Nun kommt er also auch in Würzburg: Um Mieten auf Angemessenheit überprüfen zu können, will die Stadt Würzburg ihren Vermieterinnen und Mietern ab 2023 einen städtischen Mietspiegel zur Verfügung stellen. In den öffentlichen Haushaltsberatungen Ende November 2021 hat die Stadt 100.000 Euro für die Erstellung eines Qualifizierten Mietspiegels bereitgestellt.
Mit einem Umdenken in der Würzburger Wohnungspolitik hat dieser Schritt wohl allerdings wenig zu tun: Wie diese Redaktion berichtete, hält die Stadt Würzburg einen Mietspiegel nicht für ein Mietpreis dämpfendes Instrument, sondern sieht stattdessen das Risiko steigender Mieten durch die Erstellung eines Mietspiegels.
Würzburg würde sonst gegen geltendes Recht verstoßen
Dem widersprechen allerdings die Erfahrungen aus Städten wie Bamberg, Fürth und Regensburg, in denen es seit Langem einen Mietspiegel gibt. Mietervereine, die Behörden und die Haus- und Grundbesitzervereine berichten in diesen Städten von mehr Transparenz und weniger Streit auf dem Wohnungsmarkt.
Dass Würzburg als eine der letzten Städte Bayerns mit angespannten Mietmarkt nun trotzdem einen Mietspiegel bekommt, liegt wohl vor allem daran, dass die Stadt sonst gegen geltendes Recht verstoßen würde: Im Juni 2021 einigte sich die große Koalition darauf, dass alle Gemeinden mit mehr als 50.000 Einwohnern zukünftig einen Mietspiegel erstellen müssen – also auch Würzburg.
"Die Stadt geht damit einen längst überfälligen und nun vom Gesetzgeber gebotenen Schritt", so Edgar Hein, Rechtsanwalt beim Würzburger Mieterverein. Denn ohne einen Mietspiegel sei die in Würzburg seit Jahren geltende Mietpreisbremse bisher praktisch ohne Wirkung geblieben. Würzburgs Vermieterinnen und Mieter hätten in den vergangenen Jahren lediglich die Möglichkeit gehabt, mühsam in der Nachbarschaft nach ortsüblichen Mieten zu fragen, so Hein. Mieter und Vermieterinnen seien von der Stadt im Stich gelassen worden.
Mieterverein: Mietspiegel kommt in Würzburg um Jahre zu spät
Zwar sei es gut, dass Würzburg nun einen Mietspiegel bekommt, so Hein, allerdings komme dieser Schritt Jahre zu spät. Der Mieterverein Würzburg fordert seit Langem die Erstellung eines Mietspiegels: "Hätte sich die Stadt schon vor sieben Jahren einen Mietspiegel erstellen lassen, wären die Mieten in dieser Zeit wahrscheinlich nicht mehr so stark gestiegen", so Hein.
Der nun kommende Mietspiegel beziehe nun leider auch die gestiegenen Mieten der letzten Jahre mit ein, so Hein. Seit Einführung der Mietpreisbremse im Jahr 2015 war die Stadt Würzburg als Stadt mit angespanntem Wohnungsmarkt vom Gesetzgeber aufgefordert, aber eben noch nicht verpflichtet gewesen, einen Mietspiegel zu erstellen.
Die vom Baureferat der Stadt Würzburg beantragten und von der Stadt bewilligten 100.000 Euro stehen nun für einen qualifizierten Mietspiegel zur Verfügung. Diese Redaktion hatte zuvor berichtet, dass ein Mietspiegel ab spätestens 2024 auch in Würzburg kommen müsse, welcher Mietspiegel es werden würde, aber noch unklar sei. Die Stadt Würzburg wies in der Folge darauf hin, dass man bereits vergangenes Jahr die Mittel für einen Qualifizierten Mietspiegel genehmigt habe.
Anders als ein Einfacher Mietspiegel wird der Qualifizierte Mietspiegel nach wissenschaftlichen Kriterien erstellt, muss von Interessenverbänden wie Mieter- und Haus- und Grundbesitzerverein anerkannt werden und hat auch bei Mietstreitigkeiten vor Gericht Bestand. Ob sich die Sorge der Stadt Würzburg über steigende Mieten bewahrheitet, wird sich noch zeigen.
Da ist ein Mietspiegel der Sargnagel der Wohnbauindustrie, weil Renditen nicht mehr erzielbar sind. So finden dann selbst gut verdienende Mieter keine mehr Wohnungen, die sich einen Neubau bzw. gut ausgestattete Wohnungen zu höherem Preis leisten könnten oder wollten.
Wieder ein Beispiel für grün-sozialistische Reguliereritis.
Gut gemeint, im Ergebnis aber schlecht.
In der Küche gibt es kein Wasser mehr, weil die Rohre zu sind. Im Schlafzimmer, und im Badezimmer, gibt es keine Heizmöglichkeit mehr.
Das Wohnzimmer, und die Küche (die einzigen Räume die ich noch heizen kann, sind mit Gas-Einzelöfen bestückt, die so uralt sind, dass ich den Kaminkehrer jedes mal dazu beknien muss, dass der die nicht außer Betrieb nimmt. Da sind nicht mal mehr Abgasklappen drin. Die hat man irgendwann mal entfernt, weil sie defekt waren und das Equipment einfach zu alt war, um die zu ersetzen... Duschen gehe ich in den Wintermonaten im Schwimmbad, weil es mir in meinem Bad zuhause einfach zu kalt ist!
Doch bei jeder Mieterhöhung bekomme ich Vergleichswohnungen genannt, die Top ausgestattet sind: Gas-Etagenheizung, alles wunderbar warm wenn es sein soll...
Habe mir mal die Mühe gemacht diese Mieter anzusprechen, und deren Wohnung mit meiner zu vergleichen... Gegen diese Vergleichswohnungen stehe ich richtig schlecht da...
Der Wohnungsmarkt und damit die Miethöhe wird weiterhin von Angebot und Nachfrage abhängig sein.
Die Mieten werden weiterhin nach oben gehen.