zurück
Schweinfurt
Rückert-Zentrum: Warum fördert Stadt Begrünung der Fassade nicht?
Schweinfurt hat ein Klimaschutzkonzept und den Anspruch, sich den immer heißer werdenden Sommern entgegen zu stellen. Warum gibt es Probleme mit der Begrünung von Fassaden?
Warum unterstützt die Stadt Schweinfurt die Begrünung der Fassade des Rückert-Zentrums nicht viel stärker? Diese Frage stellen sich Mitglieder Gruppe 'Zukunft./ödp' mit Stadträtin Ulrike Schneider (links).
Foto: Oliver Schikora | Warum unterstützt die Stadt Schweinfurt die Begrünung der Fassade des Rückert-Zentrums nicht viel stärker? Diese Frage stellen sich Mitglieder Gruppe "Zukunft./ödp" mit Stadträtin Ulrike Schneider (links).
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 10:10 Uhr

Die Sommer in Schweinfurt werden heißer, die Stadt heizt sich immer mehr auf. Ein Thema, das auch Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bewusst ist, denn nicht umsonst gibt es im Rahmen der Landesgartenschau 2026 auch ein so genanntes grünes Band von der Ledward Kaserne bis an den Main. Doch was ist mit der grauen Betonwand des Rückert-Zentrums in Richtung Kino?

Die wäre aus Sicht von Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) ideal für eine Begrünung. Nicht nur, weil es eine städtebauliche Bereicherung im Gegensatz zum derzeit zu sehenden 1300 Quadratmeter großen grauen Beton wäre, sondern vor allem, weil das aus Sicht Schneiders und ihrer Gruppierung ein echter Beitrag zum Klimaschutz in der Stadt und zur Senkung der Temperaturen wäre.

Schneider hatte im Stadtrat bereits vor Beginn der Corona-Pandemie im Herbst 2019 den Antrag gestellt, die Umgestaltung der Betonwand zu einem hängenden Garten sollte geprüft und Gespräche mit dem Besitzer des Rückert-Zentrums geführt werden. Dieser ist laut Schneider grundsätzlich interessiert, das Problem ist aber, dass die im vergangenen Jahr beschlossene städtische Satzung zu den Themen Fassadenbegrünung, Dachbegrünung, gärtnerische Gestaltung und Entsiegelung einen maximalen Zuschuss von 5000 Euro pro Gebäude vorsieht. Das ist bei diesem Projekt aber viel zu wenig, denn gerechnet werden muss mit 600 bis 800 Euro Kosten pro Quadratmeter für Bau und Bepflanzung.

Wandgestaltung mit Begrünung städtebaulich für Schweinfurt ein Gewinn

Aus Schneiders Sicht schlägt die Stadt den falschen Weg ein, müsste gerade bei solchen städtebaulich wichtigen Projekten eine andere Lösung finden anstatt auf die neue Verordnung zu verweisen. Dass der Besitzer der Immobilie der Stadt signalisiert habe, bei einer Förderung von lediglich 5000 Euro keine Investition zu planen, verwundert Schneider nicht.

"Wir werden beantragen, dass der Antrag im Namen der Initiative Zukunft.ödp endlich ordentlich behandelt wird. Sollte er – was angesichts der Allianz mit den Grünen erstaunlich wäre – scheitern, müsste man ein sogenanntes Crowd Funding in Erwägung ziehen. Denn von der Begrünung dieser Wand haben alle Schweinfurter etwas", schreibt Schneider in einer Erklärung.

Für die Umsetzung brauche es "einen beherzteren Griff in den Fördertopf", so Schneider, denn die Begrünung gerade dieser Betonwand sei eine kommunale Aufgabe – aus ästhetischer wie auch klimapolitischer Sicht. Außerdem plane die Stadt bekanntlich für die so genannten Trittsteine im Rahmen des grünen Bands durch die Stadt mehrere Millionen Euro ein. Aus Sicht Schneiders ist die geplante Sanierung der Gutermann-Promenade überflüssig, dieses Geld sei besser in die Fassadenbegrünung investiert.

 
Themen & Autoren / Autorinnen
Schweinfurt
Oliver Schikora
Bau
CSU
Covid-19-Pandemie
Crowdfunding
Fassaden
Gebäude
Investitionen
Millionen Euro
Sanierung und Renovierung
Sebastian Remelé
Stadträte und Gemeinderäte
Städte
Lädt

Damit Sie Schlagwörter zu "Meine Themen" hinzufügen können, müssen Sie sich anmelden.

