Ein "Helau" ertönt an diesem Donnerstag vielerorts in Franken und anderen Faschingshochburgen in Deutschland. Denn traditionell wird am 11. November um 11:11 Uhr die neue Saison eröffnet. Die gute Stimmung bei den Narren wird jedoch von den steigenden Corona-Zahlen getrübt.
Dennoch betont Marco Anderlik, Präsident des Fastnacht-Verband Franken (FVF), dass nach jetzigem Stand Veranstaltungen wie "Fastnacht in Franken" oder die "Närrische Weinprobe" mit der 2G-Regel stattfinden sollen. Vor einem Jahr sei am 11. November bereits klar gewesen, dass in der Session 2020/2021 keine Veranstaltungen durchgeführt werden können. Diesmal gebe der Gesetzgeber "uns alle Möglichkeiten, warum sollten wir nicht daran festhalten?", so Anderlik.
Künstlerinnen und Künstler wünschen sich Live-Publikum
Die 2G-Regel gilt auf jeden Fall für das Publikum. Ob sich auch die Künstlerinnen und Künstler daran halten müssen, wird sich noch zeigen. Anderlik verweist auf Profifußballer, die nicht geimpft sind, aber trotzdem ins Stadion dürfen. Und bis zur geplanten Prunksitzung von "Fastnacht in Franken" am 18. Februar sei es noch eine lange Zeit hin, in der viel passieren könne. Man plane auf jeden Fall mit Publikum. Wie viele Gäste aber letztlich zugelassen werden, könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, so Anderlik. Das hänge auch von möglichen weiteren Einschränkungen durch den Gesetzgeber ab.
Grundsätzlich sei das Publikum "für die Künstler, den Verband, die Gäste und das Publikum extremst wichtig". Alle Künstlerinnen und Künstler würden sich wünschen, 2022 wieder live vor Publikum spielen zu dürfen. Das war 2021 nicht möglich, "Fastnacht in Franken" wurde mit Lachern vom Band ausgestrahlt. Die "Närrische Weinprobe" im Würzburger Hofkeller sowie die Jugendsitzung "Wehe, wenn wir losgelassen" mussten komplett ausfallen.
Erneuter Impfaufruf des Verbands an die Vereine
Das Casting der Jugendfernsehsitzung findet wie geplant am Samstag, 27. November, in der Deutschen Fastnachtakademie in Kitzingen statt. Daran können dank der Übergangsregelung, die die Bayerische Staatsregierung am Dienstag verkündet hat, auch ungeimpfte Jugendliche teilnehmen. Die Anpassung habe bei vielen Vereinen für Erleichterung gesorgt, weil nun auch der Trainingsbetrieb aufrechterhalten werden könne, sagt Anderlik.
Den im Oktober an die Mitgliedsvereine gerichteten Impfaufruf möchte der FVF im Zuge der aktuell steigenden Corona-Zahlen erneuern. Die Pandemie könne nur gebrochen werden, "wenn jeder, der sich aus gesundheitlicher Sicht impfen lassen kann, auch impfen lässt", so Anderlik. Zudem empfahl der FVF seinen rund 330 Mitgliedsvereinen schon bevor die Corona-Ampel in Bayern auf Rot sprang, die Faschingsveranstaltungen nach der 2G-Regel durchzuführen. Die Resonanz sei positiv gewesen. "Ich kenne viele Vereine, die die 2G-Regel anwenden wollen", sagt Anderlik. Allerdings müsse jeder Verein abwägen, ob er die zusätzlichen Auflagen stemmen könne.
Prunksitzungen "im schlimmsten Fall" absagen
Die Fasenachtsgilde Giemaul aus Heidingsfeld (Lkr. Würzburg) plant zum Faschingsauftakt ab 18.30 Uhr einen Nachtumzug durch "Alt-Hätzfeld". Da die Veranstaltung im Freien stattfindet, muss eigentlich keine Maske getragen werden. "Wir tun es aber trotzdem, um auf Nummer sicher zu gehen", teilt Pressesprecher Sven Kelber auf Nachfrage dieser Redaktion mit. Ein Ausblick auf die kommende Session sei "der berühmte Blick in die Glaskugel", sagt auch er. Die Gilde plane bisher sämtliche Veranstaltungen nach dem 3G-Plus-Prinzip. Aber Kelber ist sich bewusst, dass einige Veranstaltungen im schlimmsten Fall nicht stattfinden können.
