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Würzburg
Aus Sorge vor Verkehr und Veränderung: Bürgerinitiative will neuen Wohnraum im Würzburger Frauenland verhindern
Mit verschiedenen Argumenten will eine Initiative ein Bauprojekt in Würzburg verhindern. Nachfragen zeigen: Beteiligte stören sich primär an der Veränderung im Viertel.
Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen neuen Wohnraum im Würzburger Frauenland. Im Bild von rechts die Gründungsmitglieder Johanna Bußmann, Kilian Distler, Kerstin Distler, Inka Stock und Günter Karp.
Foto: Benjamin Brückner | Eine Bürgerinitiative wehrt sich gegen neuen Wohnraum im Würzburger Frauenland. Im Bild von rechts die Gründungsmitglieder Johanna Bußmann, Kilian Distler, Kerstin Distler, Inka Stock und Günter Karp.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:10 Uhr

Der Stadtrat ist begeistert, eine Bürgerinitiative (BI) hingegen macht gegen ein Bauprojekt im Würzburger Frauenland mobil: Die Würzburger Wohnungsgenossenschaft (WWG) will sanierungsbedürftige Mehrfamilienhäuser in der Wittelsbacherstraße abreißen und durch neue größere Gebäude ersetzen. Das will die BI "Unser Frauenland" verhindern. Aus Sorge vor zunehmenden Verkehr – und vor Veränderung.

Fehlender Brand- und Schallschutz, Defizite bei der Wärmeisolierung und zu wenige Stellplätze – die in den 1920er Jahren gebauten Häuser 13, 15 und 17 in der Wittelsbacherstraße sind nach Angaben der WWG in die Jahre gekommen und sollen ersetzt werden: Anstelle von 1000 Quadratmeter sollen dort rund 1800 Quadratmeter Wohnfläche und eine Tiefgarage errichtet werden. Davon ist die BI "Unser Frauenland", die nach eigenen Angaben über 400 Unterschriften gesammelt hat, wenig begeistert.

"Das überdimensionierte Neubauvorhaben wirft mehrere Fragen auf, sowohl sozialer, verkehrstechnischer und städtebaulicher Art", schreibt Mitbegründer Kilian Distler an die Redaktion. Das Bauvorhaben sei vom Stadtrat ohne konkreten Bebauungsplan genehmigt worden. Die bisher bekannten Planungen ließen darauf schließen, dass sich das gesamte Straßenbild verändere.

BI befürchten zusätzliche Verkehrsbelastung in kleinen Straßen

"Die Neuplanung versucht zwar, dem wieder gerecht zu werden, dies gelingt jedoch aus unserer Sicht nicht", heißt es dazu in einem Schreiben, das die BI an Würzburgs Baureferent Benjamin Schneider geschickt hat. Besonders problematisch sei die geplante Tiefgarage, die über kleine Seitenstraßen erreichbar sein soll. "Diese sind der zusätzlichen Verkehrsbelastung aufgrund geringer Breite und teilweise Einbahnstraßenregelung nicht gewachsen."

Mehr Wohnraum auf vier Geschossen, darunter eine Tiefgarage: Der Vorentwurf des Würzburger Architekturbüros Brückner & Brückner für die geplanten neuen Wohnhäuser der Würzburger Wohnungsgenossenschaft im oberen Frauenland.
Foto: Brückner & Brückner Architekten | Mehr Wohnraum auf vier Geschossen, darunter eine Tiefgarage: Der Vorentwurf des Würzburger Architekturbüros Brückner & Brückner für die geplanten neuen Wohnhäuser der Würzburger Wohnungsgenossenschaft im oberen ...

Auch das Thema Sozialverträglichkeit thematisiert die BI: Bisher würden die Wohnungen an einkommensschwächere Mieterinnen und Mieter vermietet. "Einige von ihnen haben berechtigte Befürchtungen, sich die neuen Wohnungen nicht mehr leisten zu können."

Ein Ortsbesuch zeigt: Die BI setzt sich mehrheitlich aus Bewohnern kleiner Häuschen rund um das Bauprojekt zusammen. Einige der umquartierten Bewohner unterstützten das Anliegen der BI, sagt Kilian Distler auf Nachfrage.

