
Die große Aufgeregtheit rund um Wasserstoff als Energieträger der Zukunft hat inzwischen etwas abgenommen. Aber: Der Landkreis Schweinfurt hält weiterhin daran fest, Wasserstoff in der Region herzustellen. Das geht aus dem Energie-Jahresbericht des Sachgebiets Kreisentwicklung hervor, den Frank Deubner dem Kreistagsausschuss für Kreisentwicklung vorgestellt hat.
Demnach ermittelt das Landratsamt weiterhin die Potentiale für Erzeugung und Absatz von Wasserstoff im Landkreis Schweinfurt. Das betrifft insbesondere, welche Art von Produktionsstätten, die Elektrolyseure, benötigt werden und wo sie gebaut werden könnten. Ebenso geht es um die Frage, wie man den Wasserstoff vermarkten kann, also wo Wasserstofftankstellen entstehen könnten. In der Vergangenheit hatte bereits Werneck sein Interesse bekundet.
Verunsicherung beim Mittelstand
Angesichts der Wirtschaftsstruktur im Landkreis Schweinfurt mit 27.000 Arbeitsplätzen vornehmlich im Mittelstand und Handwerk nimmt das Landratsamt dabei besonders kleine und mittelständische Betriebe in den Blick. Dort sei allerdings beim Thema Wasserstoff eine Verunsicherung spürbar, wie man den Übergang zur neuen Technologie schaffen kann.
Deubner geht davon aus, dass bis Mitte des Jahres klar sei, welche Nachfrage, zum Beispiel bei Speditionen für mit Wasserstoff betriebene Lkw, vorhanden ist. Ebenso muss geklärt werden, wie man das entstehende Nebenprodukt Sauerstoff weiterverwendet.
Wasserstoff-Produktion muss wirtschaftlich sein
Das Credo ist dabei klar: Die Erzeugung und Vermarktung müssen wirtschaftlich sein. Das setzt laut Deubner auch eine Verbindlichkeit der Unternehmen bei der Abnahme voraus. Dabei ist eine wichtige Voraussetzung noch ungeklärt, wie Umweltabteilungsleiter Christian Frank erläuterte: Es muss noch entschieden werden, ob der Landkreis die Aufbereitung in Eigenregie vornimmt, wie etwa bei der Biomüllvergärung, oder ob Privatunternehmen damit betraut werden.
Eingebettet ist das Wasserstoffprojekt in den digitalen Energienutzungsplan, den die Technische Hochschule Amberg-Weiden für den Landkreis erstellt. Er soll zum Jahresende fertig sein.