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Schweinfurt
Repair-Café und 3D-Druck Zentrum in einem: Das steckt hinter der neueröffneten Innovationsfabrik in Schweinfurt
Die KLT Innovationsfabrik soll als Reallabor Schweinfurts Innenstadt beleben, die regionale Wertschöpfung ankurbeln und Austausch fördern. Wann sie öffnet.
Ist künftig der erste Ansprechpartner in der Innovationsfabrik Schweinfurt: Niels Baunach, Produktionsingenieur bei der Firma KLT, betreut Studierende und Bürger künftig unter anderem an der Spritzgussmaschine.
Foto: René Ruprecht | Ist künftig der erste Ansprechpartner in der Innovationsfabrik Schweinfurt: Niels Baunach, Produktionsingenieur bei der Firma KLT, betreut Studierende und Bürger künftig unter anderem an der Spritzgussmaschine.
Marcel Dinkel
 |  aktualisiert: 15.04.2025 16:21 Uhr

Es ist das letzte von vier Teilprojekten, mit dem die Stadt Schweinfurt die Innenstadt beleben und Leerstand bekämpfen will: Inmitten struktureller Umbrüche in der Industrie habe die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), die Stadtverwaltung und das Spritzgussunternehmen KLT Hummel Plastic in Schweinfurt ein neues Innovationszentrum eröffnet.

Die KLT "Innovation Factory" am Anton-Niedermeier-Platz neben der Heilig Geist Kirche stellt eine Art Reallabor dar, in dem unter anderem Kunststoffprodukte in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen KLT und der THWS hergestellt werden können. Das Ziel besteht laut den Initiatoren darin, den 3D-Druck von Werkzeugeinsätzen und die Entwicklung von KI-Modellen für die Produktion vor Ort zu fördern.

Forschungsvolumen in Höhe von etwa 700.000 Euro

Die Innovationsfabrik fungiert dabei als Werkstatt, in der Kunststoffprototypen im Spritzgussverfahren innerhalb einer Woche seriennah entstehen sollen, erklärte Patrick Döring, Prokurist bei KLT, bei der Eröffnung. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut sollen in den Räumen dateneffiziente KI-Modelle entstehen, die anschließend in Produktionsprozesse integriert werden.

Mithilfe einer Spritzgussmaschine werden aus einem Kunststoffgranulat entsprechende Formen gepresst. Dadurch lassen sich verhältnismäßig günstige Prototypen für Werkzeuge oder andere Bauteile vorfertigen. Das Bild zeigt eine Federkonstruktion (links) und einen Flaschenöffner.
Foto: René Ruprecht | Mithilfe einer Spritzgussmaschine werden aus einem Kunststoffgranulat entsprechende Formen gepresst. Dadurch lassen sich verhältnismäßig günstige Prototypen für Werkzeuge oder andere Bauteile vorfertigen.

Dadurch wolle man Forschung und industrielle Anwendung enger verzahnen. Das Forschungsvolumen beträgt etwa 700.000 Euro. Die Initiatoren hoffen so, Impulse für Unternehmen zu setzen und Studierende, Unternehmer sowie Bürger zum Austausch zu bewegen.

Landtagsabgeordnete Martina Gießübel (CSU), die als Schirmherrin des Projekts fungiert, betonte bei der Eröffnung: "Wir brauchen Menschen, die nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern mit der Zeit gehen und ihren Beitrag für den Wirtschaftsstandort Schweinfurt leisten." Neben Bundesförderungen fließen auch Mittel aus dem Bayerischen 60-Millionen-Investitionsfonds und dem städtischen Haushalt in das Projekt.

Auch die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber hob die Bedeutung des Projekts in Zeiten der industriellen Krise hervor. Die Innovationsfabrik knüpfe nahtlos an den Erfindergeist Schweinfurts vergangener Tage an. Die beiden Abgeordneten wünschten den Beteiligten Mut und ein glückliches Händchen für künftige Entscheidungen, in der Hoffnung, dass von hier aus weitere Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit der Region ausgehen.

Offene Produktion für die Stadtgesellschaft Schweinfurt

Nicht nur Studierende können das Reallabor nutzen. "Wir wollen hier eine offene Produktion für die Stadtgesellschaft schaffen", sagt Volker Bräutigam, Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der THWS. Neben Forschung und Entwicklung sollen Bürgerinnen und Bürger während der Öffnungszeiten Zugang erhalten – ähnlich wie im StudyFAB.

Das Foto zeigt Patrick Döring, Prokurist von KLT (von links,  Volker Bräutigam, Professor an der THWS, die Landtagsabgeordnete Martina Gießübel, die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und die zweite Bürgermeisterin der Stadt Schweinfurt, Sorya Lippert, bei der Einweihungsfeier.
Foto: René Ruprecht | Das Foto zeigt Patrick Döring, Prokurist von KLT (von links,  Volker Bräutigam, Professor an der THWS, die Landtagsabgeordnete Martina Gießübel, die Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber und die zweite ...

