Sie sind in aller Munde und das Internet ist voll mit Videos, Anleitungen und Diskussionen dazu: Es geht um selbstgebaute Teelichtöfen. Dafür wird ein Tontopf umgedreht mittels einer vorgefertigten Stange über einem Blumenuntertopf platziert. Dann kommen in den Untertopf etliche Teelichter. Wenn diese angezündet werden, soll das Konstrukt, das auch "Tischkamin" genannt wird, Wärme spenden.
Doch wie Fachleute sagen, sei es nach dem Gesetz der Physik völlig egal, ob ein Topf übergestülpt werde oder die Teelichter frei vor sich hin brennen. Die Heizleistung ist immer die gleiche – nämlich minimal. Man könne sich höchstens am Tontopf die Hände wärmen. Mehr nicht.
Doch auch wenn der Nutzen begrenzt ist, der mögliche Schaden steht in keinem Verhältnis dazu. Der Pressesprecher der Volkacher Feuerwehr, Moritz Hornung, warnt eindringlich vor der Benutzung solcher "Öfen", wie sie fälschlicherweise genannt werden. Mittlerweile komme es deutschlandweit zu Brandeinsätzen, die von diesen Konstruktionen ausgehen. Hornung erklärt: Stehen die Kerzen zu nah nebeneinander, läuft man Gefahr, dass es zu einem Wachsbrand mit einer Flammenhöhe von 30 bis 40 Zentimetern kommt, da das geschmolzene Paraffin oder Wachs im Untertopf wie ein Brei zusammenläuft.
Feuer mit Pulver oder Decke löschen
"Dieses Brandphänomen ist vergleichbar mit dem Fettbrand in einer Fritteuse" sagt Hornung weiter. Und: "Würde man jetzt mit Wasser löschen, käme es zur Katastrophe." Eine regelrechte Explosion würde Stichflammen freisetzen und heißes, brennendes Wachs durch die Wohnung spritzen. Die möglichen Folgen: Bandverletzungen sowie eine Ausbreitung des Feuers auf das Mobiliar oder den Wohnraum.
Eine geeignete Löschmöglichkeit wäre, eine große Decke über das Feuer zu werfen, um es zu ersticken. Auch käme der Einsatz eines Pulverlöschers in Frage, wenn der im Haus verfügbar sein sollte. "Aber wer hat das schon griffbereit?", fragt der Feuerexperte. Im Affekt greift man fälschlicherweise schnell zum Wasser.
Nicht zum Wasser greifen
Aber auch, wenn es nicht gleich zum Brand oder zur Explosion kommen muss, so warnt der Landesfeuerwehrverband Bayern (LFV) in einer Pressemitteilung aktuell vor Kohlenmonoxidvergiftungen durch provisorische Heizmethoden. "Der schleichende Tod", wie man es nennt. Das Tückische: Der Mensch kann das gefährliche Atemgift Kohlenmonoxid (CO) weder riechen, sehen noch schmecken. Er wird schläfrig bis hin zur Bewusstlosigkeit und stirbt im schlimmsten Fall daran.
Daher lautet auch der wiederholte dringende Appell der Feuerwehr, in geschlossenen Räumen keine brennstoffbetriebenen Geräte, wie zum Beispiel Gas- oder Kohlegrills, zu benutzen. Besonders warnt der Feuerwehrverband vor lebensgefährlichen Heiz-Experimenten, wie eben mit dem beschriebenen Teelichtofen.
Aber was tun, wenn es einen doch frieren sollte? Einfache und schnell einsetzbare Abhilfe schaffen könnten herkömmliche Heizdecken oder die gute alte Wärmflasche. Bei den Heizdecken sollte man allerdings genau die Anleitungen für den richtigen Gebrauch beachten.
Und zur Heizung mit dem Grill taugt nur der Elektrogrill, aber nicht mit Stromaggregat im Zimmer.
Warum ich hiermit versuche dazu beizutragen Deppen vor sich selbst zu schützen verstehe ich auch nicht.
Wir rechnen über den Winter deshalb auch schon mit mehr Bränden.
Das sollte man auch bei den Teelichtöfen, dort steht nämlich die maximale Anzahl der Teelichter drin. Dann passiert auch nichts
nach dem motto: "viel hilft viel" kann man ja noch ein paar lichter dazupacken.