Auch nach 25 Verhandlungstagen ist im Prozess gegen den Kopf der Gemeinschaft "Go&Change" noch kein konkretes Ende in Sicht. Zuletzt waren bis Mitte August Verhandlungstage terminiert. Doch der Prozess gegen Kai K., der bereits seit Mitte Februar vor dem Landgericht Schweinfurt läuft, wird im September wohl noch weitergehen. Der Grund: Die Einlassung des Angeklagten dauerte auch an diesem Freitag weiter an.
Damit hat der 42-Jährige nun an drei Prozesstagen über sein Leben und die Vorwürfe gegen ihn ausgesagt – allerdings nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Inwieweit er dabei Angaben zur Anklage gemacht hat, ist daher unklar. Die Staatsanwaltschaft Schweinfurt wirft Kai K. vor, eine 30-Jährige im Mai 2023 mehrfach vergewaltigt, geschlagen und bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt zu haben, etwa um ihr Dämonen auszutreiben.
Gutachter soll erneut Stellung nehmen
Im Anschluss an die Einlassung solle, so hatte es sich die Verteidigung gewünscht, der psychiatrische Sachverständige erneut Stellung nehmen und sein Gutachten gegebenenfalls anpassen. Dieser hält Kai K. bisher für zumindest teilweise schuldunfähig. Seine Diagnose: drogeninduzierte Psychose und Substanz-Konsum-Störung.
Verteidiger Hubertus Werner gab am Freitag zu bedenken, dass man die Einlassung seines Mandanten auch der 30-jährigen Nebenklägerin "wird vorhalten müssen". Er habe damit gerechnet, dass die Frau bei Kai K.s Aussage dabei sein würde. Das war sie jedoch nicht. Ob dies zu weiteren Verzögerungen führt, blieb unklar.
Der Prozess wird am Freitag, 16. August, fortgesetzt. Das Urteil fällt wohl frühestens im September.