
Seit der Bundestag Mitte Februar die Cannabislegalisierung beschlossen hat, stellt sich Bayerns Ministerpräsident Markus Söder klar gegen das Gesetz. In zahlreichen Interviews kündigte der CSU-Chef nicht nur an, "das Gesetz extremst restriktiv" anzuwenden. Er empfahl Kifferinnen und Kiffern auch gleich aus Bayern wegzuziehen.
Söder selbst hält von Cannabis-Konsum so viel wie der Grinch von Geschenken an Weihnachten. Neben ideologischen Gründen spricht er einen wichtigen Punkt an: den Jugendschutz. Dieser müsse "höchste Priorität haben", sagt er. Und hat damit natürlich recht. Genau deshalb hat die Ampel-Regierung die strengen Regeln ja aufgestellt, die an die Teillegalisierung geknüpft sind.
So ist zum Beispiel der Cannabis-Konsum im 100-Meter-Radius von Schulen, Kitas, Spielplätzen und öffentlichen Sportstätten verboten. Und auch die Abgabe an Jugendliche und Kinder bleibt strafbar.
In den Kommunen: Keine Weisungen, kein Plan, nur Ratlosigkeit
Doch statt sich Gedanken zur konkreten Umsetzung der Regeln im Freistaat zu machen, war Söder offenbar so sehr damit beschäftigt, vor den Fernsehkameras gegen das grüne Kraut zu wettern, dass er eines ganz vergessen hat: seinen Städten und Gemeinden zu sagen, wie die Cannabis-Regeln im Freistaat jetzt umgesetzt werden sollen.
So herrscht pünktlich zum 1. April vor allem eines in den städtischen Verwaltungen: Planungslosigkeit. Die hätte der Ministerpräsident sonst wohl eher der Kiffer-Gemeinschaft zugeschrieben als seinen Ordnungsinstanzen. Die Frage, wer die Cannabis-Regeln kontrollieren soll und vor allem wie, ist mit Beginn der Teil-Legalisierung nicht geklärt. Den Städten und Gemeinden fehlen schlicht die notwendigen Weisungen.
Und das ausgerechnet, nachdem Markus Söder veranlasst hatte, eine eigene Cannabis-Kontrolleinheit zu gründen, die künftig ein besonderes strenges Auge auf die Cannabis-Konsum-Regeln haben soll. In großen Tönen verkündete Bayerns Ministerpräsident: "Da wird das Thema Entbürokratisierung bei uns keine Rolle spielen."
Große Klappe - und kaum was dahinter
Viel mehr als heiße Luft scheint davon nicht übrig geblieben zu sein. Denn ausgerechnet im Freistaat, der das strengste Cannabis-Bundesland überhaupt sein will, wird der Jugendschutz nun zum 1. April nicht flächendeckend gewährleistet sein können. Wer vor der Kamera so eine große Klappe hat, sollte dahinter auch dafür sorgen, dass das neue Cannabisgesetz auch vollständig umgesetzt werden kann. Sonst droht in den Städten und Gemeinden ein Hanf-Hickhack.
Mit über 30 "Cannabis"-Artikeln in den letzten 7 Tagen ist das Thema auch ausreichend in der Main-Post behandelt worden. Dachte nicht das so ein unwichtiges Thema wie Cannabis noch häufiger als Taurus oder GEG oder Gendern so heftig diskutiert wird.
Die Diskussion kann hier beendet werden, da keine neuen Fakten mehr kommen.
HANF ALS ROHSTOFF
Aktuell wird viel über den als Kiffen verschmähten Konsum der weiblichen Hanfblüten geschrieben, dabei wird kaum erwähnt, daß die Kulturpflanze Cannabis Sativa noch einiges mehr als Rauschzustände zu bieten hat.
Textilien etwa, ohne Segeltuch aus dem salzbeständigen Hanfgewebe wäre die grosse europäische Seefahrt zu Kolumbus' Zeiten unmöglich gewesen.
Auch Jeans aus Hanf sind langlebig und bequem.
Dämmstoffe aus Hanffasern sind oftmals eine gute Alternative zur Verbundplatte aus Holz.
Hanfpapier ist um einiges hochwertiger als solches aus Holz.
Als Biomasse ist Hanf mit einer Wuchshöhe bis 4 Meter hervorragend geeignet.
Usw.
Für die schwer gebeutelte Landwirtschaft tun sich hier gewaltige Möglichkeiten auf, sobald sich diese fragwürdige Verdammung und Hysterie um die Hanfpflanze endlich einer faktenbezogenen und vernunftgeprägten Sichtweise zuliebe verschwunden sein wird.
Und Hanf ist atmungsaktiv. Die Fasern wirken antibakteriell und antimikrobiell und sind als Verbandstoffe besser geeignet als die heute vorrangig verwendete Baumwolle. Darüberhinaus bietet die Hanffaser einen sehr guten UV-Schutz.
Wenn es der CSU Verbotspolitiker Söder mit der Drogenpolitik ernst meinen würde, dann würde er die selben restriktiven Regeln wie bei der weichen Droge Cannabis, auch bei der harten Droge Alkohol durchsetzen.
Daß sich die bayrische Gesundheitsministerin in Sachen Cannabis, schon in ihrer erst kurzen Amtszeit so dermassen inkompetent zeigt, läßt für Bayern nichts Gutes erwarten.
Er hat vollkommen recht, wenn er gegen die Freigabe von Marioana/Canabis ist. Wenn nun schon Drogenkonsum in Deutschland offiziell erlaubt ist, was kommt dann als Nächstes?
O Herr lass Hirn vom Himmel regnen!
Haben Sie weiter unten geschrieben.
Whatabout andere Bundesländer?