Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer einer AfD-nahen Demonstration und etwa 100 Gegendemonstrantinnen und Gegendemonstranten standen sich am Freitagabend in der Ochsenfurter Innenstadt gegenüber.
Anlass war, dass sich die Ochsenfurter Gruppe der sogenannten Freitagsspaziergänger mit der AfD für eine Demonstration unter dem Motto "Ochsenfurt spaziert wieder für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" zusammengetan hatte, um gegen Corona-Maßnahmen und eine unterstellte "Meinungsdiktatur" in Deutschland zu demonstrieren. Als Rednerin eingeladen war Christina Baum aus dem Main-Tauber-Kreis, Mitglied der AfD-Fraktion im Bundestag und enge Vertraute des rechtsextremen Björn Höcke.
Während sich AfD-Anhänger und Demonstrantinnen und Demonstranten aus dem "Querdenker"-Spektrum vor dem Ochsenfurter Rathaus trafen, positionierte sich die Gegendemonstration an der Furt, also an der Kreuzung von Haupt- und Brückenstraße. Zur Gegendemonstration hatte das Bündnis "Ochsenfurt solidarisch" aufgerufen, in dem sich Vertreterinnen und Vertreter politischer Parteien, grüne und rote Stadträte und -rätinnen, Ochsenfurterinnen und Ochsenfurter, Gewerkschafter und Menschen aus dem kirchlichen Umfeld organisiert haben.
Gegendemonstration organisiert von "Ochsenfurt solidarisch"
Unter anderem sprachen Volkmar Halbleib, Landtagsabgeordneter der SPD, und Simone Barrientos, ehemals Teil der Linkspartei und Bundestagsabgeordnete bis 2021. Auch einige Vertreterinnen der Gruppe "Omas gegen Rechts" waren vor Ort. Zu Beginn der Demonstration ließ Pfarrer Oswald Sternagel die Kirchenglocken läuten, nachdem das Friedensgebet in der Kirche beendet war.
In seiner Rede betonte Volkmar Halbleib, dass hinter dem harmlos wirkenden "Spaziergang" und dem harmlos wirkenden Motto von "Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung" auf der Einladung der AfD "demokratiefeindliche Verschwörungstheorien, gesellschaftliche Spaltung und Hass und Hetze" stecken.
AfD-Frau Christina Baum spreche von Umvolkung und Bevölkerungsaustausch und unterstelle eine nicht existente Meinungsdiktatur. In den Schlagworten der AfD-Demonstration zeigt sich laut Halbleib auch "die seit langen Jahren festzustellende Strategie von Rechtsextremisten, ihre antidemokratischen Themen und Thesen anschlussfähig zu machen für Menschen, die sich aus vielfältigen Gründen Sorgen machen."
Gegen 18.45 Uhr lief die Demonstration des AfD-nahen Lagers die Hauptstraße entlang und durch ein Spalier des Gegenprotests. Während die AfD-Versammlung schweigend vorbeizog, sangen die Teilnehmenden der Gegendemonstration die Europahymne.
Barrientos: AfD-Anhänger eint der Egoismus
Kurz darauf sprach Simone Barrientos und richtete sich gegen die AfD-Anhängerinnen und Anhänger: "Die wollen Menschen ausgrenzen. Wir grenzen uns ab gegen den Hass, die Lügen, die Fake-News." Die Querdenker und AfD-Anhänger "darf man auslachen, aber man muss sie ernst nehmen. Was sie eint ist Egoismus, aber wir brauchen eine solidarische Gesellschaft."
Gegen 19.20 Uhr wurde die Gegendemonstration offiziell beendet. Die AfD-Demonstration lief nach einer Runde durch Kleinochsenfurt erneut an der Furt vorbei. Zurück vor dem Rathaus hielt Baum ihre Abschlussrede, in der sie unter anderem behauptete, dass der Staat und Gesetzgeber bestimmen, "was wir noch sagen dürfen".
Die Polizei Ochsenfurt war mit einigen Einsatzkräften vor Ort und sorgte bei den verbliebenen Gegendemonstranten, die die Kundgebung stören wollten, für Abstand. Gegen 21 Uhr endete auch die AfD-Demonstration. Nach Angaben der Polizei verliefen die Demonstrationen ohne nennenswerte Zwischenfälle.
Diese Leute sind von tiefen Glauben an die Wirksamkeit ihrer Darbietungen beseelt und bewirken im besten Fall gar nichts, holen sich im ungünstigen Fall eine Wasserwerferdusche oder werden vom jeweiligen Gegner mit Steinen beworfen.
Nur Frau X, oder Herr Y, die jeweils Ambitionen auf eine politische Karriere in unterschiedlichen Lagern aber beide gleichermaßen Lust auf ein einträgliches Mandat haben, ziehen daraus Nutzen.