Gemeinsam mit dem Schweinfurter Repair-Café sollen dort Ersatzteile für Haushaltsgeräte mithilfe eines 3D-Druckers und einer Spritzgussmaschine gescannt, modelliert und angefertigt, werden. Daraus ließen sich zwar keine direkt messbaren Effekte ableiten, dennoch helfe das Projekt, Innovationen zu ermöglichen und regionale Wertschöpfung langfristig vor Ort zu halten. Die dafür nötigen Maschinen und die Organisation laufen über das Unternehmen KLT und die THWS.

Die Hochschule plant neben dem Technischen Leiter Niels Baunach, zwei bis vier studentische Hilfskräfte in der Innovationsfabrik einzusetzen. Der offizielle Betrieb mit Events und Unternehmerstammtisch startet voraussichtlich dann im September dieses Jahres. 

StadtFABrik

Die Stadtverwaltung Schweinfurt will, unter dem Namen "StadtFABrik" das Image der Stadt als Industriestandort stärken. Neben dem Reallabor wird in den Räumen der Innovationsfabrik zusätzlich eine Machbarkeitsstudie durch Studierende der Technischen Hochschule durchgeführt. Sie untersuchen, ob sich die Innenstadt als Produktionsstandort eignet und welche Anpassungen und Maßnahmen zur Ansiedlung notwendig sind, um Leerstand zu reduzieren.
Quelle: dink
 
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  • Volker Bräutigam
    ruf, flexibleWerkzeugeinsätze durch 3-D Druck sind definitiv noch nicht zum Stand der Technik geworden. Losgrößenflexibiltät im Spritzguss und durchgängige Automatisierung ebenso noch nicht. Des Weiteren ist die Nutzung der Daten mit geeigneten Algorithmen der künstlichen Intelligenz, speziell im Bereich der kleinen und mittelständischen Industrie ein riesiges Potenzial. Gerne laden wir sie ein, sich das Ganze vor Ort anzuschauen und mit uns zu diskutieren und ihre Expertise mit einzubringen. Das ganze dient auch als Reallabor um Wertschöpfung in die Innenstadt zurückzubringen. (Urban production)
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  • Peter Koch
    Mal heißt das Unternehmen im Artikel KLT und dann wieder KTL. Richtig ist KLT und hier die Website www.klt.de

    Und die Bildunterschrift "Mithilfe einer Spritzgussmaschine werden aus einem Kunststoffgranulat entsprechende Formen gepresst. Dadurch lassen sich verhältnismäßig günstige Prototypen für Werkzeuge oder andere Bauteile vorfertigen. " ist leider kompletter Unsinn. Mit 3D-Druck lassen sich günstige Prototypen erstellen, aber garantiert nicht mit einer Spritzgussmaschine.

    Und überhaupt ist 3D-Druck mittlerweile ein alter Hut. Wer das noch als Innovation bejubelt hat die letzten 10 Jahre geschlafen.
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  • Ralf Zimmermann
    Vielen Dank für den Hinweis, wir haben den Namen im Text korrigiert.

    Mit freundlichen Grüßen

    Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
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  • Erich Spiegel
    Mit der Spritzguss Maschine und dem alten Hut haben sie Recht. Wer bißchen was davon versteht kann nur grinsen. Auf jeden Fall ist es tolle PR für Fa. KLT und die lokale Politprominenz. Das Image beim Wähler, in der überwiegenden Mehrzahl wohl technische Laien, kann man in Schweinfurt sein Image aufpolieren. Der Ausdruck "Laie"ist übrigens nicht abwertend gemeint. Nicht jeder hat eine technische Ausbildung.
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  • Peter Koch
    Auch das ist totaler Unsinn "sollen dort Ersatzteile für Haushaltsgeräte mithilfe eines 3D-Druckers und einer Spritzgussmaschine gescannt, modelliert und angefertigt, werden. "
    Mit einem 3D-Drucker kann man gar nichts scannen und ein einzelnes Ersatzteil aus einer Spritzgussmaschine würde ein Vermögen kosten.

    Liebe MP Redaktion, lasst den gesamten Artikel neu schreiben.
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  • Volker Bräutigam
    Gerne bespreche ich Ihre Punkte vor Ort und wir gehen durch die einzelnen Prozessschritte, welche dort als Reallabor der Urban Production angedacht sind.
    Viele Firmen in der Regiondenken ans Schließen und Reduzieren. Dies ist ein mutiger Schritt, was Neues zu machen..
    „Neue Wege gehen die alten Wege sind ausgetreten“.

    PS: Es gibt Schlimmeres als PR für aktive Unternehmen in der Region ;-)
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