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Würzburg
AfD-Politiker Halemba soll aus Partei ausgeschlossen werden: Bundesvorstand geht nach Ermittlungen auf Distanz
Der AfD-Bundesvorstand drängt den Landesvorstand, ein Ausschlussverfahren gegen den unterfränkischen Abgeordneten Daniel Halemba zu starten. Wie die Bayern-AfD reagiert.
Daniel Halemba ist Mitglied der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Der Bundesvorstand hat den bayerischen Landesverband nun aufgefordert, ihn aus der Partei auszuschließen.
Foto: Peter Kneffel, dpa | Daniel Halemba ist Mitglied der AfD-Fraktion im Bayerischen Landtag. Der Bundesvorstand hat den bayerischen Landesverband nun aufgefordert, ihn aus der Partei auszuschließen.
Aaron Niemeyer
 |  aktualisiert: 15.07.2024 17:19 Uhr

Die Parteispitze der AfD geht auf Distanz zum bayerischen Landtagsabgeordneten Daniel Halemba. Gegen den 22-Jährigen wird wegen des Verdachts der Volksverhetzung sowie der Verwendung von Symbolen verfassungsfeindlicher Organisationen ermittelt. "Der Bundesvorstand fordert den Landesvorstand Bayern auf, gegen Daniel Halemba ein Parteiausschlussverfahren einzuleiten", bestätigt am Dienstagvormittag ein Sprecher des Bundesvorstands auf Anfrage der Redaktion.

Hintergrund: Ermittlungen nach Razzia bei Teutonia Prag

Im November hatten Ermittler das Anwesen der Würzburger Burschenschaft Teutonia Prag durchsucht, der Halemba angehört. Dabei soll ein Gästebuch beschlagnahmt worden sein, das Halemba mit dem Ausspruch "Sieg Heil" unterschrieben haben soll. Wie die Staatsanwaltschaft Würzburg mitteilt, sind zudem "in sonstigen Räumen" des Hauses der Burschenschaft "verschiedene NS-Devotionalien und antisemitische Schriften" gefunden worden.

In der vergangenen Woche hat der Verfassungsschutz angekündigt, dass die Teutonia Prag künftig beobachtet würde.

So äußert sich der AfD-Landesverband zur Forderung des Bundesvorstands 

Kurz vor der konstituierenden Sitzung des bayerischen Landtags Ende Oktober war gegen Halemba ein Haftbefehl wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr ergangen. Der Haftbefehl wurde unter Auflagen außer Vollzug gesetzt. Halemba hatte die Vorwürfe von sich gewiesen und als "fadenscheinige" Anschuldigungen bezeichnet, die seinen Wahlkampf "torpedieren" sollten. 

Dennoch hatten die Ermittlungen in der AfD für Debatten gesorgt: Laut Recherchen der Redaktion hatte der AfD-Bundesvorstand Stellungnahmen vom bayerischen AfD-Landesvorstand, vom unterfränkischen Bezirksvorstand, vom Landesvorstand der "Jungen Alternative" (JA) sowie einem nicht genannten "betroffenen Mitglied" angefordert und sich am Montag beraten.

Der bayerische AfD-Landesverband wollte an diesem Dienstag keine Stellungnahme zur Aufforderung des Vorstands  abgeben. "Ich kommentiere den Bundesvorstands-Beschluss nicht. Am Donnerstag Abend ist Landesvorstandssitzung und haben es auf der Tagesordnung", schreibt der AfD-Landesvorsitzende Stephan Protschka auf Anfrage der Redaktion. Der unterfränkische AfD-Chef Richard Graupner, der als Förderer von Daniel Halemba gilt, war für eine telefonische Stellungnahme nicht zu erreichen.