Die 1. Karnevalsgesellschaft Elferrat Würzburg veranstaltet am Faschingsdienstag den Umzug in Heidingsfeld und am Faschingssonntag den Würzburger Faschingszug. Beide sollen nach aktuellem Stand 2022 wieder stattfinden können. Den Faschingsauftakt am 11.11. feiert der Elferrat zunächst im Sternbäck und anschließend mit Live-Musik in der Marina-Hafenbar in Würzburg, in beiden Lokalen gilt die 2G-Regel.
Vorsichtig optimistisch zeigen sich die Faschingsvereine im Landkreis Main-Spessart. Der Zellinger Fasenachtsverein hat den Faschingsauftakt im November bereits abgesagt. Ob Prunksitzung, Umzug und der Kindermaskenball stattfinden können, ist noch nicht geklärt. Die "Lohrer Mopper" wollen ihre Prunksitzung 2022 in der Stadthalle Lohr abhalten. Dort stehe mehr Platz zur Verfügung als im Pfarrheim, in dem die Prunksitzung normalerweise stattfindet, teilt Vereinssprecherin Vanessa Horn mit. Allerdings finde in diesem Jahr nur eine Prunksitzung anstatt der zwei üblichen statt. Sollte aufgrund neuer Corona-Regeln die Zuschauerzahl reduziert werden müssen, besteht laut Horn die Gefahr, dass sich die Veranstaltung wirtschaftlich nicht rechnet.
Irgendwann muss die Einsicht reifen, daß Corona nicht mehr "einfach so" verschwindet. Es bleibt. Für immer.
Die Aufgabe die wir nun haben ist nicht das sehnsüchtige Warten daß es "weg geht", sondern das "damit zurecht kommen".
Wir müssen damit Leben, ob das allen nun passt oder nicht.
Denen die nicht damit leben wollen steht es frei, solche Veranstaltungen künftig zu meiden.
Es gibt Veränderungen im gesellschaftlichen Zusammenleben und das wird so bleiben.
Vergleichen wir das ruhig mit dem Auftreten von HIV in den späten 70er Jahren.
Das Ausleben von sorgloser, freier Liebe, wie es in den 60ern und 70ern nach Erfindung der Antibabypille Usus war, ist seither vorbei.
Man muss sich nun dort schützen, wo man das vorher nicht tun musste.
Das ist heute nicht anders. Nur daß ein neues Virus dazu kam.
Daran ändert keine dritte, vierte, fünfte, sechste Welle irgendetwas.
Somit ein fröhliches Helau, wird Zeit daß es endlich wieder los geht.
Ein bisschen Aufpassen muss man halt.
Es sollte doch der Politik mittlerweile bekannt sein, dass bei 2G die Geimpften und die Genesenen nicht getestet werden und deshalb nicht wissen ob sie ansteckend sind. Den Wissenschaftlern ist mittlerweile klar, dass Geimpfte und Genesene die gleiche Viruslast haben können ebenso wie die Ungeimpften.
Wenn ich lese, dass bei Faschingsveranstaltungen 2G gelten soll, sträuben sich bei mir die Nackenhaare. Für Veranstaltungen muss gelten: ALLE TESTEN (1G) bevor der Saal betreten wird!
Mit 1G kann man wieder die Kontrolle über die Pandemie erlangen. Dieses Ziel sollte auch von der Politik verfolgt werden oder gibt es etwa andere Ziele?
Ich bin weder Mediziner noch Virologe oder Epidemiologe, ich kann aber logisch denken!
Euer Maximosi
...2G plus, also durchgeimpft und vor jeder Veranstaltung testen.
Ansonsten noch die bekannten AHA-Regeln bei Menschenansammlungen beachten damit wir einigermaßen gut durch die vierte Welle kommen.
Bleiben sie alle gesund!