Seit der Antike hat sich da wenig geändert. Schon im alten Rom ließ die Nobilitas ihre Klientel aus Habenichtsen und Feuerköpfen sich auf den Straßen "bekriegen" und saß selbst vornehm im Hintergrund und zog den Nutzen aus dem Zirkus.
Mir wäre dafür meine Zeit zu schade. Denn entschieden was geschieht wird ohnehin woanders und als Mitläufer oder Märtyrer für irgendeine politische Spinnerei oder die Karrierewünsche irgendwelcher Parteifunktionäre möchte ich mich nicht verheizen lassen.
Solange ein politisches System mein Grundbedürfnis nach innerer, äußerer und materieller Sicherheit abdeckt ist es für mich von Nutzen. Schafft es das nicht mehr, werde ich mich dafür nicht großartig einbringen, sondern versuchen, mich mit dem was danach kommt zu arrangieren.
Ich halte mich lieber an den schon in Goethes "Faust" zum Besten gegebenen Gemeinplatz "Ein garstig Lied! Pfui! ein politisch Lied, ein leidig Lied!" und überlasse das Umherlaufen und Parolen Absingen anderen.
Bedauerlich ist es, dass so viele kleine Egoismen oftmals auf einnen fruchtbaren Boden fallen, und dann ein ganzes Kraut- und Rübenfeld ergeben.
Die Demonstration in Ochsenfurt beweist eigentlich nur das Eine: In Deutschland gibt es mittlerweilen weider ein hohes emotionales Erregungspotential für fragwürdige Machtansprüche. Eine jede Seite hat eine Überzeugungsbereitschaft wie sie ansonsten nur von Religiongsgemeinschaften und Sekten offenbart wird. Diese Überzeugungen werden nunmehr lauthals zu Markte getragen. Die Straße wird zum Parlament. In unserer von der Relativitätstheorie getragenen Welt gibt es keine absoluten Wahrheiten. Eine jede Überzeugung steht auf wackeligen und tönernen Füßen, solange sie Unwägbarkeiten und Ungewissheiten nicht ausschließen kann. Erst in einigen Jahrzehnten weiß man ob diese Überzeugungen ihre Berechtigung hatten. Wozu also all die Aufregeungen auf den Straßen? Wozu der Lärm um nichts?
… andererseits - das sehe ich auch als bekennender „Impffreund“ - hat diese ganze Coronakrise samt der Maßnahmen - viele geplagt und verlangt der Bevölkerung genauso wie die Ukraine- und Gas-Krise viel ab. Statt Bashing von wurscht wem - lieber solidarisch und kompromissbereit durch die Krise?
"Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt"
Das ist vielleicht Ihre Fiktion.
Tatsache ist jedoch, Putin hatte schon länger schwerwiegende Gründe für den Überfall. Unter anderem, dass die USA, dass Washington Putins Bedürfnis nach Zusagen von Garantien zur Wahrung russischer Sicherheitsinteressen einfach ignorierte. Putin, das Staatsoberhaupt der Russischen Föderation, hatte man ganz simpel "abblitzen lassen".
Die Ukraine hat Russland gegen eine Zusicherung der Unverletzlichkeit ihrer Grenzen die sowjetischen Atomwaffen überlassen.
Trotzdem hat Russland von Anfang an versucht Machthaber zu installieren, die die Ukraine wie Weißrussland zu einem Vasallen Russlands machen sollten. Als das schief lief und die Ukraine zum Schluss den Janukowitsch verjagte begann Russland mit Hilfe infiltrierter Soldaten einen "Volksaufstand" im Osten der Ukraine. Die Verhandlungen über Waffenstillstand in diesem Gebiet hat Putin immer nur geführt um Zeit zu gewinnen, eingehalten hat Putin keine der betreffenden Vereinbarungen.
Putin hat keine echten "Gründe" ein Nachbarland zu überfallen. Er hat einfach die Vision das großrussische Reich wieder her zu stellen.
Aber das ist kein Grund einen Nachbarn zu überfallen. Höchstens in den Augen der Abwärts für Deutschland, der Partei Putins in Deutschland.
"Mit dem Einmarsch in die Ukraine hat Russland die Souveränität des Landes verletzt und damit gegen das Budapester Memorandum von 1994 verstoßen. Russland gehört zu den Unterzeichnern des Abkommens, das der Ukraine im Gegenzug für den Verzicht auf ihre Atomwaffen die Achtung ihrer Grenzen und die Freiheit von einer Invasion durch Russland zusicherte."
https://ungarnheute.hu/news/das-budapester-memorandum-ein-abkommen-das-den-frieden-in-der-ukraine-haette-sichern-sollen-15307/