BI-Mitglieder: Wohnungsnot in Würzburg nicht so groß wie dargestellt

Gefragt nach dem subjektiv größten Problem durch das Bauvorhaben, sagt ein Mitglied der BI beim Ortstermin: "Der Charme des Viertels geht verloren." Während die Anwohner im Laufe der Jahre "richtig Geld investiert" hätten, um die Gebäude auf dem neusten Stand zu halten, hätte die WWG ihre Gebäude absichtlich "verkommen" lassen, weshalb jetzt die Sanierung notwendig sei.

Auf die Frage, wie die grassierende Wohnungsnot in Würzburg ohne Nachverdichtung in den Griff zu kriegen sei, zweifeln Mitglieder an, dass das Problem in Würzburg tatsächlich so groß sei, wie es dargestellt wird. "Sanieren ohne Nachverdichten" sei also die bevorzugte Lösung.

Die Redaktion hat auch die Würzburger Wohnungsgenossenschaft um eine Stellungnahme gebeten. Diese verteidigt ihr Gestaltungskonzept und betont, "dass die optische Gestaltung sich im Frauenland wieder findet beziehungsweise sich entsprechend eingliedert. (...) Weiter wird durch die geänderte Gebäudemaße mehr Wohnfläche geschaffen, um der anhaltend großen Nachfrage nach innerstädtischen Wohnungen gerecht zu werden."

Stadt Würzburg: "Zeitgemäße Transformation und architektonische Weiterentwicklung"

Die Genossenschaft investiere jährlich bis zu vier Millionen Euro in Instandhaltung ihrer Gebäude und habe "die notwendigen Investitionen zum Erhalt der Gebäude und der Vermietbarkeit stets durchgeführt". Auch die Sorge des zunehmenden Verkehrs kontert die Genossenschaft: "Die Genossenschaft ist bemüht, den Stellplatzschlüssel so gering wie möglich zu halten. Hierfür sollen sowohl die bestehende ÖPNV-Anbindungen sowie die geplante Straßenbahnlinie berücksichtigt werden. Außerdem soll eine Car-Sharing-Station auf dem Grundstück errichtet werden."

Die  Würzburger Bürgerinitiative 'Unser Frauenland' befürchtet, dass der Verkehr im Viertel zunimmt.
Foto: Benjamin Brückner | Die  Würzburger Bürgerinitiative "Unser Frauenland" befürchtet, dass der Verkehr im Viertel zunimmt.

Unterstützung erhält die WWG von der Stadt Würzburg: Diese betont auf Anfrage: "Die angedachte Planung bewegt sich im Rahmen des geltenden Bauplanungsrechtes. (...) Die verkehrlichen Auswirkungen des Bauvorhabens auf die umliegende Bebauung werden selbstverständlich im Rahmen des folgenden Baugenehmigungsverfahrens berücksichtigt." Außerdem, so die Stadt weiter, seien die bisherigen Gebäude nicht als Baudenkmäler klassifiziert. "Die Neubebauung befasst sich mit dem Bestand und vollzieht eine zeitgemäße Transformation und architektonische Weiterentwicklung."

Nach Angaben von BI-Mitbegründer Distler hat inzwischen ein Treffen zwischen der Stadt Würzburg, der Wohnungsgenossenschaft und der Bürgerinitiative stattgefunden. Die Prüfung der verkehrlichen Auswirkung durch die Stadt sei erfreulich. Eine Einigung habe insgesamt jedoch nicht erzielt werden können. Nun erwäge die BI, die nach eigenen Angaben über 400 Unterschriften gesammelt hat, rechtliche Schritte: "Die Angelegenheit muss vom Verwaltungsgericht geklärt werden."

