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Kreis Schweinfurt
Wer braucht wie viel Wasserstoff? Mitte 2024 soll dies im Landkreis Schweinfurt klar sein
Die Diskussion um Wasserstoff als zukünftiger Energieträger ist etwas abgeebbt. Warum der Landkreis Schweinfurt weiterhin darauf setzt und was er jetzt vorhat.
So könnte ein Elektrolyseur aussehen, der Wasserstoff aus Wasser gewinnt. Dieses Modell eines Anlagenmoduls zeigte der Hersteller Thyssenkrupp Nucera im Dezember 2023.
Foto: Rolf Vennenbernd/dpa | So könnte ein Elektrolyseur aussehen, der Wasserstoff aus Wasser gewinnt. Dieses Modell eines Anlagenmoduls zeigte der Hersteller Thyssenkrupp Nucera im Dezember 2023.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 27.01.2024 02:43 Uhr

Die große Aufgeregtheit rund um Wasserstoff als Energieträger der Zukunft hat inzwischen etwas abgenommen. Aber: Der Landkreis Schweinfurt hält weiterhin daran fest, Wasserstoff in der Region herzustellen. Das geht aus dem Energie-Jahresbericht des Sachgebiets Kreisentwicklung hervor, den Frank Deubner dem Kreistagsausschuss für Kreisentwicklung vorgestellt hat.

Demnach ermittelt das Landratsamt weiterhin die Potentiale für Erzeugung und Absatz von Wasserstoff im Landkreis Schweinfurt. Das betrifft insbesondere, welche Art von Produktionsstätten, die Elektrolyseure, benötigt werden und wo sie gebaut werden könnten. Ebenso geht es um die Frage, wie man den Wasserstoff vermarkten kann, also wo Wasserstofftankstellen entstehen könnten. In der Vergangenheit hatte bereits Werneck sein Interesse bekundet.

Verunsicherung beim Mittelstand

Angesichts der Wirtschaftsstruktur im Landkreis Schweinfurt mit 27.000 Arbeitsplätzen vornehmlich im Mittelstand und Handwerk nimmt das Landratsamt dabei besonders kleine und mittelständische Betriebe in den Blick. Dort sei allerdings beim Thema Wasserstoff eine Verunsicherung spürbar, wie man den Übergang zur neuen Technologie schaffen kann.

Deubner geht davon aus, dass bis Mitte des Jahres klar sei, welche Nachfrage, zum Beispiel bei Speditionen für mit Wasserstoff betriebene Lkw, vorhanden ist. Ebenso muss geklärt werden, wie man das entstehende Nebenprodukt Sauerstoff weiterverwendet.

Wasserstoff-Produktion muss wirtschaftlich sein

Das Credo ist dabei klar: Die Erzeugung und Vermarktung müssen wirtschaftlich sein. Das setzt laut Deubner auch eine Verbindlichkeit der Unternehmen bei der Abnahme voraus. Dabei ist eine wichtige Voraussetzung noch ungeklärt, wie Umweltabteilungsleiter Christian Frank erläuterte: Es muss noch entschieden werden, ob der Landkreis die Aufbereitung in Eigenregie vornimmt, wie etwa bei der Biomüllvergärung, oder ob Privatunternehmen damit betraut werden.

Eingebettet ist das Wasserstoffprojekt in den digitalen Energienutzungsplan, den die Technische Hochschule Amberg-Weiden für den Landkreis erstellt. Er soll zum Jahresende fertig sein.

 
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Kommentare
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  • Willi Rößner
    Wasserstoff birgt noch zahllose ungeklärte und unbekannte Probleme hinsichtlich Großtechnik und Wirtschaftlichkeit. Deshalb klein anfangen, aber schnellstmöglich anfangen und Erfahrungen sammeln.
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  • Dietmar Eberth
    In Deutschland werden jetzt schon etwa 60 TWh (grauer) Wasserstoff eingesetzt. Das entspricht in etwa der letztes Jahr erzeugten Strommenge durch PV mit etwa 61 TWh. Was es braucht ist noch stärker Ausbau der erneuerbaren Energien. S. a. https://wasserstoffatlas.de/
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