Der Sieger behielt recht: Eine halbe Stunde vor Schließung der Wahllokale hatte Ulrich Werner (CSU) ein knappes Ergebnis zu seinen Gunsten vorausgesagt. Tatsächlich haben ihm 54,5 Prozent der Bergrheinfelder am Sonntag ihre Stimme gegeben und ihn zum künftigen Bürgermeister der Stadtrandgemeinde gewählt. Zufrieden mit seinem Resultat war Gegenkandidat Thomas Meidl (SPD).
Etwa 100 Bürger verfolgten am frühen Sonntagabend das Treiben im Sitzungssaal des Zehnthauses, als der scheidende Bürgermeister Peter Neubert in seiner Eigenschaft als Wahlleiter um 18.32 Uhr das Resultat bekannt gab. Anschließend gaben Werner und Meidl kurze Stellungnahmen ab, bevor die Gratulationscour für den Wahlsieger begann und draußen die Blaskapelle spielte.
Für Bergrheinfeld gekämpft
Ulrich Werner lobte den Wahlkampf der vergangenen Monate: Beide hätten nicht gegeneinander, sondern für Bergrheinfeld gekämpft. Werner streckte symbolisch die Hand aus: Dem SPD-Bewerber Meidl attestierte er Respekt im Umgang miteinander und versprach, „Ihre Anliegen nicht aus den Augen zu verlieren“.
Der künftige Bürgermeister sagte, dass ihm bewusst sei, dass die Bürger hohe Erwartungen an den künftigen Rathauschef hätten: „Sie will ich erfüllen.“ Gleichzeitig bat er aber auch darum, während der anstehenden sechsjährigen Amtszeit „auch den Menschen Ulrich Werner nicht zu vergessen“ und souverän mit Fehlern umzugehen: „Kommen Sie direkt auf mich zu!“
Zufrieden äußerte sich Thomas Meidl über seinen Achtungserfolg. Er freue sich über den Stimmenanteil von 45,5 Prozent. Es sei ein „großes Ergebnis“. Als SPD-Kandidat habe er schwierige Voraussetzungen gehabt. Er sei immer davon ausgegangen, dass er und die SPD nur dazugewinnen könnten. So sei es gelungen, viele Wähler zu mobilisieren.
„Nach der Wahl ist vor der Wahl“
Meidl unterstrich die faire Wahlkampfführung beider Kandidaten. Dennoch schaltete er in den Kampfmodus zurück: „Nach der Wahl ist vor der Wahl“, sagte er vor den Gästen im Saal und meinte die Gemeinderatswahl 2020. Da werde es wieder „von vorne losgehen“.
Beide vergaßen nicht, ihren Frauen und Familien sowie den Helfern zu danken. Ungewöhnlich: Lob gab es auch an diese Redaktion und deren Berichterstattung: „Das war kein Fake, sondern es waren Fakten“, sagte Werner.
Landrat Florian Töpper (SPD), der dem Wahlsieger als einer der Ersten gratulierte, äußerte sich sehr zufrieden über den Umstand, dass nach dem Wahlkampf keine Gräben zurückblieben. Niemand habe Verletzungen davongetragen, und beide Bewerber könnten sich über solide Ergebnisse freuen. Dies nannte Töpper „sehr ungewöhnlich“, sei aber nicht nur den Kandidaten, sondern auch der Leistung von Amtsinhaber Peter Neubert geschuldet. Er freue sich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister Ulrich Werner, sagte der Landrat. Werner übernimmt das Amt am 1. Mai.
Kein Hauen und Stechen
Peter Neubert lobte indessen die Atmosphäre im Gemeinderat, die auf die Wahl ausgestrahlt habe. Es gebe dort „kein Hauen und Stechen“. Diese Energie spare man sich auf „für das Wesentliche“. Damit meinte er sachbezogene Diskussionen.
Für den Wahlsieger Ulrich Werner wird am 1. Mai voraussichtlich Klaus Göb von der CSU-Liste in den Gemeinderat nachrücken.