Anmelden Jetzt registrieren

Das folgende Schlagwort zu „Meine Themen“ hinzufügen:

Sie haben bereits von 50 Themen gewählt

bearbeiten

Sie folgen diesem Thema bereits.

entfernen
Kommentare
Aktuellste
Älteste
Top
  • M. S.
    Laut Artikel kostet die komplette Begrünung der Fassade ca. 900 Tsd. Euro.

    Da ist der Maximalzuschuss seitens der Stadt (5000 Euro) maximal ein Tropfen auf den heißen Stein.

    Sicherlich ist diese Wand momentan eine einzige Schande! Das ist vor allem deshalb schlimm weil diese Wand täglich von zigtausenden Verkehrsteilnehmer gesehen wird. Das ist keine gute Werbung für eine Stadt. Eine Fassadenbegrünung in diesem Ausmaß wäre wirlich ein Hingucker und würde dieses, immer noch potthässliche, Gebäude aufwerten.

    Allerdings kann es trotz dieser ganzen Umstände nicht Aufgabe der Stadt sein ein privates Objekt mit "Unsummen" zu fördern. Mit diesen Geld könnte man sicherlich auch anderenorts etwas für die Natur unternehmen. Auch die Folgekosten bei der Begrünung dürfen nicht außer acht gelassen werden.

    Vermutlich wäre eine verputzte Wand inkl. LED-Leinwand (Werbung und Information) die vernünftigste Lösung.
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • F. R.
    @einFranke: Zur Rückertstraße ist das Bebäude nicht mehr potthässlich, sondern wurde großstädtisch umgestaltet. Wenn an der Nordwand Pflanzen nicht (richtig) anwachsen/gedeihen sieht das auch braun & hässlich aus und die Umgebung verdreckt.

    Vor längerer Zeit sprach ich mit dem Eigentümer; er sagte:
    Ich wollte einen verglasten Außenaufzug anbringen - die Stadt war dagegen. An der Beton-Nordwand wollte ich LED-Werbung [passt prima zur Filmwelt] - die Stadt war dagegen, weil Autofahrer abgelenkt würden. Mit OB Grieser konnte ich über alles reden und es gab immer eine Lösung.

    Säßen die Schweinfurter Stadt-Oberen in NYC, wäre der Times Square ohne Werbung & NYC eine graue, langweilige Stadt. Das Rückert-Center ist kein altfränkischer Ort sondern Rand vom City-Gebiet, zu dessen Gestaltung auch etwas Mut gehört! Nach dem Motto "nur nichts verkehrt machen" wird die City-Gestaltung eines Oberzentrums bzw. einer Industriemetropole scheitern und der Imagewinn durch Grieser wieder verwässert
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten
  • K. U.
    #Warum fördert Stadt Begrünung der Fassade nicht?

    Eigentümer der Nordseite ist wie bekannt nicht die Stadt Schweinfurt und es ist biologisch zweifelhaft welche Pflanzen dort an der kargen sonnenabgewandten Betonwand gedeihen würden. Der Marienbach mit seiner Baumbepflanzung ist hier wirklich ausreichend

    Die ökologische Gesamtbetrachtung im Wahlkampf sollte auch die umfangreiche Wasserversorgung im fränkischen Trockengebiet zu dem Schweinfurt gehört -berücksichtigen und mit Wasser sollte deshalb in unserer Stadt sorgsam umgegangen werden !

    Der MAIN zwischen Peterstirn und alter Eisenbahnbrücke zur "Steigerwaldbahn" (Erfurt-SW-Kitzingen) und Spitalseeplatz - sowie Seelenvater - sollte deshalb bei der städtebaulichen Umsetzung der "GRÜNEN BÄNDER" - absolute Priorität im Rahmen der LGS eingeräumt werden

    Ein KUNSTWERK mit Ausschreibung wäre hier für die riesige Betonwand neben dem KINO und Stadteingang die bessere städtebauliche und ökologisch-ökonomische Lösung für unser SCHWEINFURT
    • Bitte melden Sie sich an Gefällt mir () Gefällt mir nicht mehr ()
    • Antworten