Die Konversion in Schweinfurt gehört zu den Top-Fünf-Projekten der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (Bima) in Deutschland. Sie ist als bundeseigener Immobiliendienstleister seit dem Abzug der Amerikaner 2014 damit betraut, die ehemals militärisch genutzten Liegenschaften in Stadt und Landkreis Schweinfurt einer zivilen Nachnutzung zuzuführen. Das gesamte Areal umfasst 2900 Hektar und mehr als 450 Gebäude.
Die Umgestaltung der rund 80 Hektar Fläche ehemaliger US-Armee-Liegenschaften in der Stadt ist seit Jahren voll im Gange. Unter anderem wurden in der Ledward Kaserne neue Gebäude der Technischen Hochschule und in Bellevue ein neues Wohnquartier verwirklicht. Gerade hier passt der Begriff "Turbokonversion" besonders gut, denn auch im vergangenen Jahr wurde an allen Ecken gehämmert, gebuddelt und gebohrt.
Die städtische Wohnungsbaugesellschaft SWG baut am Amerika-Platz vier neue Wohnhäuser mit einer Mischung aus Eigentumswohnungen und gefördertem Wohnungsbau. Zwei sind bereits fertig und bezogen, die beiden anderen stehen im Rohbau.
Fast fertig ist darüber hinaus der Rohbau der neuen Körnerschule mit Kindertagesstätte und Hort sowie einer Zweifach-Turnhalle. Die Bauarbeiten liegen laut dem städtischen Baureferenten Ralf Brettin im Plan, eröffnet wird die Schule zum Schuljahr 2025/26. Eines der größten Projekte für 2024 in Bellevue ist der Bau der Parkanlage zur Begrünung des Areals, in dem bereits mehrere hundert Menschen wohnen.
Eigentlich sollte es 2023 nun endlich auch in den Conn Barracks mit der Konversion losgehen. Stadt und Landkreis Schweinfurt sowie der Gemeinden Niederwerrn und Geldersheim, die sich nach Abzug der Amerikaner im Jahr 2014 zum Zweckverband Interkommunaler Gewerbepark Conn Barracks zusammengeschlossen haben, wollen auf dem 200 Hektar großen Areal einen Gewerbepark entwickeln. Nach jahrelangen Verhandlungen mit dem Freistaat, der das Ankerzentrum auf dem Gelände betreibt, wurde im November 2022 endlich der Vertrag zur Freigabe des restlichen Konversionsgeländes unterzeichnet. Jetzt hätte man loslegen können.
Der für 2023 anvisierte Abschluss des Kaufvertrags ist aber nicht erfolgt. Nach jahrelanger Einigkeit waren im Laufe des Jahres plötzlich Diskussionen über die Umsetzung der Konversion aufgekommen. Gemeinsames Ziel war es immer, die Grundstücke zu kaufen, zu erschließen und auch selbst zu vermarkten, um das Heft in der Hand zu haben. Die Gemeinde Geldersheim wollte angesichts der veränderten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen plötzlich nicht mehr so richtig mitziehen.
Am Ende gab es dann aber doch noch ein klares Bekenntnis von Landkreis und Kommunen zu den Conn Barracks. 2024 sollen nun der Erwerb des Geländes erfolgen und der Zweckverband Vergabekriterien für den Verkauf von Grundstücken entwickeln. Insgesamt stehen von dem 200 Hektar großen Areal 98 Hektar Bauland für Gewerbe und Industrie zur Verfügung. 13,5 Hektar entfallen auf das Ankerzentrum. Die übrige Fläche ist für Parkanlage, extensive Landwirtschaft und Ausgleichsflächen vorgesehen.