
Wendig, witzig, widersprüchlich – diese drei W charakterisieren den Franken. Besondere Vertreter des fränkischen Schlags werden jedes Jahr am 11. November, dem Namenstag des Frankenheiligen Martin, mit dem Frankenwürfel ausgezeichnet. Einer der Preise geht in diesem Jahr an die unterfränkische Künstlerin Silvia Kirchhof aus Gerolzhofen.
Weitere Porzellanwürfel erhielten am Montag die Moderatorin und Journalistin Evi Kurz aus Fürth (Mittelfranken) und der Musiker und Gastronom Peter Stübinger aus Kulmbach (Oberfranken). Die Ehrungen erfolgten im Fränkischen Freilandmuseum in Bad Windsheim.
Vielseitigkeit zeichnet Kirchhof aus
Die 1969 geborene Kirchhof ist als Sängerin, Schauspielerin, Regisseurin und Theatermacherin bekannt und wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Kulturpreis des Bezirks. In ihrer Heimatstadt führt sie seit Jahren das "Kleine Stadttheater", mit einem Amateurensemble inszeniert sie eigene Stücke.
In diesem Sommer führte sie Regie bei den Fränkischen Passionsspielen in Sömmersdorf. Mit ihrem Mann Achim Hofmann tritt sie als Chanson-Duo "Café Sehnsucht" auf, singt in Seniorenheimen und bringt als Klinik-Clownin kranke Kinder zum Lachen. Witzigkeit sei für sie ein Leichtes, meinte Regierungspräsidentin Susanne Weizendörfer bei der Verleihung. Die "gewürfelten Fränkin" bereichere das Frankenland mit ihrer wunderbaren Unterhaltungskunst.
"Was man nicht verstecken kann, muss man betonen"

Silvia Kirchhof zeigte sich in einer ersten Reaktion überrascht von der Ehrung. Das Fränkische ist ihr wichtig, weil sie sich der Heimat verbunden fühle und gerne fränkisch spreche - mit "rollendem Rrr". Dabei hatte sie jahrelang versucht, es sich abzugewöhnen. "Aber das gelingt mir einfach nicht." Deshalb lautet ihr Lieblingsspruch, wenn sie darauf angesprochen wird: "Was man nicht verstecken kann, muss man betonen."
In Stücken nutze sie oft auch den "Charme" des Dialektes. Den "Brandner Kaspar" übersetzte sie kurzerhand ins Fränkische. Zudem hat sie ein Soloprogramm entwickelt, in dem sie die fränkischen Rebsorten als Frau darstellt. "So haben die Gäste den Wein doppelt: im Glas und auf der Bühne."