2024 werde ein spannendes Jahr, hat der Vorstandsvorsitzende der Schaeffler AG, Klaus Rosenfeld, bei der Jahrespressekonferenz angekündigt. Es wird stark geprägt sein von der Verschmelzung mit der Vitesco Technologie Group AG Regensburg, von der man Synergieeffekte in der Größenordnung von 600 Millionen Euro erwartet.
Vitesco macht mit 38.000 Mitarbeitenden einen Umsatz von rund acht Milliarden Euro. Nach der Verschmelzung spielt Schaeffler unter den Top 10 der Automobilzulieferer.
Rekord: Umsatz der Schaeffler-Gruppe bei 16,3 Milliarden Euro
Der Umsatz nahm in der Schaeffler-Gruppe 2023 währungsbereinigt um 5,8 Prozent auf die Rekordhöhe von 16,3 Milliarden Euro zu. Das operative Ergebnis (EBIT) lag vor Sondereffekten bei 1,18 Milliarden Euro (Vorjahr 1,04 Milliarden), wobei die Marge auf 7,3 Prozent (6,6) verbessert wurde. Das Konzernergebnis vor Sondereffekten betrug 623 Millionen Euro (610 Millionen). Unter die Sondereffekte fallen 323 Millionen Euro für die Vitesco-Transaktion.
Sehr positiv bewertet Finanzchef Claus Bauer die Entwicklung der freien Finanzmittel. Der Cashflow lag bei 421 Millionen Euro (280 Millionen). Die Investitionen wurden kräftig auf 938 Millionen Euro (791 Millionen) angehoben.
Die Aktionäre dürfen sich erneut über eine gute Dividende von 45 Cent je Aktie freuen. Die Ausschüttung wird künftig angehoben und zwischen 40 und 60 Prozent des Ergebnisses liegen. Diese positive Entwicklung führt Rosenfeld auch auf die breite Aufstellung des Unternehmens zurück. "Die diversifizierte Aufstellung erwies sich in einem herausfordernden Marktumfeld erneut als Wettbewerbsvorteil."
Schaeffler setzt nicht ausschließlich auf E-Mobilität
Mit Blick auf die Zukunft setzt Schaeffler stark auf die E-Mobilität, aber nicht ausschließlich. Im Automobilsektor mit einem deutlich verbesserten Umsatz lag der Auftragseingang im Bereich Elektrik bei fünf Milliarden Euro (anvisiert waren zwei bis drei Milliarden), insgesamt jedoch bei 13 Milliarden Euro. Der Verbrenner werde noch lange eine wichtige Rolle spielen, betont Rosenfeld.
Die Zahl der Mitarbeiter legte um 0,7 Prozent auf 83.300 zu. Nicht ausschließen will Rosenfeld, dass die Verschmelzung mit Vitesco im Personalbereich Überlappungen bringt, die durch einen sozialverträglichen Personalabbau aufgefangen werden sollen.
Im Bereich Industrie, der vom Standort Schweinfurt gesteuert wird, stieg der Umsatz trotz des äußerst schwierigen Umfelds bereinigt um 3,9 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro, was unter anderem durch den Erwerb der Ewellix Gruppe (vormals SKF Lineartechnik Schweinfurt) möglich wurde. Das EBIT lag bei 385 Millionen Euro (493 Millionen), was einer Marge von 9 Prozent (11,5) entspricht.
5800 Mitarbeiter bei Schaeffler in Schweinfurt
In Schweinfurt blieb die Zahl der Mitarbeiter nach Angaben eines Sprechers mit 5800 konstant.
2024 nennt Rosenfeld ein "Übergangsjahr". Man erwarte ein "deutliches Umsatzwachstum". Nähere Zahlen könne man aber erst nach der völligen Integration von Vitesco im vierten Quartal nennen. Die AG hält knapp 39 Prozent der Anteile, die Mehrheit liegt bei der Familien-Holding. Die Marge soll zwischen sechs und neun Prozent, der Cash Flow zwischen 300 und 400 Millionen Euro liegen.