 
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  • Klaus B. Fiederling
    gibts nicht noch wichtigere Probleme wie Halemba? Schweigt den Typen doch einfach tot, und gut isses. Vielleicht gründet er dann ja auch ne neue Partei, wie die Sara Wagenknecht?
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  • Klaus B. Fiederling
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  • Frank Duckstein
    In Thüringen oder Brandenburg würde er genau deswegen gewählt.
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  • Peter Koch
    Auch in Rhön-Grabfeld.
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  • Barbara Fersch
    diskutiert man jetzt um den Ausschluss von Halemba bis zur Bundestagswahl ??
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  • Jochen Freihold
    In jedem Fall folgen die AfD und ihr Bundesvorstand nicht besserer Einsicht, sondern der Angst vor einer trengeren Beobachtung durch die gefürchteten, längst zuständigen Verfassungsschutzbehörden. Das wird maßgeblich sein.
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  • Traudel Goodrick
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  • Carola Pohensky
    Hier werden die Strippen von Hoecke und in dessen weiteren Hand von Graupner gezogen!
    Alles sehr gefährlich!
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  • Klaus Heilig
    Ich verstehe das Problem nicht ganz. Wir sind hier doch in Bayern. Hat der gute Mann denn keinen Bruder?
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  • Elisabeth Hofmann
    und der passende Ministerpräsident fehlt halt auch grinsen
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  • Peter Koch
    Schau mer mal was Höcke und seine Anhänger dazu sagen. Die älteren unter uns erinnern sich sicher, dass auch Höcke schon mal aus der AfD ausgeschlossen werden sollte.
    Der total rechtsbraun versiffte Flügel wird sicher nicht tatenlos zuschauen wie es einem seiner Kameraden an den Kragen geht.
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  • Mirko Gasparovic
    Ja ne is klar von Halemba distanzieren und zeitgleich weiter mit Höcke kuscheln.
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  • Jochen Behr
    Richard Graupner unter starkem Beschuss: Der Strippenzieher hinter der Causa Halemba taucht unter und ist parteiintern gerade in Unterfranken sehr umstritten, sein Amt als BV Vorsitzender wackelt schon länger, da selber straffällig geworden und rechtskräftig verurteilt. Er hat der AfD die Suppe eingebrockt und Halemba gegen allen Widerstand aus der Partei durchgesetzt mit Verlusten und er bekommt jetzt die Quittung! Böse Zungen sagen ja sogar, er sei ein U-Boot und wollte bewusst der AfD Schaden. Mit solchen Mitgliedern wie Halemba steuert die AfD geradeaus in Richtung Parteiverbotsverfahren. Sieg für den Verfassungsschutz und seinen Informanten.
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  • Gerhard Zwierlein
    sollte klar sein....wenn Halemba fällt, zieht er Grauppner mit raus...das wäre in Mittel um im Kampf gegen die "festgestellte Verfassungswidrigkeit" einen Schritt vorwärts zu kommen....ein Bauernopfer reicht da nicht....es müsste schon ein Turm oder wenigstens ein Springer sein!
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  • Elvira von Falkenstein
    Durch ganze AFD gehört verboten!
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  • Elvira von Falkenstein
    Das hat nicht Elvira von Falkenstein geschrieben, sondern Axel von Falkenstein
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  • Martin Deeg
    Das war zu befürchten, diese Möglichkeit zur "Distanzierung" war ja quasi ein Geschenk der Staatsanwaltschaft.

    Das Bauernopfer tut kaum einem weh sondern wird im Gegenteil der AfD nutzen die nun sagen kann: seht her, "damit" haben wir (in Bayern) nichts am Hut.

    AfD 1, CSU/Freie Wähler 0.

    Ändert allerdings nichts an diesen Fakten:

    "In der Anhängerschaft der Partei lassen sich 27 Prozent als rechtsextrem einordnen, weitere 25 Prozent als ausgeprägt rechts." (Quelle: Infratest)
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  • Werner Beck
    ...und wieder hat die AfD eine Plattforman 1. Stelle!?!?
    Wr ist daran intetessiert?
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