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Ochsenfurt
AfD-Demo in Ochsenfurt mit Höcke-Vertrauter Christina Baum: Rund 100 Gegendemonstranten stellen sich dagegen
Das Bündnis "Ochsenfurt solidarisch" demonstrierte am Freitag gegen den gleichzeitig stattfindenden "Spaziergang" und die Kundgebung mit einer AfD-Abgeordneten.
Am Freitag zogen in Ochsenfurt 'Querdenker' und Anhänger der AfD über die Hauptstraße. An der Kreuzung zur Brückenstraße trafen sie auf Gegendemonstrantinnen und -demonstranten.
Foto: Thomas Obermeier | Am Freitag zogen in Ochsenfurt "Querdenker" und Anhänger der AfD über die Hauptstraße. An der Kreuzung zur Brückenstraße trafen sie auf Gegendemonstrantinnen und -demonstranten.
Anna Kirschner
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:14 Uhr

Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer AfD-nahen Demonstration und etwa 100 Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten standen sich am Freitagabend in der Ochsenfurter Innenstadt gegenüber.

Anlass war, dass sich die Ochsenfurter Gruppe der sogenannten Freitagsspaziergänger mit der AfD für eine Demonstration unter dem Motto "Ochsenfurt spaziert wieder für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" zusammengetan hatte, um gegen Corona-Maßnahmen und eine unterstellte "Meinungsdiktatur" in Deutschland zu demonstrieren. Als Rednerin eingeladen war Christina Baum aus dem Main-Tauber-Kreis, Mitglied der AfD-Fraktion im Bundestag und enge Vertraute des rechtsextremen Björn Höcke.

Während sich AfD-Anhänger und Demonstrantinnen und Demonstranten aus dem "Querdenker"-Spektrum vor dem Ochsenfurter Rathaus trafen, positionierte sich die Gegendemonstration an der Furt, also an der Kreuzung von Haupt- und Brückenstraße. Zur Gegendemonstration hatte das Bündnis "Ochsenfurt solidarisch" aufgerufen, in dem sich Vertreterinnen und Vertreter politischer Parteien, grüne und rote Stadträte und -rätinnen, Ochsenfurterinnen und Ochsenfurter, Gewerkschafter und Menschen aus dem kirchlichen Umfeld organisiert haben.

Gegendemonstration organisiert von "Ochsenfurt solidarisch"

Unter anderem sprachen Volkmar Halbleib, Landtagsabgeordneter der SPD, und Simone Barrientos, ehemals Teil der Linkspartei und Bundestagsabgeordnete bis 2021. Auch einige Vertreterinnen der Gruppe "Omas gegen Rechts" waren vor Ort. Zu Beginn der Demonstration ließ Pfarrer Oswald Sternagel die Kirchenglocken läuten, nachdem das Friedensgebet in der Kirche beendet war.

In seiner Rede betonte Volkmar Halbleib, dass hinter dem harmlos wirkenden "Spaziergang" und dem harmlos wirkenden Motto von "Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" auf der Einladung der AfD "demokratiefeindliche Verschwörungstheorien, gesellschaftliche Spaltung und Hass und Hetze" stecken.

AfD-Frau Christina Baum spreche von Umvolkung und Bevölkerungsaustausch und unterstelle eine nicht existente Meinungsdiktatur. In den Schlagworten der AfD-Demonstration zeigt sich laut Halbleib auch "die seit langen Jahren festzustellende Strategie von Rechtsextremisten, ihre antidemokratischen Themen und Thesen anschlussfähig zu machen für Menschen, die sich aus vielfältigen Gründen Sorgen machen."

Gegen 18.45 Uhr lief die Demonstration des AfD-nahen Lagers die Hauptstraße entlang und durch ein Spalier des Gegenprotests. Während die AfD-Versammlung schweigend vorbeizog, sangen die Teilnehmenden der Gegendemonstration die Europahymne.

Barrientos: AfD-Anhänger eint der Egoismus

Kurz darauf sprach Simone Barrientos und richtete sich gegen die AfD-Anhängerinnen und Anhänger: "Die wollen Menschen ausgrenzen. Wir grenzen uns ab gegen den Hass, die Lügen, die Fake-News." Die Querdenker und AfD-Anhänger "darf man auslachen, aber man muss sie ernst nehmen. Was sie eint ist Egoismus, aber wir brauchen eine solidarische Gesellschaft."

Demonstrativ präsentierte sich Christina Baum (links) vor der Gegendemo. Die Provokation quittierten die umstehenden Menschen mit dem Ruf 'Nazis raus'.
Foto: Thomas Obermeier | Demonstrativ präsentierte sich Christina Baum (links) vor der Gegendemo. Die Provokation quittierten die umstehenden Menschen mit dem Ruf "Nazis raus".

Gegen 19.20 Uhr wurde die Gegendemonstration offiziell beendet. Die AfD-Demonstration lief nach einer Runde durch Kleinochsenfurt erneut an der Furt vorbei. Zurück vor dem Rathaus hielt Baum ihre Abschlussrede, in der sie unter anderem behauptete, dass der Staat und Gesetzgeber bestimmen, "was wir noch sagen dürfen".

