Keinen Fußgängersteg vom Hauptbahnhof kommend mehr und ab Herbst eine mehre Monate dauernde große Baustelle in der Ernst-Sachs-Straße: Mitarbeitende bei den großen Industriebetrieben SKF und ZF müssen sich in diesem und im kommenden Jahr auf Behinderungen einstellen und anders planen, um rechtzeitig zur Arbeit zu kommen.
Die von der Hahnenhügelbrücke bis zur Kreuzung mit der Werkstraße vierspurige Ernst-Sachs-Straße war früher die Bundesstraße 26, sie wurde schon 2015 abgestuft. 8500 Fahrzeuge nutzen den Bereich vor den Industriebetrieben pro 24 Stunden, darunter viele Lastwagen als Zulieferer. Bis Ende 2024 muss die Stadt nun gemäß der Vereinbarung mit dem Bund erst die Ernst-Sachs-Straße, dann die Oberndorfer Hauptstraße und die Fehrstraße am Obertor sanieren. Das bedeutet für längere Zeit Verkehrsbehinderungen.
Im Bauausschuss informierte Tiefbauamtsleiter Christian Meckel über die Pläne der Stadt. Der derzeit in der Ausschreibung stehende erste Bauabschnitt für die Ernst-Sachs-Straße, ab der Kreuzung Hahnenhügelbrücke, hat sich bereits um gut 500.000 Euro auf nun geschätzt 1,9 Millionen verteuert. Insgesamt plant die Stadt mit 3,3 Millionen Euro, von denen der Bund 1,74 Millionen übernimmt. Meckel wies darauf hin, dass die Ernst-Straße spätestens Mitte 2023 fertig sein muss, da der Bund auf der Autobahn 70 die Brücke über die Europaallee Richtung Maintal sanieren muss.
Das ist für Sommer 2023 vorgesehen, und dabei muss die Autobahn-Brücke mehrmals mehrere Wochen für den Verkehr gesperrt werden. Als Umleitung werden Ernst-Sachs-Straße und Oberndorfer Hauptstraße benötigt, weswegen dann dort keine Baustellen-Behinderung sein soll.
Eine Baumallee ist in der Ernst-Sachs-Straße nicht möglich
Länger diskutiert wurde über die Frage, warum die Ernst-Sachs-Straße nicht, wie eigentlich von den Linken vor Jahren schon beantragt, als Alleen-Straße umgebaut werden kann. Das liegt insbesondere an einer Vielzahl von Leitungen und Bauwerken im Untergrund, die nicht nur die üblichen Leitungen für Telekommunikation, Strom, Gas, Kanal und Wasser betreffen, sondern auch Versorgungsleitungen der Industrie. Das macht Baumpflanzungen entlang der breiten Fuß- und Radwege schwierig und vor allem teuer. Meckel rechnet mit 25 Prozent Mehrkosten, müsste man wegen der Bäume Leitungen neu verlegen.
Ein Kompromiss der Verwaltung ist nun, etwa in Höhe des ZF-Parkplatzes drei Bäume in der Fahrbahnmitte zu pflanzen und in diesem Bereich die Fahrbahn auf nur noch eine Spur pro Fahrtrichtung zu verengen. Weitere drei Bäume sollen dann im zweiten Bauabschnitt Richtung Oberndorf kommen. "Mehr sind zeitlich und wirtschaftlich nicht möglich", so Christian Meckel.
Rüdiger Köhler warnt vor Unfällen
Rüdiger Köhler (CSU) betonte, es sei schade, dass das Alleen-Konzept nicht möglich sei. Er bezweifelte aber den Sinn von lediglich drei Bäumen in der Straßenmitte. Die Planung "ist aus verkehrlichen Gründen gefährlich", betonte Köhler, der beim staatlichen Bauamt Schweinfurt Gebietsleiter für die Region Schweinfurt ist. Er befürchtet durch die Verengung von zwei auf nur eine Fahrspur wegen der Bäume Staus und Stop-and-Go-Verkehr. "Man kann davon ausgehen, dass es häufig scheppert", brachte er seine Bedenken auf den Punkt. Aus seiner Sicht sei es falsch, "punktuell etwas hinzuquetschen". Sein Antrag, auf die Bäume in der Straßenmitte zu verzichten, wurde mit 8:6 Stimmen abgelehnt, der Vorschlag der Verwaltung danach angenommen.
Grünen-Fraktionssprecher Holger Laschka war für die Planung der Verwaltung, insbesondere auch, weil der Verkehr "auf der kleinen Stadtautobahn" gebremst werde. Auch ein Thema, das Adi Schön (Freie Wähler) ansprach, der die grundsätzliche Vierspurigkeit der Straße nicht für notwendig hält.
Wie war das mit Sachs?
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Wiki_chk_Fichtel-Sachs_AG_01.jpg
Das Foto von 1959 zeigt ein gepflegtes Erbe: auch der Neubau vom Willy-Sachs-Casino fügt sich erstklassig ins Ensemble ein. Die Peitschenmasten vervollständigen die Architektur, statt Schminke mit Bäumchen - Man will heute nur noch die Stadt schminken - "geschminkte Leiche" nannte das ein MP- Kommentator.
Ich hoffe, mit diesem Bild begreift es jeder - ansonsten gute Nacht Schweinfurt
Die heutigen Schweinfurter würden wohl auch vor den Fagus-Werken Bäumchen pflanzen: siehe hier:
https://www.focus.de/kultur/kunst/fagus-werk-in-alfeld-ist-unesco-weltkulturerbe-architektur_id_2163417.html
Im Ggs. zum Duo G. Grieser (CSU)/Baureferent Müller (SPD) haben wir heute niemand mehr bei der Stadt mit Verständnis für Architektur. Damals bekam man viele Architekturpreise und SW hatte in der Architektur-Fachwelt einen besonderen Ruf - man denke nur an das Ensemble MGS/Hauptzollamt/Ebracher Hof - Weltklasse! Und danach stürzte SW hierbei in die tiefste Provinz!
fahren! 6 Bäume an dieser langen Straße wirken - so sie gedeihen - lächerlich & hilflos.
Aktionismus ist ein Zeichen von Ideenlosigkeit & Stückwerk. Mainstream, Schlagworte, Populismus und Augendienerei beherrschen nach G. Grieser (CSU) die Schweinfurter Kommunalpolitik. Und was hat das gebracht? Viele Jahre in der wirtschaftlich besten Zeit wurden vertödelt! So kann man keine Stadt gestalten!
Man sollte harte Fakten schaffen: z. B. den Spitalsee wieder anlegen, was fürs Stadtklima viel mehr bringen würde und auch der Baureferent vor mehreren Jahren zusagte. Aber was wurde uns schon alles erzählt. Und die Grünen wollten das FSH an die Verknüpfung Spitalseeplatz/Ringpark bauen!
Nur Löcher stopfen statt gestalten. SW erlebte nach Grieser Abstieg!
ich denke auch, dass die Staus zunehmen und Belastung des angrenzenden Viertels......
gut gemeint ist nicht gut gemacht