 
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  • Johanna Bußmann-Amberg
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  • Karl-Heinz Schulz
    Würzburg hat einen Mangel an Sozialen Wohnungsbau. Es ist ja schön wenn Häuser saniert werden, doch leidet der Mietpreis darunter. Wohnungen die man sich noch leisten konnte werden zu unbezahlbaren Wohnungen. Es sieht doch auch am Hubland so aus das viel gebaut wird aber sich nicht alle die Wohnungen leisten können. Jetzt haben wir auch noch Studenten und Arbeiter die auf soziale Mietpreise angewiesen sind, dazu kommen noch Wohnungen für Auswanderer und Flüchtlinge. Wo sollen diese Leute denn hin ?
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  • Heinz Manger
    Ich habe mir den Account von meinem schwiegervater ausgeliehen, um hier meinen Senf zugeben zu können.
    Ich finde der Artikel und die Pappenheimer auf dem Bild spiegeln die egoistische Ader der dekadenten Menschen dieser Stadt wieder. Seien wir doch mal ehrlich, die wollen nur nicht, dass deren Ausblick auf Würzburgs Herzstück durch ein mehrstöckiges Gebäude behindert wird. Sollen Sie mal froh sein, dass sie überhaupt ein Haus haben das in der heutigen Zeit in der Lage mehr als eine halbe Million Wert ist. Die jammern also auf sehr hohem Niveau. Ich wünsche es Ihnen, dass ihre Sicht durch ein paar Mietwohnungen behindert wird. Auf der anderen Seite schaffen mehr Mietwohnungen in Frauenland mehr platz für Bonzen aus anderen Städten um sich hier auszubreiten. Diese Stadt strotzt nur so von eingebildeten Bonzen die in ihren teuren schlitten durch die Stadt flitzen und an Orten mit viel Fußvolk die Motoren aufheulen lassen. Die "Elite" der Stadt macht mich Krank, aber es ist überall so...
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  • Walter Vogt
    Es ist egoistisch Veränderungen in seiner Umgebung abzulehnen. Die Häuser, die von den Gegnern bewohnt werden, wurden ja auch mal gebaut. Hätte damals sich damals jemand erfolgreich dagegen gewehrt, würden sie dort nicht wohnen.
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  • Herbert Stapff
    Gibt es vom Hausbesitzer oder der BI belastbare Zahlen? Nur über Optik und Parkplätze reden reicht nicht.
    In welchem Zustand sind die Gebäude und insbesondere das Walmdach? Können die Außenmauern einen neuen Dachstuhl oder eine Aufstockung tragen? Was hält der Ringanker noch aus? Ist überhaupt einer vorhanden? Wasser, Abwasser, Sanitär, Heizung, Stromleitungen? Manche Reparatur macht wirtschaftlich keinen Sinn, auch wenn ein marodes Gebäude vielleicht optisch noch gut aussieht. Auch der Hausbesitzer muss rechnen. Er entscheidet über Abriß oder nicht. Ohne triftigen Grund wird er es nicht tun. Die Leute wollen moderne Wohnungen. Aber er muss mit der Immobilie auch Geld verdienen. Hier steht hier eine Genossenschaft im Hintergrund d. h. viele Miteigentümer mit Mitspracherecht und keine anonymen Miethaie. Bitte im Frauenland umsehen: Die Wohnungsgenossenschaften haben im Frauenland sehr viel getan, zum schönen Wohnen beigetragen und den Stadtteil mitgestaltet.
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  • Florian Evenbye
    Das ist nicht die persönliche Meinung des Autoren, sondern eine Schlussfolgerung.
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  • Ruth Hesse
    Die historische Ironie besteht hier darin, dass die Mitglieder der BI Häuser in der Sterenstraße bewohnen, welche der Würzburger Bau- und Sparverein errichtet hat - ein Vorgänger der heutigen WWG.

    Während die WWG heute wie damals ihren genossenschaftlichen sozialen Verpflichtungen nachkommt, nämlich ihren Mitgliedern guten und günstigen Wohnraum zu verschaffen, der vor allem auch in energetischen Sachen auf der Höhe der Zeit ist, haben die Mitglieder der BI und Profiteure der früheren Tätigkeit des WWG-Vorgängers das Soziale wohl etwas aus dem Blick verloren, da zählt wohl mehr das Eigeninteresse.

