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Würzburg
Ab jetzt darf in Würzburg legal gekifft werden: Aber kontrolliert die Cannabis-Regeln wirklich jemand?
Weil klare Anordnungen von Landesebene bisher nicht vorliegen, herrscht bei Stadt und Landratsamt in Würzburg viel Unklarheit angesichts der Legalisierung. Was heißt das?
Ab diesem Montag darf in Würzburg ganz legal gekifft werden. Doch es gibt strenge Regeln und Auflagen.
Foto: Getty Images; Collage: Daniel Biscan | Ab diesem Montag darf in Würzburg ganz legal gekifft werden. Doch es gibt strenge Regeln und Auflagen.
Gina Thiel
 |  aktualisiert: 15.07.2024 19:50 Uhr

Ab dem 1. April darf in ganz Deutschland und auch in Würzburg legal gekifft werden. Viele Kifferinnen und Kiffer haben die Teil-Legalisierung von Cannabis lang herbeigesehnt. Doch neben der neuen Freiheit, beinhaltet die Entkriminalisierung, die von der Bundesregierung am 23. Februar beschlossen wurde, auch einige Einschränkungen. Aber wer wird in der Stadt und im Landkreis Würzburg kontrollieren, dass die Auflagen auch eingehalten werden?

So richtig weiß das wohl niemand. Auf Anfrage dieser Redaktion beim Landratsamt Würzburg verweist Pressesprecher Lucas Kesselhut auf eine Pressemitteilung der Bayerischen Staatskanzlei vom 12. März. Dort heißt es, dass es eine zentrale Kontrolleinheit geben werde, die eine "strikte Überwachung der Regelungen zum Besitz und Konsum von Cannabis in der Öffentlichkeit" überprüfen soll. Diese Kontrolleinheit ist bei dem Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) angesiedelt.

Stadt Würzburg wartet auf Weisungen vom bayerischen Innenministerium

Da dem Landratsamt Würzburg keine weiteren Informationen vorlägen, verweist Kesselhut auf das LGL. Doch die Anfrage der Redaktion verläuft auch dort ins Leere. Pressesprecher Aleksander Szumilas sagt: "Die Zuständigkeit für die Verfolgung und Ahndung von Ordnungswidrigkeiten [...] werden hingegen von den Kreisverwaltungsbehörden in Zusammenarbeit mit der Polizei übernommen." Und verweist für weitere Informationen zurück an das Landratsamt.

Auch bei der Stadt Würzburg scheint Ratlosigkeit zu herrschen. Auf die Frage, wie der Ordnungsdienst auf die Kontrolle und Einhaltung der Cannabis-Regeln zum 1. April vorbereitet sei, erklärt Pressesprecherin Claudia Lother: "Aktuell fehlt es an Hinweisen zur Zuständigkeit im Außendienst und konkreten Vollzugshinweisen für solche Kontrollen." Auch Ausführungshinweise oder Empfehlungen "wurden bisher nicht an die Kommunen formuliert".

Die 25-Gramm-Cannabis-Grenze lässt sich am besten mit einer sogenannten 'Feinwaage' kontrollieren.
Foto: Robert Michael, dpa (Symbolbild) | Die 25-Gramm-Cannabis-Grenze lässt sich am besten mit einer sogenannten "Feinwaage" kontrollieren.

Die Zuständigkeit dafür liege beim bayerischen Innenministerium. Doch das dafür notwendige erklärende Schreiben lag der Stadt Würzburg am Donnerstagnachmittag noch nicht vor, so Lother. Auf die Frage, wer nun ab dem 1. April kontrolliere, ob in den Fußgängerzonen nur innerhalb der erlaubten Zeit von 7 bis 20 Uhr Cannabis konsumiert werde, erklärt Lother: "Eine intensive Schwerpunktkontrolle oder gar eine flächendeckende Kontrolle wird es durch die Kommune nicht geben können."

