderbaren Blick nach Altenstein, Lichtenstein und Bramberg sowie über das gesamte Baunachtal.
Wann: Die Burgruine Raueneck ist jederzeit zugänglich. Zu "15 Jahre Deutscher Burgenwinkel" gibt es ein eigenes Veranstaltungsprogramm mit Konzerten und mehr.
Wo: Ruine Raueneck, 96106 Ebern
Infos und Programm: www.hassberge-tourismus.de/15-jahre-deutscher-burgenwinkel
5. Rothenburg ob der Tauber: Die Reichsstadt ist ein historisches Erlebnis

Die Stadt Rothenburg ob der Tauber verwandelt sich 2025 in ein lebendiges Geschichtsbuch: 500 Jahre Bauernkrieg werden auch in der früheren Reichsstadt in Mittelfranken groß gefeiert - mit einer Sonderausstellung, Stadtführungen, Konzerten und einem Freilichttheater. Auf der Bühne am Marktplatz stellen Schauspieler und Musiker am 5. und 19. Juli die bewegte Geschichte der Region dar. Am 6. September werden dann die Reichsstadt-Festtage gefeiert.
Das Rothenburg-Museum zeigt im Bauernkriegs-Gedenkjahr die Ausstellung "Die Waffen einer Reichsstadt". Im eigens neu gestalteten Dormitorium ist die Konfrontation von städtischen, bäuerlichen und adeligen Waffensystemen dargestellt und auch die militärische Unterlegenheit der Bauern verdeutlicht.
Wann: Das Rothenburg-Museum ist von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr geöffnet, in den Wintermonaten von 14 bis 17 Uhr.
Wo: Rothenburg-Museum, Klosterhof 5, 91541 Rothenburg ob der Tauber.
Infos: www.rothenburgmuseum.de, weitere Termine und Veranstaltungen unter: www.rothenburg.de
6. Kirchenburg in Mönchsondheim: Hier reist man im Freilandmuseum durch die Zeit

Die Rettung der Kirchenburg Mönchsondheim vor dem drohenden Verfall und ihre Öffnung für die Öffentlichkeit – das war im Landkreis Kitzingen das ehrgeizige Ziel, als 1975 der Verein "Fränkisches Bauern- und Handwerkermuseum Kirchenburg Mönchsondheim" ins Leben gerufen wurde. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens lädt der Verein nun zu einer Reise durch die Zeit ein. Titel der Sonderausstellung: "Nichts bleibt, wenn sich keiner drum kümmert".
Wie es zur Vereinsgründung kam, wer hier tatkräftig anpackt und hinter den Kulissen wirkt: Zahlreiche Anekdoten und Geschichten aus einem halben Jahrhundert Museums- und Vereinsarbeit geben Besucherinnen und Besuchern Einblicke. Und in Sonderführungen erfährt man am 15. Juni und am 19. Oktober, jeweils um 14 und 15 Uhr, mehr über den Verein und seine eigene Geschichte.
Wann: Das Museum ist von April bis Ende Oktober Dienstag bis Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Wo: Kirchenburgmuseum Mönchsondheim, An der Kirchenburg 5, 97346 Iphofen
Infos: kirchenburgmuseum.de
7. Wunsiedel, die Jean-Paul-Stadt: Zum 200. Todestag dem großen Schriftsteller auf der Spur

Wunsiedel im Fichtelgebirge feiert in diesem Jahr den 200. Todestag des großen Schriftstellers Jean Paul mit vielen Veranstaltungen. Der Zeitgenosse Goethes und Schillers schrieb Romane wie "Hesperus", "Siebenkäs" und "Titan". In der oberfränkischen Stadt geboren, wuchs Jean Paul in Armut auf und führte auch später ein bescheidenes Leben. Durch unermüdliches Lesen und Schreiben schuf er sich eine eigene Welt - und hinterließ ein umfangreiches Gesamtwerk.
Zu den Höhepunkten im Gedenkjahr gehört die Uraufführung der Theaterrevue "Hoppelpoppel oder Jean Pauls Zauberland" am 15. August bei den Luisenburg-Festspielen. Der österreichische Autor Franzobel entspinnt darin eine fantastische Geschichte rund um das Werk Jean Pauls und zeichnet auf verschlungenen Wegen den Lebenslauf des Dichters nach.
Wann: Die Luisenburg-Festspiele finden von Mai bis September statt. Besucherinnen und Besucher können in Wunsiedel dazu das Jahr über Führungen durch die Festspielstadt buchen, die literarische Einblicke und historische Anekdoten über Jean Paul bieten.
Wo: Tourist-Information, Maximilianstraße 9, 95632 Wunsiedel
Infos: www.wunsiedel.de und www.luisenburg-aktuell.de
8. Museum Georg Schäfer in Schweinfurt: Hier steht seit 25 Jahren alles im Zeichen der Zeichenkunst

Schweinfurt ist immer eine Reise wert - besonders für alle, die Kunst lieben. 2025 feiert das Museum Georg Schäfer sein 25-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass zeigt das Haus erstmals eine repräsentative Auswahl aus über 5000 weitgehend unbekannten Werken. Geordnet nach Themen wie Arbeit, Beruf, Landschaft, Umwelt oder Naturmonument werden farbige Aquarelle, Zeichnungen, Skizzenbücher und einige Druckgrafiken zu sehen sein.
Die Ausstellung nutzt die umfangreiche Sammlung von Georg Schäfer, um das 19. Jahrhundert aus einer neuen Perspektive zu präsentieren. Sie beleuchtet die künstlerischen und gesellschaftlichen Entwicklungen dieser Epoche. Auch die Arbeit von Illustratoren, die damals Bücher und Zeitschriften wie den "Simplicissimus" gestalteten, wird zu sehen sein.
Wann: Die Ausstellung "Meisterwerke deutscher Zeichenkunst" ist bis 6. Juli 2025 zu sehen. Geöffnet Dienstag 10 bis 20 Uhr, Mittwoch bis Sonntag 10 bis 17 Uhr.
Wo: Museum Georg Schäfer, Brückenstraße 20, 97421 Schweinfurt
Infos: www.museumgeorgschaefer.de/