    Ich persönlich freue mich darauf, wenn die Wittelsbacher Straße durch die WWG verschönert wird und freue mich auch auf neue nette Nachbarn.
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  • Roland Englert
    War ja zu erwarten, dass sich wieder einige finden werden, denen es wohl zu gut geht. So weltfremd zu sein und zu behaupten das Wohnraumproblem in Würzburg wird Übertrieben dargestellt, kann man vermutlich auch nur, wenn man Mitten in bester Stadtlage ein Einfamilienhaus oder Ähnliches besitzt. An diesen Häußern wird zukünftig die Straßenbahn vorbeifahren. Wer da nicht nachverdichtet, vergeudet eine rießige Chance transitorientierten Wohnraum zu schaffen. Den Mitgliedern der Bürgeritiative liegt aber nur ihr eigenes Bestes im Sinn.
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  • Ruth Hesse
    Das Vorhaben der WWG und den Entwurf des renommierten Architekturbüros Brückner & Brückner finde ich sehr gelungen. Die Nachverdichtung ist maßvoll, die Abstandsflächen würden zu den Gärten hin deutlich mehr hergeben.

    Dass Wohnraum in Würzburg benötigt wird, ist unbestritten. Am besten auch in guten zentralen Lagen, das ist auch ökologischer als eine Zersiedelung in der Peripherie mit entsprechender Bodenversiegelung und zusätzlichem Verkehr. Klar sorgen die zusätzlichen Bewohner für zusätzlichen Verkehr, das ist m. E. aber verkraftbar, da eben nur moderat nachverdichtet wird und mit entsprechenden Mobilitätskonzepten auch aktiv eine Verringerung des Individualverkehrs angestrebt wird, z. B. mit Carsharing.
    Eine Veränderung des Charakters des Viertels vermag ich auch nicht zu erkennen. Das Viertel besteht im unteren Frauenland aus vielen genossenschaftlichen Mehrfamilienhäusern und geht dort über in Reihen- und alleinstehende Häuser - daran ändert sich doch nichts.
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  • Lars Hoffmann
    Natürlich war , ist und bleibt das Ersetzen von Altem durch Neues immer ein gewisser Verlust .

    Aber

    - das Neue wird energieeffizient

    - das Neue wird barrierefrei

    - das Neue wird wegen unterschiedlicher Wohnungsgrössen für mehr Menschen als Wohnstandort interessant

    - das Neue sichert die Zukunft des genossenschaftlichen Wohnens gegenüber reinen Renditeprojekten privater Immobilienhaie

    natürlich werden Ego-Interessen von Nachbarn zum Verhindern von Projekten immer mit wohlklingenden Gemeinwohl/ Argumenten versehen , primär geht es aber darum , sich ernsthaft um die berechtigten Interessen der Altmieterschaft zu kümmern

    Hans Sartoris
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  • Fabian König
    Lieber Herr Sartoris,

    ich stimme Ihnen in den meisten Punkten zu.

    Allerdings

    - kann man Energieeffizienz auch durch eine nachträgliche Dämmung und durch den Einbau zB einer Wärmepumpe etc. erreichen.

    - ist Barrierefreiheit ein Totschlag-Argument, da man dann sämtliche nichtbarrierefreien (Alt-)Bauten abreißen und durch Neubauten ersetzen müsste, was einem Totalverlust sämtlicher entsprechender Gebäude (wie hier: aus den 1920er Jahren) gleich käme. Im Übrigen ist Barrierefreiheit nur für diejenigen Menschen wichtig, die sie benötigen - für die Anderen wären Neubauten an anderer Stelle ebenso sinnvoll. Ganz zu schweigen davon, dass man Barrierefreiheit auch durch Treppenlifte erreichen könnte.

    - ist es denn nötig, dass HIER mehr Menschen wohnen müssen? Gibt es keine Alternativen, wie zB am Hubland?

    - kann das genossenschaftliche Wohnen doch viel besser ausgebaut werden, wenn die Stadtbau nicht anstatt, sondern ZUSÄTZLICH zu den bestehenden Häusern Wohnraum schafft.
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  • Lars Hoffmann
    Lieber Herr König ,

    ich habe meine Meinung aus Sicht der sozial orientierten Wohnungswirtschaft und deren aktueller Zukunftsherausforderungen geäußert -
    dazu gehört auch die komplexe und anspruchsvolle Auseinandersetzung mit Erhaltung und Modernisierung versus Abbruch und Ersatzneubau.

    Aber nicht dass es zu Missverständnissen kommt : Es ist ein Projekt der Frauenlandgenossenschaft und nicht der Stadtbau Würzburg GmbH

    Hans Sartoris
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  • Fabian König
    Sie haben natürlich Recht, was den Träger des Bauprojekts angeht. Hier habe ich mich vertan.

