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Würzburg
Abschied aus der Würzburger Innenstadt: "Einrichten Design" in der Spiegelstraße gibt auf
Noch ein Geschäft verabschiedet sich aus der Würzburger Innenstadt. Der Möbel- und Accessoireladen "Einrichten Design" schließt. Geschäftsführer Jochen Bähr spricht über die Gründe.
Blick auf das Geschäft 'Einrichten Design' in der Spiegelstraße in Würzburg am Dienstag.
Foto: Patty Varasano | Blick auf das Geschäft "Einrichten Design" in der Spiegelstraße in Würzburg am Dienstag.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 07.04.2024 02:36 Uhr

Seit Ende März steht das Geschäft von Jochen Bähr und Daniel Rüttiger in der Spiegelstraße in Würzburg leer. Wenige Wochen zuvor konnte man dort noch hochpreisige Designer-Möbel und Einrichtungsaccessoires kaufen, doch damit ist jetzt Schluss. "Das Einkaufsverhalten der Menschen hat sich einfach verändert", erklärt Geschäftsführer Jochen Bähr.

Besonders stark habe er den Einbruch des Geschäftes seit Ende der Corona-Pandemie zu spüren bekommen. "Der Möbelhandel hatte während der Zeit einen Boom in ganz Deutschland", sagt er. Nun seien die Menschen erst einmal versorgt mit Möbeln und das mache sich bemerkbar. Aber auch der anhaltende Krieg in der Ukraine, die Inflation und die allgemeine Wirtschaftslage setzten dem Einzelhandel zu.

Wegfall der Parkplätze hatte Auswirkungen auf das Geschäft

Gekriselt habe es in dem Geschäft aber schon vorher, daran konnte auch das Umstellen des Konzeptes von kleinteiligen Accessoires auf größere Möbelstücke nichts ändern, erklärt Bähr. "Ein großer Knick kam schon mit dem Wegfall der Parkplätze vor der AOK." Im Jahr 2017 hatten Würzburgerinnen und Würzburger sich in einem Bürgerentscheid mehrheitlich für ein Parkverbot am Kardinal-Faulhaber-Platz in Würzburg ausgesprochen. Ganz zum Leidwesen der beiden Geschäftsleute.

Doch es gibt auch gute Nachrichten für alle Fans des Geschäftes "Einrichten Design", wie der Geschäftsführer erklärt. "Wir haben den Laden in der Spiegelstraße in einem sogenannten Shop-in-Shop System bei uns am Heuchelhof integriert". In der großen Zentrale des "Büro Forums" können weiterhin Möbel und Wohnaccessoires geshoppt werden. Und natürlich im Onlineshop, den das Unternehmen bereits seit 17 Jahren europaweit betreibt.

Und dennoch zeigt sich Bähr besorgt über die aktuelle Entwicklung. "Ich habe vor 35 Jahren im Einzelhandel gelernt und finde es schade, wie sich unsere Innenstädte entwickeln", sagt er. "Wir müssen uns dringend um die Umnutzung unserer Städte Gedanken machen." Die Beschäftigten des Geschäftes in der Spiegelstraße haben aber auch weiterhin eine Zukunftsperspektive. Entlassen habe Bähr niemanden, sagt er. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter seien mit an den Standort am Heuchelhof gezogen.

 
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  • Andrea Priebsch
    Die Leute kaufen online ein! Parkplätze würden daran auch nichts ändern. Wann begreifen die Menschen das eigentlich?
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  • Jürgen Gittel
    Problem sind hier nicht die Parkplätze sondern eher die Aussage "hochpreisige" Waren. O. K. es gibt Menschen, die können sich so was leisten, für die meisten ist das zu teuer oder die finanziellen Mittel halt begrenzt.
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  • Harald Schwarzmann
    Da hier so viel von "glauben" gesprochen wird...
    ICH glaube nicht dass einer der Kommentatoren jemals im "einrichten design" gekauft hat. Aber das Stichwort Parkplätze löst halt einen Beißreflex aus.
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  • Anton Müller
    Ich glaube ebenfalls nicht an die Parkplatztheorie, denn große und sperrige Möbel und Einrichtungsgegenstände werden doch eh nach Hause gebracht, da die im PKW auch keinen Platz finden.

    Im Januar wollten wir uns im Laden in der Spiegelstraße eine hochwertige Designerlampe kaufen, die zufällig dort in der Ausstellung stand. Leider war unsere gewünschte Farbe nicht auf Lager und wir haben dann woanders gekauft. Hätte ich die Lampe im Internet bestellt, wäre sie mir bequem nach Hause geliefert worden, ich hätte sie mir 14 Tage im Wohnraum ansehen können und im Zweifel sogar wieder zurück schicken können. Und jetzt kommts...das ganze dann noch 300€ günstiger als im Handel vor Ort. Der Einzelhandel wird es zukünftig noch richtig schwer haben. Kann man doof finden, ist aber so. Und da helfen dann auch keine Parkplätze.
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  • Roland Hofmann
    Ich glaube nicht, dass es an den Parkplätzen gelegen hat! Da eine geschäftliche Verbindung mit dem Büroforum bestanden hat, wäre eine pragmatische Lösung im Sinne des Kunden für sperrige Artikel immer möglich gewesen - Stichwort Lieferung!
    Der Hauptgrund ist das Konsumverhalten und geänderte Lebensweisen. Viele, vor allem junge Leute geben kein Geld mehr für wertige und langlebige Einrichtung/Haushaltswaren aus, außer für gewisse Statussymbole (z.B. Kaffeemaschine, etc.). Stattdessen wird je nach Geschmack und Laune innerhalb kürzester Zeit, möglichst auch günstig das Zuhause umgestaltet - IKEA geht es unternehmerisch nicht schlecht!
    Wer besitzt den noch ein hochwertiges Tafelgeschirr mit Nachkaufgarantie für mindestens 10 Jahre oder Besteck (die Klassiker auf dem Hochzeitstisch oder als Geschenk der Eltern für die Wohnung)?

    Zusätzlich ist das Problem eher auch im Widerrufsrecht zu suchen: online bestellen und notfalls zurück schicken! In der der Schweiz zum Beispiel nicht möglich.
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  • Norbert Meyer
    Glauben ? D.h. keine Ahnung haben. Das sieht man bei der Kirche. Natürlich fahre ich i.d. Innenstadt zum Möbelkauf mit der Strassenbahn u. schleppe dann den Einkauf zur Talavera.
    Selbst der Einkauf einer Schachtel Reisszwecken wird so zum grünen, unvergesslichen, einen Tag füllenden Einkaufserlebnis. Das können sich nur staatsbezahlte Dauerurlauber leisten. Wer arbeiten muss hat für solche Zeitverschwendung keine Zeit.
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  • Renate Hellmuth
    Da rächt sich halt auch der Wegfall der Parkplätze u der Ersatz ua durch furchtbar häßliche Straßenbau Orangene Pflanzkübel. Weiter so, für gehbehinderte Menschen (die wenigsten kriegen einen Behinderten Parkausweis) ist WÜ nur noch bei Arztbesuchen zumutbar. Sollen die Städter halt flanieren und Kaffee trinken. Das Geld vom Umland bleibt dann woanders, aber die Ketten und Fressgeschäfte werden immer mehr und alles gleichförmiger(In welcher Stadt sind wir gerade fragt der Tourist).
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  • Wolfgang Keller
    Wo soll das Geld des Umlands denn bleiben? In Schweinfurt? Noch vor geraumer Zeit wollten all die Parkplatzkritiker in Schweinfurt einkaufen. Das Ergebnis ist bekannt.
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