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Kreis Schweinfurt
Stühlerücken der Bürgermeister
Mindestens acht der amtierenden Bürgermeister werden bei der Kommunalwahl 2020 nicht mehr antreten. Die Gründe sind unterschiedlich.
Arthur Arnold aus Euerbach (auf diesem Archivbild im Kreis von Amtskollegen) ist der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis Schweinfurt. Im April 2020 hört er auf, wie mindestens sieben andere auch.
Foto: Allianz Oberes Werntal | Arthur Arnold aus Euerbach (auf diesem Archivbild im Kreis von Amtskollegen) ist der dienstälteste Bürgermeister im Landkreis Schweinfurt. Im April 2020 hört er auf, wie mindestens sieben andere auch.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 07.04.2020 12:35 Uhr

Fest steht, dass in mindestens acht Gemeinden am 1. Mai 2020 die Bürgermeister wechseln werden. Arthur Arnold (Euerbach) zieht sich nach vier Amtszeiten aus der Gemeindepolitik zurück; er ist seit 1996 im Amt und damit dienstältester Rathauschef im Kreis. Mit Simone Seufert steht bereits eine mögliche Nachfolgerin parat.

Stühlerücken der Bürgermeister

Gesundheitliche Gründe führt Sabine Lutz an, das Rathaus von Grafenrheinfeld zu verlassen: "Es ist schade, weil ich die Arbeit gern mache", sagte sie gegenüber der Redaktion. Sie ist seit 2008 im Amt; 2014 gründete sie eine eigene Unterstützerliste, weil keine der etablierten Gruppen die Parteilose nominiert hatte, und verteidigte so ihr Amt. Mit Michael Niklaus (FBL) hat bereits der erste Kandidat Ansprüche auf die Lutz-Nachfolge angemeldet, der schon 2014 angetreten war.

51 Jahre lang einen Job im Rathaus

Mit heute 64 Jahren werde er nicht mehr antreten, sagte Albrecht Hofmann (Röthlein), der 2008 gewählt worden ist. Diese Entscheidung sei "schon sehr lange" gefallen. Auch Edeltraud Baumgartl gibt den Chefsessel im Wernecker Rathaus frei: "Ich bin dann 51 Jahre im Rathaus", sagte sie schmunzelnd. Sie hat ihr gesamtes Berufsleben dort verbracht: Vor ihrer Wahl im Jahr 2008 war sie in der Verwaltung beschäftigt. Auch Richard Köth (Schwanfeld) führt Altersgründe für seinen Rückzug an. Am Ende der nächsten Wahlperiode wäre er 70 Jahre alt. Diese entspreche nicht seinen persönlichen Vorstellungen, weswegen er für einen Nachfolger Platz machen wolle. Die Suche danach ist demnach bereits im Gange.

Meinen Plänen entspricht es nicht, mit 72 Jahren noch zu arbeiten.
Helga Fleischer, Bürgermeisterin von Gochsheim

In Gochsheim wird es ebenfalls einen neuen Chef oder eine neue Chefin im Rathaus geben: Helga Fleischer hat sich dazu entschlossen, nicht mehr anzutreten, auch wenn es rechtlich noch möglich wäre. Am Ende der Amtszeit wäre sie dann 72 Jahre alt. Ihren Pläne entspreche es nicht, in diesem Alter noch zu arbeiten, sagte sie freimütig auf Anfrage der Redaktion.

Ein ganz anderer Beweggrund steckt hinter dem Verzicht von Lothar Zachmann (Dingolshausen): Er will für die CSU den Posten des Landrats zurückholen. Rein rechtlich könnte er auch für das Bürgermeisteramt seiner Heimatgemeinde kandidieren, doch eine Doppelkandidatur wäre den Wählern schwer zu vermitteln. Auch Siegfried Ständecke (Michelau) beendet seine Bürgermeister-Karriere.

Göbhardt und Pfister überlegen noch

Sie habe sich noch nicht festgelegt, sagte Üchtelhausens Rathauschefin Birgit Göbhardt, deren zweite Amtszeit 2020 endet. Zumindest hat sich in der Stadtrandgemeinde mit Johannes Grebner schon ein Kandidat in Stellung gebracht.  Peter Pfister aus Waigolshausen verweist auf sein Alter: Mit 67 Jahren sei er der älteste Bürgermeister im Landkreis. Da er jedoch den Posten im Ehrenamt ausfüllt, gilt für ihn keine gesetzliche Altersgrenze. Die Tendenz scheint bei Pfister wohl schon festzustehen, die Entscheidung für oder gegen eine Kandidatur will er in nächster Zeit öffentlich machen.

In vier Landkreiskommunen wird am 15. März 2020 zwar der Gemeinderat, aber nicht der Bürgermeister gewählt. In Grettstadt (derzeitiger Bürgermeister Ewald Vögler) werden die Wähler 2022 an die Urnen gerufen. Bergrheinfeld (Ulrich Werner), Dittelbrunn (Willi Warmuth) und Sennfeld (Oliver Schulze) sind 2023 an der Reihe. Alle Amtsinhaber werden dann die Altershöchstgrenze von 67 Jahren nicht erreicht haben und sich wieder bewerben können.

Mitarbeit: Klaus Vogt

 
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