    Ich finde es einfach schade, wenn ein ganzer Straßenzug, der optisch recht gut ausschaut, abgerissen wird - die Nachbarhäuser sollen ja ebenfalls folgen.
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  • Aaron Niemeyer
    Herr Sartoris, tatsächlich ist es ein Projekt der Würzburger Wohnungsgenossenschaft (https://www.wwg-wuerzburg.de/) und nicht der Frauenland Genossenschaft (https://www.wg-frauenland.de/). Offenbar werden die beiden des öfteren verwechselt grinsen

    Beste Grüße,
    Aaron Niemeyer (Redaktion)
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  • Fabian König
    I.Ü. halte ich es für etwas unseriös, von „Ego-Interessen“ der Nachbarn zu sprechen. Die Erhaltung hist. Bausubstanz bzw. eines in sich stimmigen Viertels liegt zudem nicht allein im Interesse der Nachbarn, sondern im Interesse der Stadtteil- sowie der gesamten Stadtbevölkerung, die sich um ihr Stadtbild sorgt (dazu gehöre ich). Die Struktur & Kubatur der bestehenden Gebäude korrespondiert nicht nur mit den Nachbarhäusern, sondern insb. auch mit dem Fakultätsgebäude am Wittelsbacher Platz (v.a. die Dachlandschaft), auf das sie Bezug nimmt.

    Auch habe ich den Eindruck, dass es in Wahrheit nicht um die Interessen der Bewohner geht (diese sollte man in der Tat einmal um ihre Meinung bitten), sondern darum, dass sich die Stadtbau um ihren Auftrag drückt, ein harmonisches Stadtbild zu gewährleisten und zu entwickeln, da dies eben aufwändiger ist.

    Ich wäre bei Ihnen, wenn es um das bloße Verhindern/dem Verbauen der eigenen schönen Aussicht ginge - darum geht es hier aber gerade nicht.
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  • Fabian König
    Korrektur: Es muss natürlich WWG heißen, nicht Stadtbau.
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  • Fabian König
    Alternativvorschlag: Wie wäre es denn zB mit einer Bebauung auf dem Gelände Zürnstraße 2? Das ist eine riesige Fläche, deren bauliches Potential noch lange nicht ausgeschöpft ist, und die sich m. E. bestens für eine Nachverdichtung im beliebten Stadtteil Frauenland eignen würde. Insbesondere auf der Teilfläche ggü Zürnstr. 9 könnte man statt des bestehenden Parkplatzes ein oder mehrere große Mehrfamilienhäuser mit Tiefgarage errichten. Natürlich alles abhängig davon, ob ein Grundstückserwerb möglich ist bzw. ob der Eigentümer selbst zu einer weiteren Bebauung bewogen werden kann.

    Auch wäre interessant, was eigentlich mit der bisherigen Kopfklinik passiert, wenn die neue Kopfklinik am anderen Standort errichtet ist. Die jetzige ist ja nicht sanierungsfähig, was ja der Grund für den Neubau ist. Wird die alte Kopfklinik dann zB für Wohngebäude weichen? Das Gelände ist jedenfalls immens groß.
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  • Fabian König
    Nachtrag: Der BI empfehle ich unbedingt, sich an das Landesamt für Denkmalpflege zu wenden, um eine mögliche Denkmaleigenschaft mit dem Ziel der Aufnahme in die Bayerische Denkmalliste prüfen zu lassen. Die Denkmaleigenschaft eines Gebäudes wird nämlich nicht erst mit der Aufnahme in die Denkmalliste begründet (eine Eintragung ist hierfür NICHT konstitutiv), sondern sie kann auch jetzt schon vorliegen, vgl. Art. 1 Abs. 1, Abs. 2 BayDSchG.

    Informieren Sie unbedingt auch den Verein "Stadtbild Deutschland e. V." z. B. via Facebook, der sich intensiv für die Erhaltung von Baudenkmälern einsetzt und für eine breite Öffentlichkeit sorgen kann.

    Zuletzt bitte ich um die Information, wo jene Unterschrifenliste zum Unterzeichnen ausliegt. Ich würde gerne unterschreiben. Falls nicht bereits geschehen, wäre die Nutzung einer "Petitionsplattform" im Internet nützlich, z.B. change.org oder openpetition.de.
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