Polizei wird im Zweifelsfall hinzugezogen werden müssen

Auch die Kontrolle, dass Cannabis beispielsweise nicht in einem 100-Meter-Radius von Schulen, Spielplätzen und Kitas konsumiert wird, könnten die kommunalen Ordnungsdienste nicht leisten. Auf die Frage, wer kontrolliere, dass die maximale Besitzmenge von 25 Gramm pro Person nicht überschritten wird, erklärt die Stadt: "Für die rein praktische Frage der Gewichtsmengenbestimmung gibt es keine Ausrüstung und Kompetenz im kommunalen Ordnungsdienst."

Lediglich soviel scheint klar: "Im begründeten Verdachtsfall muss die Polizei hinzugezogen werden", so die Pressesprecherin. Denn: Wer beispielsweise mit einer Cannabismenge über den erlaubten 25 Gramm erwischt wird, der begeht eine Ordnungswidrigkeit. Wer sogar mehr als 30 Gramm besitzt, der begeht eine Straftat. Und die Polizei? Die erklärt: "Aufgrund der Kurzfristigkeit der Gesetzesumsetzung wird sich die Art und Weise der zukünftigen Kontrolltätigkeit jedoch in diesem speziellen Fall im täglichen Dienstgeschehen entwickeln."

Polizei kündigt gezielte Kontrollen an

Learning by doing also. Jedoch versichert der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken, Florian Leimbach: "Dabei werden wir mit dem notwendigen Fingerspitzengefühl und Augenmaß vorgehen." So würden beispielsweise die einzuhaltenden Radien beim Cannabis-Konsum "stets im Einzelfall geprüft. Im Zweifelsfall müssen auch Messungen vorgenommen werden." Wie diese aussehen sollen und ob Polizeibeamtinnen und -beamte künftig neben Taschenlampe, Dienstwaffe und Handschellen auch ein Maßband dabei haben werden, wird sich wohl im Laufe der Zeit zeigen müssen.

Dass nun in Würzburg überall frei gekifft werden kann, weil es keiner kontrolliert, ist höchst unwahrscheinlich. Die Polizei kündigt gezielte Kontrollen an, die überall dort durchgeführt würden, wo verstärkter Handlungsbedarf bestehe. Leimbach erklärt außerdem, die Polizei stehe dazu in engem Austausch mit den zuständigen Ordnungsbehörden von Stadt und Landkreisen.

 
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  • Peter Bartosch
    Eigentlich kann man nur darüber Lachen, wie sich die ganze CSU Front brüskiert. Ihr seid nicht mehr an den Schalter der Macht, und das ist gut so. Und wenn eine neue Regierung in 1 1/2 Jahren gebildet wird, mit wenn wollt ihr euer rückständige Cannabispolitik weiter führen?
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  • Thomas Voll
    Wie sollten uns noch ein paar Joints gönnen bevor der von manchen ersehnte 3. Weltkrieg beginnt. Leider kein Geschwurbel.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Ziemliches Geschwurbel.
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  • Johannes Metzger
    Wenn ich, am frühen Morgen oder späten Abend, im Ringpark, von der Friedensbrücke zum Hbf mit dem Fahrrad gefahren bin, hatte ich auch schon lange vor dem ersten April häufig einen intensiven Geruch von Cannabis in der Nase.
    So wie sich die Würzburger schon vor Jahrhunderten an die harte Droge Alkohol gewöhnt haben, werden sie sich auch an die weiche Droge Cannabis gewöhnen.
    Schwerer wirds für die law and order Politiker der Verbotspartei CSU. Die haben ihre Aufklärungsquote mit der Kriminalisierung von harmlosen Cannabiskonsumenten kräftig geschönt.
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  • Hiltrud Erhard
    "So wie sich die Würzburger schon vor Jahrhunderten an die harte Droge Alkohol gewöhnt haben, werden sie sich auch an die weiche Droge Cannabis gewöhnen. "
    Dieser Satz und die "Verbotspartei CSU" (Das ist vom Image der "Grünen" geklaut, die die eigentliche Verbotspartei ist) ist immer die selbe Leier, die nie auf Schargumente aus geht sondern nur versucht etwas populistisch darzustellen.

