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Schweinfurt
Schelmsrasen, Spitalseeplatz, Gutermann-Promenade: Wie es mit dem Grünen Band in Schweinfurt weiter geht
Vom Main bis hin zum Gelände der Landesgartenschau 2026 soll ein Grünes Band durch Schweinfurt führen. Doch dafür braucht es mehr als nur Ideen.
Die Gutermann-Promenade soll als Korrespondenzprojekt der Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt neu gestaltet werden. Wie, das soll ein Planungswettbewerb zeigen.
Foto: Patty Varasano | Die Gutermann-Promenade soll als Korrespondenzprojekt der Landesgartenschau 2026 in Schweinfurt neu gestaltet werden. Wie, das soll ein Planungswettbewerb zeigen.
Katja Beringer
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:16 Uhr

Mitte Mai haben Stadtverwaltung und Planungsbüro das vorgestellt, was Schweinfurt unter dem Begriff "Grünes Band" versteht: Die Bereiche Schelmsrasen, Spitalseeplatz und Gutermann-Promenade sollen neu gestaltet werden. Weniger Asphalt, mehr Grün, mehr Lebensqualität. Das ist der Leitgedanke. Und mit dem hat die Stadt auch immer geworben, sagt Schweinfurts Baureferent Ralf Brettin. Im Bauausschuss des Stadtrates war das Grüne Band wieder Thema. Nachdem der Stadtrat am 29. Juni mit einer deutlichen Mehrheit die Forderung der Opposition vom Tisch gewischt hat, aus der Landesgartenschau auszusteigen, treibt man jetzt auch das Projekt weiter.

Korrespondenzprojekte werden die Areale genannt, die als Grünes Band zwischen der Gutermann-Promenade am Main und dem künftigen Gelände der Landesgartenschau in der ehemaligen Ledward-Kaserne fungieren sollen, wo auch ein Bürgerpark entstehen soll. Ursprünglich waren sieben solcher Projekte geplant, darunter auch die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes, die die SPD erst vor kurzem wieder eingefordert hatte. Der Stadtrat lehnte ab. Es bleibt dabei. Der Bereich um den Bahnhof wird auch zur Landesgartenschau so aussehen wie heute.

Nicht alles sei machbar, nicht alles finanzier- und umsetzbar, heißt es. So besteht das grüne Band nunmehr aus drei Projekten, weshalb Kritiker wie Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) in schöner Regelmäßigkeit lieber von Trittsteinen sprechen und den Wert für die Umwelt weit niedriger hängen als andere.

Planer, Verwaltung und die Stadtratsmehrheit aus CSU und Bündnis 90/Die Grünen sehen das anders, bezeichnen das Projekt mit seinen Teilbereichen als wichtig für Klima und Lebensqualität in der Stadt. Was genau gemacht werden soll, ist nur in groben Entwürfen skizziert. Entworfen von Planern und einer Lenkungsgruppe. Jetzt geht Schweinfurt einen Schritt weiter. Folgt der Stadtrat in seiner Sitzung Ende Juli der Empfehlung des Bauausschusses, dann beginnt bald das Vergabeverfahren für die konkreten Planungen. Für jedes Projekt wird ein eigens Planungsbüro gesucht. Nur in einem Fall gibt es dabei einen Planungswettbewerb – für die Gutermannpromenade.

Vorne Spaziergänger, hinten Radweg: Erste Ideen für die Gutermann-Promenade

Der Blick auf den bisherigen Entwurf zeigt eine leichte Veränderung. Der Radweg ist nach hinten verlegt, vorne flanieren Spaziergänger, es gibt mehr Bänke. Der Aufwand an der Promenade, so Vinzenz Dilcher vom Büro Umbau Stadt, der die Vorplanungen betreut hat, könnte sich in Grenzen halten. Trotzdem sei ein Wettbewerb der Ideen sinnvoll. Generelle Zweifel an einer Neugestaltung der Promenade meldet Ulrike Schneider an. Eine weitere Spur für den Radweg würde mehr Versiegelung bedeuten. Oliver Schulte sieht das anders: Der Weg lade zu schnellem Fahren ein, "da fühlen sich Familien mit Kindern oder auch Senioren nicht wirklich wohl". 

Weniger Asphalt an Schelmsrasen und Spitalseeplatz

Ohne Wettbewerb soll die Vergabe von Schelmsrasen und Spitalseeplatz laufen. Im mittleren Teil des Schelmsrasen sollen Flächen entsiegelt werden, die Kreuzung wird verkleinert, dafür gibt es mehr Platz für Grün. Während hier nur wenige Parkplätze wegfallen, ist das bei den bisherigen Ideen für den Spitalseeplatz anders. Von heute 134 Parkplätzen sollen 66 wegfallen. Eine der beiden Straßen wird entsiegelt, auch hier wird es grün. Wie die Fläche genutzt werden könnte, ob es eine Liegewiese gibt, Spielmöglichkeiten oder gar einen See, das sollen sich die Planer im Detail überlegen.

Bis spätestens im Herbst 2025 sollen alle drei Projekte abgeschlossen sein

Was allen Korrespondenzprojekten gemein ist: die geplante Fertigstellung zwischen Mitte und Herbst 2025. Das sei sportlich, erhöhe aber auch den Druck und das im positiven Sinn, meint Rüdiger Köhler (CSU). Wie er wertet auch Holger Laschka, Fraktionssprecher von Bündnis 90/Die Grünen, das Grüne Band als wichtiges Projekt. Im Zusammenhang mit der Landesgartenschau habe man hier die Chance, überkommene Stadtplanung zu verändern.

Eine Antwort auf die Frage von SPD-Fraktionssprecher Ralf Hofmann, wie hoch die Förderung für die Projekte ohne eine Landesgartenschau gewesen wäre, gab es auch diesmal nicht. Wann denn eine Kostenschätzung zu den einzelnen Projekten vorliegen würde? Dann, wenn die beauftragten Planungsbüros ihre Entwürfe vorlegen, so die Antwort von Baureferent Brettin. Dass bei den Plänen für die Gutermann-Promenade auch der geplante Neubau der Maxbrücke berücksichtigt wird, sicherte Brettin zu. Nicht dass am Ende, wie Adi Schön (Freie Wähler) es formulierte, die "teuer renovierte Promenade in Teilbereichen wieder platt" gemacht wird.

 
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  • Reinshagen153@t-online.de
    Wie es mit dem Grünen Band in Schweinfurt weiter geht...das Mariental wird beim SC 1900 zugebaut.

    Am Spitalsee sollte ein möglichst langer See (auch ohne LGS) angelegt werden. Das wäre gut für Stadtklima & Stadtimage! Ohne See wäre das Projekt für eine LGS zu fade und reizlos.

    Nur noch 3 Jahre Zeit für Wettbewerb, Planungen, Ausschreibungen und Bau! Bei derzeitigen Materialmangel und ungewiser Zukunft! Was hat eigentlich die Bauverwaltung in den nun schon 12 Jahren nach Grieser gemacht? Sie haben viele wichtigere, andere Dinge wegen der LGS vernachlässigt & verschoben. Und zur LGS: "Was genau gemacht werden soll, ist nur in groben Entwürfen skizziert." Das legt die Vermutung von chaotischen Verhältnissen in der Bauverwaltung und/oder fehlenden, qualifizierten Mitarbeitern nahe.

    Bei den Korrespondenzprojekten müssen Straßen aufgegraben werden, mit ungeahnten Problemen (siehe Hauptbahnhofstraße!). Ohne LGS-Ausstieg steuert man sehenden Auges in ein Desaster!
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