
Es ist das letzte von vier Teilprojekten, mit dem die Stadt Schweinfurt die Innenstadt beleben und Leerstand bekämpfen will: Inmitten struktureller Umbrüche in der Industrie habe die Technische Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS), die Stadtverwaltung und das Spritzgussunternehmen KLT Hummel Plastic in Schweinfurt ein neues Innovationszentrum eröffnet.
Die KLT "Innovation Factory" am Anton-Niedermeier-Platz neben der Heilig Geist Kirche stellt eine Art Reallabor dar, in dem unter anderem Kunststoffprodukte in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen KLT und der THWS hergestellt werden können. Das Ziel besteht laut den Initiatoren darin, den 3D-Druck von Werkzeugeinsätzen und die Entwicklung von KI-Modellen für die Produktion vor Ort zu fördern.
Forschungsvolumen in Höhe von etwa 700.000 Euro
Die Innovationsfabrik fungiert dabei als Werkstatt, in der Kunststoffprototypen im Spritzgussverfahren innerhalb einer Woche seriennah entstehen sollen, erklärte Patrick Döring, Prokurist bei KLT, bei der Eröffnung. In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut sollen in den Räumen dateneffiziente KI-Modelle entstehen, die anschließend in Produktionsprozesse integriert werden.

Dadurch wolle man Forschung und industrielle Anwendung enger verzahnen. Das Forschungsvolumen beträgt etwa 700.000 Euro. Die Initiatoren hoffen so, Impulse für Unternehmen zu setzen und Studierende, Unternehmer sowie Bürger zum Austausch zu bewegen.
Landtagsabgeordnete Martina Gießübel (CSU), die als Schirmherrin des Projekts fungiert, betonte bei der Eröffnung: "Wir brauchen Menschen, die nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern mit der Zeit gehen und ihren Beitrag für den Wirtschaftsstandort Schweinfurt leisten." Neben Bundesförderungen fließen auch Mittel aus dem Bayerischen 60-Millionen-Investitionsfonds und dem städtischen Haushalt in das Projekt.
Auch die CSU-Bundestagsabgeordnete Anja Weisgerber hob die Bedeutung des Projekts in Zeiten der industriellen Krise hervor. Die Innovationsfabrik knüpfe nahtlos an den Erfindergeist Schweinfurts vergangener Tage an. Die beiden Abgeordneten wünschten den Beteiligten Mut und ein glückliches Händchen für künftige Entscheidungen, in der Hoffnung, dass von hier aus weitere Impulse für die Wettbewerbsfähigkeit der Region ausgehen.
Offene Produktion für die Stadtgesellschaft Schweinfurt
Nicht nur Studierende können das Reallabor nutzen. "Wir wollen hier eine offene Produktion für die Stadtgesellschaft schaffen", sagt Volker Bräutigam, Professor für Wirtschaftsingenieurwesen an der THWS. Neben Forschung und Entwicklung sollen Bürgerinnen und Bürger während der Öffnungszeiten Zugang erhalten – ähnlich wie im StudyFAB.

Gemeinsam mit dem Schweinfurter Repair-Café sollen dort Ersatzteile für Haushaltsgeräte mithilfe eines 3D-Druckers und einer Spritzgussmaschine gescannt, modelliert und angefertigt, werden. Daraus ließen sich zwar keine direkt messbaren Effekte ableiten, dennoch helfe das Projekt, Innovationen zu ermöglichen und regionale Wertschöpfung langfristig vor Ort zu halten. Die dafür nötigen Maschinen und die Organisation laufen über das Unternehmen KLT und die THWS.
Die Hochschule plant neben dem Technischen Leiter Niels Baunach, zwei bis vier studentische Hilfskräfte in der Innovationsfabrik einzusetzen. Der offizielle Betrieb mit Events und Unternehmerstammtisch startet voraussichtlich dann im September dieses Jahres.
Und die Bildunterschrift "Mithilfe einer Spritzgussmaschine werden aus einem Kunststoffgranulat entsprechende Formen gepresst. Dadurch lassen sich verhältnismäßig günstige Prototypen für Werkzeuge oder andere Bauteile vorfertigen. " ist leider kompletter Unsinn. Mit 3D-Druck lassen sich günstige Prototypen erstellen, aber garantiert nicht mit einer Spritzgussmaschine.
Und überhaupt ist 3D-Druck mittlerweile ein alter Hut. Wer das noch als Innovation bejubelt hat die letzten 10 Jahre geschlafen.
Mit freundlichen Grüßen
Ralf Zimmermann, Main-Post Digitales Management
Mit einem 3D-Drucker kann man gar nichts scannen und ein einzelnes Ersatzteil aus einer Spritzgussmaschine würde ein Vermögen kosten.
Liebe MP Redaktion, lasst den gesamten Artikel neu schreiben.
Viele Firmen in der Regiondenken ans Schließen und Reduzieren. Dies ist ein mutiger Schritt, was Neues zu machen..
„Neue Wege gehen die alten Wege sind ausgetreten“.
PS: Es gibt Schlimmeres als PR für aktive Unternehmen in der Region ;-)