Was mit dem zünftigen Bieranstich durch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) begonnen hat, endete am Sonntagabend mit dem traditionellen Abschlussfeuerwerk der Schausteller. Nach zehn Tagen ist das Schweinfurter Volksfest zu Ende. Exakte Zahlen über Besucherinnen und Besucher erhebt die Stadt Schweinfurt zwar nicht. Jedoch gehen die Behörden von mehreren zehntausend feiernden Gästen aus, die in diesem Jahr nach Schweinfurt auf den Volksfestplatz gekommen sind.
"Wir hatten ein großartiges Volksfest", wird Volksfestreferent Jan von Lackum in einer Pressemitteilung der Stadt Schweinfurt zitiert. "Das verdanken wir vor allem der tollen Zusammenarbeit mit den Schaustellern und auch dem neuen Festwirt."
Als "rundum gelungen" fasst Schaustellersprecher Karl-Heinz Hartnagel die vergangenen beiden Wochen zusammen. Neben den Fahrgeschäften sei besonders das neue Festzelt heuer gut von den Menschen angenommen worden. Und auch die Umsätze scheinen zu stimmen. "Wir konnten das starke Niveau vom letzten Jahr halten", bestätigt er. Gerade am Familientag habe sich aus seiner Sicht wieder gezeigt: "Wir bringen alle Menschen zusammen, egal ob jung oder alt, arm oder reich, schwarz oder weiß." Alle Tage wurden durchweg gut besucht.
Auch Schweinfurts neuer Festwirt, Christian Papert, gibt sich zufrieden mit seinem ersten Schweinfurter Volksfest. "Es war ein breitgefächertes Angebot, das gut angenommen wurde", sagt er. Sein Ziel, sowohl junge als auch ältere Menschen für das Festzelt zu begeistern, habe man erreicht – vor allem an den Wochenenden. "Gemeinsam mit der Stadt und den Brauereien werden wir noch an weiteren Verbesserungen arbeiten, dass wir nächstes Jahr noch mehr attraktive Programmpunkte anbieten können." Was genau, möchte der Festwirt allerdings nicht verraten. "Wir müssen doch die Spannung hochhalten", sagt er.
Johannes Kuhn wird Volksfestgesicht 2024
Neben den Klassikern wie der Ladies‘ Night, dem Familiennachmittag und dem Comedy-Frühschoppen mit Michl Müller, fand dieses Jahr zum ersten Mal der Helden-Tag statt. Superhelden, Prinzessinnen und Moviestars liefen über den Volksfestplatz und brachten Kinderaugen mit Selfies und Autogrammen zum Leuchten.
Sieger des diesjährigen Wettbewerbs zum Volksfestgesicht 2024 ist der Dittelbrunner Johannes Kuhn. Dieser sackte 40 Prozent aller abgegebenen Stimmen ein. Kuhn wird damit zum Werbegesicht für das Volksfest im nächsten Jahr. Außerdem erhält er einen Ehrenplatz bei der Eröffnung des Volksfestes 2024 im Festzelt sowie eine Backstage-Tour durch den Schaustellerbetrieb. David Oliva belegte mit rund 30 Prozent der abgegebenen Stimmen den zweiten Platz im Wettbewerb. Der dritte Platz ging an Rebecca Schöller mit rund 19 Prozent.
Johanniter und Malteser: 155 Versorgungen vor Ort
Klaus Wörner, Leiter der integrierten Leitstelle Schweinfurt, blickt ebenfalls auf ein "ruhiges Volksfest" zurück. Insgesamt gab es sechs Einsätze mit dem Rettungsdienst, bei denen Menschen ins Krankenhaus eingeliefert werden mussten. Bis auf ein paar Stürze, Stöße oder Kreislauf bedingten Vorfällen habe es keine größeren Einsätze und auch keine schweren Verletzungen gegeben. "Es ist nichts Schwerwiegendes passiert."
Olaf Mauer, Dienststellenleiter der Johanniter Schweinfurt, bilanziert über die zehn Tage insgesamt 155 Versorgungen vor Ort. Davon 60 kleinere Blessuren, Schnittverletzungen und Schürfwunden. Drei Personen mussten notärztlich versorgt werden. 13 Menschen erlitten einen Hitzschlag. "Für die Menge an Menschen nichts Besonderes", sagt Mauer.
Straftaten laut Polizei leicht zugenommen
Die Polizei Schweinfurt vermeldete drei Diebstähle und zwei Körperverletzungen im Zusammenhang mit dem Volksfest. Insgesamt, so Polizeihauptkommissar Sebastian Stephan, haben sich sowohl kleinere Streitigkeiten als auch die Anzahl der Straftaten im Vergleich zu den vergangenen Jahren leicht erhöht. Ein 22-jähriger Volksfestbesucher wurde aufgrund von rechtsradikaler Parolen und Zeigen des Hitlergrußes festgenommen. "Allerdings sind wir insgesamt zufrieden und blicken vor allem auf eine gute Zusammenarbeit der Akteure in puncto Sicherheit."