Ein lang gehegter Wunsch der Linken-Fraktion im Schweinfurter Stadtrat ist zumindest einen Zentimeter weiter gekommen. Der wie 2018 wieder bei den Haushaltsberatungen gestellte Antrag des Fraktionsvorsitzenden Frank Firsching, die Ernst-Sachs-Straße zu einer baumumsäumten Allee umzubauen, wurde von der Verwaltung wohlwollend beantwortet, soll aber erst in einigen Jahren umgesetzt werden.
Als Firsching 2018 mit seinem Antrag kam, wurde der von Seiten des Oberbürgermeisters gemeinsam mit einer Reihe anderer Anträge, die sich mit dem Thema Radwege beschäftigten, vertagt – mit dem Hinweis auf eine geplante Sondersitzung des Stadtrates in diesem Jahr. Bei dieser Sitzung wäre es auch um die Ernst-Sachs-Straße gegangen, die im Rahmen des Radkonzepts der Stadt eine wichtige Rolle spielt. Allein: Eine solche Sitzung fand nie statt und wird wohl auch bis Ende des Jahres angesichts der Adventszeit keinen Platz im Terminkalender mehr finden.
Inhaltlich aber sehen die Linken weiter den Bedarf zur Umgestaltung der derzeit vierspurigen Ernst-Sachs-Straße von der Hahnenhügelbrücke kommend an den Industrieanlagen vorbei bis nach Oberndorf. "Zwischen den Industrieanlagen ZF Werk Nord und SKF Werk 2 würde eine Allee die bisherige Straße deutlich aufwerten und eine Verbindung zwischen Industrie und Umwelt herstellen", so Frank Firsching. Mehr Bäume seien überdies dringend notwendig und würden positive Auswirkungen auf Mensch und Klima haben.
Baureferent Ralf Brettin antwortete, was er zu allen anderen ähnlichen Anträgen unter anderem denen der Sozialdemokraten sagte: Gute Idee, aber. Die Linken, so Brettin, "rennen offene Scheunentore bei diesem Thema bei uns ein. Mehr Grün und eine bessere Radverbindung sind hier unsere Themen".
Erst soll die Hauptstraße in Oberndorf umgestaltet werden
Allerdings lägen zum einen sehr viele Leitungen in der Straße, was eine Planung erschwert. Zum anderen wolle er die Priorisierung der umzusetzenden Maßnahmen des Radkonzeptes erst abwarten und im Stadtteil Oberndorf sei nicht die Sanierung der Ernst-Sachs-Straße vordringlich für die Bauverwaltung, sondern der Hauptstraße. Ergo: "Es ist eine sehr sinnvolle Maßnahme, aber keine Umsetzung 2020", so Brettin.
CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk verwies auch darauf, dass vor allem mit den Industriebetrieben gesprochen werden müsste, ob die eine solche Maßnahme, einhergehend mit einer Reduzierung der Fahrspuren, überhaupt für sinnvoll hielten. Linken-Stadtrat Sinan Öztürk war natürlich wenig begeistert von den Ausführungen, er wollte wissen wann und in welcher Form die Verwaltung in die Planung einsteigt. Erst in zwei oder drei Jahren war ihm entschieden zu spät. Der Hauptausschuss lehnte das Linken-Ansinnen aber mit der Mehrheit der CSU mit 8:7 Stimmen ab.