Alte Holztische- und Bänke, ein uriger großer Kachelofen im Gastraum und gedimmtes Licht: so kennt man die Gaststätte Postkutscherl am Anfang des Waldkugelwegs im Steinbachtal seit schon über 125 Jahren. Doch das Traditionslokal mit großem Biergarten wird sich verändern.
Dahinter stecken die neuen Pächter, die keine Unbekannten in der Würzburger Gastroszene sind: Geraldine "Cherry" Häußler und ihr Stiefvater René betreiben bereits unter anderem das Café Fritzis (ehemals Mainbäck) gemeinsam mit Ehefrau Yvonne. Schon dort sorgte Cherry Häußler für frischen Wind: 2023 zog mit ihr als Geschäftsführung ein neuer Look, ein neuer Name und jüngeres Publikum in das Lokal und Café am Würzburger Mainkai.
Das neue Motto des Postkutscherls: "Tradition trifft Moderne"
Nun soll dieser frische Wind auch in das alte Gemäuer des Postkutscherls ziehen, dort wird sie als operative Geschäftsführerin agieren. "Wir wollen das Traditionelle nicht nehmen, wir wollen die vielen Stammgäste integrieren, wir wollen aber die Zielgruppe erweitern", sagt Cherry Häußler. So lautet das neue Motto der Gaststätte mit Biergarten "Tradition trifft Moderne".
Was das genau bedeutet? "Wir bieten fränkische Speisen, also die vielen Klassiker, an. Aber eben auch vegane und vegetarische fränkische Speisen ein bisschen neu erfunden." Dementsprechend soll sich das Motto durch das gesamte Konzept durchziehen - auch durch das Mobiliar. Das Traditionelle in der Einrichtung soll erhalten bleiben, aber "einen modernen Schliff bekommen." Auch der Außenbereich unter den alten Kastanienbäumen mit rund 250 Plätzen wird erneuert. Dabei sollen viele Lichterketten und ein neuer Loungebereich für Gemütlichkeit sorgen.
Am 1. Mai wird die große Eröffnung im neu gestalteten Außenbereich stattfinden. Bis dahin fehlen jedoch noch wichtige Personen: Die Häußlers suchen noch Personal für Küche, Theke oder Service, die das Team vervollständigen.
Verpächterin Biggi Seuffert wird weiterhin Hotelzimmer betreiben
Das Postkutscherl war 1896 vom Ehepaar Troll als "Restauration zum Steinbachsthal" erbaut worden und zählt somit zu den ältesten noch existierenden Gasthöfen Würzburgs. Der Name "Postkutscherl" geht auf den Kirchenmaler Eulogius Böhler zurück, der für die Wirte ein Bild mit einer gelben Postkutsche gemalt hat.
Verpächterin Biggi Seuffert, die das Lokal von 1997 bis 2021 selbst geleitet hat, wird weiterhin die Hotelzimmer über dem Restaurant und im Nebenhaus betreiben. Sie freut sich, dass "wir einen tollen Pächter gefunden haben, der schon Erfahrung in der Gastro hat und das Postkutscherl mit Sicherheit mit Herzblut betrieben wird – so wie ich früher."