Die Polizei Ochsenfurt war mit einigen Einsatzkräften vor Ort und sorgte bei den verbliebenen Gegendemonstranten, die die Kundgebung stören wollten, für Abstand. Gegen 21 Uhr endete auch die AfD-Demonstration. Nach Angaben der Polizei verliefen die Demonstrationen ohne nennenswerte Zwischenfälle.

 
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  • Eos123456
    Ich werde immer von tiefen Mitleid berührt, wenn ich "die junge Garde des Proletariats", oder die "Kämpfer für die nationale Wiedergeburt" durch Gassen und Straßen von Provinzstädtchen ziehen sehe und voller Inbrunst ihre Parolen rufen höre.

    Diese Leute sind von tiefen Glauben an die Wirksamkeit ihrer Darbietungen beseelt und bewirken im besten Fall gar nichts, holen sich im ungünstigen Fall eine Wasserwerferdusche oder werden vom jeweiligen Gegner mit Steinen beworfen.

    Nur Frau X, oder Herr Y, die jeweils Ambitionen auf eine politische Karriere in unterschiedlichen Lagern aber beide gleichermaßen Lust auf ein einträgliches Mandat haben, ziehen daraus Nutzen.

    Seit der Antike hat sich da wenig geändert. Schon im alten Rom ließ die Nobilitas ihre Klientel aus Habenichtsen und Feuerköpfen sich auf den Straßen "bekriegen" und saß selbst vornehm im Hintergrund und zog den Nutzen aus dem Zirkus.
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  • Klardenker
    Intelektuelle Wichtigtuerei-pfui-so kann sich eine moderne freiheitliche Gesellschaft nicht entwickeln.
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  • klafie
    das einfachste wäre: die AFD und andere rechtsextreme Parteien einfach verbieten, somit würde auch gleich viel Sumpf wieder trockengelegt, weil dieser keine Beheimatung findet.
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  • Eos123456
    Es ist ein Kleine-Leute-Phänomen, eifrig und verbissen auf der Straße dafür oder dagegen zu demonstrieren, dass irgendwelche Leute in ein Amt kommen oder ihr Amt verlieren.

    Mir wäre dafür meine Zeit zu schade. Denn entschieden was geschieht wird ohnehin woanders und als Mitläufer oder Märtyrer für irgendeine politische Spinnerei oder die Karrierewünsche irgendwelcher Parteifunktionäre möchte ich mich nicht verheizen lassen.

    Solange ein politisches System mein Grundbedürfnis nach innerer, äußerer und materieller Sicherheit abdeckt ist es für mich von Nutzen. Schafft es das nicht mehr, werde ich mich dafür nicht großartig einbringen, sondern versuchen, mich mit dem was danach kommt zu arrangieren.

    Ich halte mich lieber an den schon in Goethes "Faust" zum Besten gegebenen Gemeinplatz "Ein garstig Lied! Pfui! ein politisch Lied, ein leidig Lied!" und überlasse das Umherlaufen und Parolen Absingen anderen.
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  • Apfelkorn
    In Auerbachs Keller im "Faust"trafen sich all jene , denen das Nationale am Herzen lag. Sie sangen auch ein Deutscher kann den Franzmann nicht leiden.
    Bedauerlich ist es, dass so viele kleine Egoismen oftmals auf einnen fruchtbaren Boden fallen, und dann ein ganzes Kraut- und Rübenfeld ergeben.
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  • Apfelkorn
    Wehret den Anfängen!
    Die Demonstration in Ochsenfurt beweist eigentlich nur das Eine: In Deutschland gibt es mittlerweilen weider ein hohes emotionales Erregungspotential für fragwürdige Machtansprüche. Eine jede Seite hat eine Überzeugungsbereitschaft wie sie ansonsten nur von Religiongsgemeinschaften und Sekten offenbart wird. Diese Überzeugungen werden nunmehr lauthals zu Markte getragen. Die Straße wird zum Parlament. In unserer von der Relativitätstheorie getragenen Welt gibt es keine absoluten Wahrheiten. Eine jede Überzeugung steht auf wackeligen und tönernen Füßen, solange sie Unwägbarkeiten und Ungewissheiten nicht ausschließen kann. Erst in einigen Jahrzehnten weiß man ob diese Überzeugungen ihre Berechtigung hatten. Wozu also all die Aufregeungen auf den Straßen? Wozu der Lärm um nichts?
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  • ramofi
    Warum schenkt man den Demos und Veranstaltungen von AfD und Querdenkern soviel Beachtung? Dass sie geistig falsch liegen, liegt auf der Hand. Einfach mal Nichtbeachtung schenken, keine Gegendemos, keine Gegenrufe und vor allem, keinerlei Berichterstattung darüber. Einfach als Luft betrachten. Mal sehen wie lange die noch Lust auf Demos haben.
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  • giacomo
    AfD-Anhänger, Reichsbürger, Querköpfe und Nazis haben zwei Sachen gemeinsam: Sie sind Egoisten und Narzissten! Die sind nicht demokratiefähig. Können nicht akzeptieren, dass in einer Demokratie die Mehrheit zählt. Die können auch keine andere Meinung akzeptieren, weil sie unfähig sind Fehler zuzugeben. Selbst, wenn sie sich bewusst sind mit ihrer Meinung falsch zu liegen. Es fehlt einfach an menschlicher Größe wenn man nicht zugeben kann, dass man sich gedanklich völlig verirrt hat. Wenn man mit solchen Leuten diskutieren will, fangen die sofort an zu schreien, wenn man ihnen stichhaltige Argumente entgegen hält, weil sie befürchten, dass man ihnen beweist wie falsch sie liegen. Die konnten schon als Kinder bei keinem Spiel verlieren. Es sind halt einfach Trotzköpfe. Paradox ist auch, dass sie Parolen schreien und hinterher behaupten, dass man das nicht sagen darf! Trotzdem ist es richtig, sich ihnen in den Weg zu stellen!
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  • HoPlo164
    Einerseits verbindet Hass, Neid, Hetze, die Überzeugung, die echte Wahrheit und das Recht gebucht zu haben auf der Grundlage politischer, ideologischer, völkischer oder sonstwelcher Zugehörigkeit … verbindet Radikale von rechts, links und „oben“