    Drogen sind weder mit Alkohol noch mit Rauchen vergleichbar.
    Das wird gerne in einen Topf geworfen und polemisiert um das eine Übel mit anderen Übeln vergkleich bar zu machen und auch um das als legal und als nicht schlimm und harmlos hinzustellen.
    Das ist so ein Käse immer!

    PS: Ich persönlich rauche nicht, trinke ab und an ein Gläschen Wein oder ein Bier.
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  • Martin Deeg
    …“Drogen sind weder mit Alkohol noch mit Rauchen vergleichbar.“…

    Köstlich.

    By the was: Alkohol ist nicht nur eine Droge sondern auch ein Zellgift.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Bringen Sie Schargumente, Frau Erhard, aber bitte nicht so einen Käse!
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  • Manfred Englert
    Genau Ihr Stil, Herr GWM
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Sie sollen mich ja verstehen, Herr ME.
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  • Johannes Metzger
    Nach dem Jagon der Verbotspartei CSU, die Menschen die gelegentlich Cannabis konsumieren, Kiffer nennt, wären dann Menschen die gelegentlich ein Glas Wein trinken, Säufer:innen. Ich finde wir sollten dem Populisten Söder und seiner Entourage , auch sprachlich, nicht auf dem Leim gehen.
    Im übrigen steht die harte Droge Alkohol so ungefähr auf dem Niveau von Kokain.
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Sehr geehrter Herr Wohlfart-Mitznegg,
    leider hat ihr Kommentar thematisch nichts mit dem Artikel zu tun. Dennoch eine interessante Wortspielerei.

    Viele Grüße

    OnlineRedaktion
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  • Johannes Metzger
    Auf den Leim gehen.
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  • Lutz Saubert
    "Kiffer" ist die Eigenbezeichnung der Szene, hat man nicht medienwirksam zum "Ankiffen" geladen?
    Im übrigen wird der gewöhnliche Cannabis-Konsument keine Probleme mit Alkohol haben und beides nehmen. Eine gefährliche Mischung.
    Die Sprache hier im Forum ist Populismus pur.
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  • Peter Bartosch
    Nichts wissen, aber halt der CSU ihr Gesabbel nach Kommentieren.
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  • Barbara Fersch
    Vernunft der Menschen?? Wieviele fahren denn schon zugekifft, alkoholisiert? Wer soll das denn kontrollieren? Die Polizei hat genug mit Schlägereien, Diebstahl, Einbruch etc. zu tun.....was sich in Deutschland immer stärker entwickelt !
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  • Roland Albert
    Und wieder hält die Mp die schützenden Hände über verwirrte Frührentner und verurteilte Personen.
    Was nicht sein soll, soll hier nicht sein
    Aber mal drüber nachdenken: haben wir das vorher wirklich vermisst, gebraucht oder hat es das Leben nachhaltig negativ beeinflusst?
    Nein.
    Viel Lärm um nichts.
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  • Dietmar Eberth
    Ich setze auf die Eigenverantwortung und nicht auf Verbote. Das klappt ja auch beim Alkohol und beim Rauchen.
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  • Klaus Fiederling
    Deutschland, wie tief bist du gesunken! Wenn jetzt schon Drogen freigegeben werden, Canabis ist und bleibt nun mal eine, was kommt dann als nächstes?? Mariona kommt ja noch dazu, oh je,
    dann sind halt bald alle hei!
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  • Georg Wohlfart-Mitznegg
    Als nächstes werden Bayerns Bürger/innen von höchster Stelle mit erhobenem Maßkrug zum Allehohl-Konsum ermuntert.
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  • Wolfgang Lenhard
    Wer oder was ist Mariona? Ich frage als jemand, der fachlich mit dem Thema zu tun hat. Habe ich etwas verpasst? Oder werden damit die legalen Drogen Alkohol und Nikotin bezeichnet, an denen jedes Jahr mehr als 100 000 Menschen in der BRD sterben?
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