Ein Förderprogramm für die Begrünung von Fassaden und Dächern und Entsiegelung von Flächen wollte SPD-Stadtrat Joachim Schmidl. Sein Antrag wurde nicht nur im Bauausschuss genehmigt, Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) bestätigte, man würde "offene Türen einrennen".
Klare Worte fand der OB gegen das sich nicht nur in Schweinfurter Neubaugebieten verbreitete Phänomen der so genannten Steingärten. "Wir wollen dieser Unkultur der Gesteinswüsten entgegenwirken“, so der OB. Kritik daran gab es schon mehrfach, unter anderem von Ulrike Schneider (Schweinfurter Liste/Freie Wähler), die schon lange fordert, die Stadt müsse dem etwas entgegensetzen.
Die Stadt will nun eine Verordnung auf den Weg bringen, bei der die Förderung klimanützlicher Maßnahmen im Vordergrund steht. Man habe festgestellt, dass in der Innenstadt immer wieder Orte zu finden sind, an denen es regelrechte Hitzeinseln gebe. Besonders zu spüren in den vergangenen beiden Hitzesommern, wo es in der Innenstadt mehrere Grad heißer war als außerhalb. "Dem kann durch Begrünung wirksam begegnet werden", schreibt die Verwaltung in ihrer Vorlage.
Gefördert werden sollen die Begrünung von Fassaden sowie ebenerdigen Flächen, Dächern, das Umgestalten von Steinvorgärten in begrünte Freiflächen sowie das Entfernen von versiegelten Flächen mit anschließender Begrünung. Die Verordnung wird erst entwickelt, insofern ist noch unklar, wie hoch die Förderung ist. Umweltreferent Jan von Lackum erklärte, bisher habe man nur über neue Bebauungspläne Einfluss nehmen können wie zum Beispiel den für Bellevue. Nun werde man aber eine "flächendeckende Begrünungssatzung entwickeln, die sicher positive Effekte für das Stadtbild, das Stadtklima und die Entwässerung bringt".
Ulrike Schneider lobte Antrag und Ausführung der Verwaltung und regte an, auch eine Förderung für Projekte wie die Begrünung der großen Betonfassade Richtung Kino am Rückert-Zentrum durch das Programm zu ermöglichen.