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Kitzingen
"Fastnacht in Franken"-Urgestein bekommt Verdienstmedaille des BR
Was wäre "Fastnacht in Franken" ohne ihn? Bernhard Schlereth arbeitete über 30 Jahre an der Sendung mit. Nun hat ihn der Bayerische Rundfunk für seine Leistungen ausgezeichnet.
Ehrung für Bernhard Schlereth: BR-Intendantin Katja Wildermuth verlieh dem Ehrenpräsidenten des Fastnacht-Verbands Franken im  Deutschen Fastnachtsmuseum in Kitzingen die BR-Verdienstmedaille.
Foto: Anna Kirschner | Ehrung für Bernhard Schlereth: BR-Intendantin Katja Wildermuth verlieh dem Ehrenpräsidenten des Fastnacht-Verbands Franken im Deutschen Fastnachtsmuseum in Kitzingen die BR-Verdienstmedaille.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 11.01.2024 15:13 Uhr

Er prägte die "Fastnacht in Franken": Bernhard Schlereth ist am Freitag für seine Verdienste um die Fernsehsendung, an der er seit ihrer ersten Ausstrahlung aus Veitshöchheim 1988 mitarbeitete, mit der BR-Verdienstmedaille geehrt worden.

Langjähriger Präsident des Fastnacht-Verbands Franken

Schlereth war von 2003 bis 2018 Präsident des Fastnacht-Verband Franken e.V. (FVF) und von 2018 bis 2021 künstlerischer Leiter des Verbands für die "Fastnacht in Franken". Er setzte sich intensiv für die Nachwuchsförderung ein und war – neben weiteren Sendungen – an der Entwicklung der närrischen Nachwuchssendung "Wehe wenn wir losgelassen" beteiligt. 

Nach über 30 Jahren in der fränkischen "Fastnachtsfamilie" war die Gästeliste für Schlereths Ehrung lang: Die Intendantin des Bayerischen Rundfunks, Katja Wildermuth, die frühere bayerische Sozialministerin und Landtagspräsidentin Barbara Stamm (CSU), BR Franken-Chef Tassilo Forchheimer, zahlreiche Künstlerinnen und Künstler wie Michl Müller und Sebastian Reich und natürlich der Präsident des FVF, Marco Anderlik. So gab es auch viele lobende Worte für den 69 Jahre alten Faschingsveteran. 

Fastnachtssendung mit dramaturgischem Gespür geprägt

Intendantin Wildermuth betonte Schlereths "unglaubliche Tatkraft" und sein dramaturgisches Gespür fürs Fernsehen. "Ein großes Geschenk für uns", so Wildermuth. Sie zollte auch Respekt vor dem Einsatz des Preisträgers für den Nachwuchs. "Die BR-Fastnachtssendungen können nur so gut sein wie die Nachwuchspflege, die wir alle miteinander, aber Sie allen voran betrieben haben und noch betreiben."

Unermüdlich sei Schlereth quer durch Franken gereist und habe in den Vereinen Talente entdeckt. "Sie spüren eben, was funktioniert, wie wir beim Fernsehen sagen. Das ist eine ganz besondere Gabe, ein großes Talent." Das Ergebnis: Die Fastnachtssendung aus Franken sei "eine große Freude für das Publikum und zugleich ein Spiegelbild gewachsener Traditionen, ohne die Bayern nicht nur kulturell, sondern auch zwischenmenschlich deutlich ärmer wäre", so Wildermuth. Humor und gemeinsame Fröhlichkeit über Generationen hinweg seien heute wichtiger denn je.

Christl und Bernhard Schlereth schauen  im Februar 2021 die erstmals voraufgezeichnete BR-Sendung 'Fastnacht in Franken' zu Hause auf dem Sofa.
Foto: Thomas Obermeier | Christl und Bernhard Schlereth schauen  im Februar 2021 die erstmals voraufgezeichnete BR-Sendung "Fastnacht in Franken" zu Hause auf dem Sofa.

Schlereth nahm die Ehrung dankend an und sagte, die Mitarbeit an der meistgesehenen Sendung des BR mache ihn auch "etwas stolz". Verständnisvoll, selbstbewusst und kritisch zusammenzuarbeiten sei seine Devise gewesen, so der Veitshöchheimer, der in der SPD lange Jahre Kommunalpolitik betrieb und für die Sozialdemokraten im Kreistag saß. Besonders dankte der Preisträger seiner Frau Christl: "Die heutige Auszeichnung verdanke ich zu mindestens 50 Prozent ihr."

Abschied von der Bühne im Februar 2021 

Im Februar 2021 verabschiedete sich der heutige Ehrenpräsident des FVF in der erstmals nicht live ausgestrahlten, sondern aufgezeichneten Fastnachtssitzung von der Bühne und der künstlerischen Leitung. In den drei Jahrzehnten mit "Fastnacht in Franken" hat er viel erlebt: von Bombendrohungen bis zum kurzfristigen Ausfall des Sitzungspräsidenten, "es gab immer Situationen, in denen man ins Schwitzen kam", sagte Schlereth. Nun will er die Show aus Sicht des Zuschauers genießen, ohne die Anspannung, eine Livesendung mitzuverantworten. Denen, die nach ihm kommen, steht er bei Fragen gerne bei. "Man kann mich jederzeit anrufen, muss es aber nicht", so Schlereth.

Die BR-Verdienstmedaille

Mit der nur selten vergebenen Medaille würdigt der BR Persönlichkeiten, die sich in besonderer Weise um den Bayerischen Rundfunk verdient gemacht haben. Zu den zuletzt Ausgezeichneten gehören prägende journalistische Köpfe wie der frühere Bayern 2-Chefmoderator Thomas Meyerhöfer und der ehemalige "Rundschau"-Redaktionsleiter Peter Marder, der 2019 verstorbene Chefdirigent von BR-Symphonieorchester und Chor, Mariss Jansons, sowie der frühere Vorsitzende des BR-Rundfunkrats, Bernhard Lenze.
Quelle: Bayerischer Rundfunk
 
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