    … andererseits - das sehe ich auch als bekennender „Impffreund“ - hat diese ganze Coronakrise samt der Maßnahmen - viele geplagt und verlangt der Bevölkerung genauso wie die Ukraine- und Gas-Krise viel ab. Statt Bashing von wurscht wem - lieber solidarisch und kompromissbereit durch die Krise?
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  • dbuettner0815@gmail.com
    Baum??? Säge ansetzen! 🤣
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  • StephanOch
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  • Michael Fischer
    Da ist mir aber Frau Baum lieber als die Kriegstreiberin Baerbock.
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  • deweka
    Ute, mal wieder die Wahrheit verdrehen? Putin hat ein anderes Land grundlos überfallen.
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  • saf.wuerzburg@t-online.de
    Mal sehen, ob die Leerdenker-Sektierer in Zukunft mit riesigen Pippi Langstrumf Plakaten ihre Mitbürger terrorisieren, frei nach dem Motto :

    "Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"
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  • StephanOch
    "Ute, mal wieder die Wahrheit verdrehen? Putin hat ein anderes Land grundlos überfallen."

    Das ist vielleicht Ihre Fiktion.
    Tatsache ist jedoch, Putin hatte schon länger schwerwiegende Gründe für den Überfall. Unter anderem, dass die USA, dass Washington Putins Bedürfnis nach Zusagen von Garantien zur Wahrung russischer Sicherheitsinteressen einfach ignorierte. Putin, das Staatsoberhaupt der Russischen Föderation, hatte man ganz simpel "abblitzen lassen".
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  • FischersFritz
    Das heißt im Klartext, dass auch Sie (genau wie Putin) die Souveränität der Ukraine nicht anerkennen?
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  • Lebenhan1965
    @ Stefan Och

    Die Ukraine hat Russland gegen eine Zusicherung der Unverletzlichkeit ihrer Grenzen die sowjetischen Atomwaffen überlassen.
    Trotzdem hat Russland von Anfang an versucht Machthaber zu installieren, die die Ukraine wie Weißrussland zu einem Vasallen Russlands machen sollten. Als das schief lief und die Ukraine zum Schluss den Janukowitsch verjagte begann Russland mit Hilfe infiltrierter Soldaten einen "Volksaufstand" im Osten der Ukraine. Die Verhandlungen über Waffenstillstand in diesem Gebiet hat Putin immer nur geführt um Zeit zu gewinnen, eingehalten hat Putin keine der betreffenden Vereinbarungen.

    Putin hat keine echten "Gründe" ein Nachbarland zu überfallen. Er hat einfach die Vision das großrussische Reich wieder her zu stellen.

    Aber das ist kein Grund einen Nachbarn zu überfallen. Höchstens in den Augen der Abwärts für Deutschland, der Partei Putins in Deutschland.
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  • Alfred.E.Neumann
    Tatsache ist, dass Russland der Ukraine sogar schriftlich den Status als Schutzmacht zugesichert hat, wenn die Ukraine Atomwaffen und die Schwarzmeerflotte abgibt:
    "Mit dem Einmarsch in die Ukraine hat Russland die Souveränität des Landes verletzt und damit gegen das Budapester Memorandum von 1994 verstoßen. Russland gehört zu den Unterzeichnern des Abkommens, das der Ukraine im Gegenzug für den Verzicht auf ihre Atomwaffen die Achtung ihrer Grenzen und die Freiheit von einer Invasion durch Russland zusicherte."
    https://ungarnheute.hu/news/das-budapester-memorandum-ein-abkommen-das-den-frieden-in-der-ukraine-haette-sichern-sollen-15307/
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  • giacomo
    Es gibt nicht einen einzigen Grund, einen anderen Staat zu überfallen, dessen Zivilbevölerung zu terrorisieren, dessen Frauen zu vergewaltigen, dessen Infrastruktur und dessen Städte zu bombadieren! Nicht einen einzigen!!!!
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