
Seit 1. Januar ist Schweinfurt mit seinen Bussen auch Teil des neuen Nahverkehrsverbundes Mainfranken. Schon einige Wochen vorher wurde das neue Bezahlsystem SWeasy vorgestellt, eine Bargeldzahlung beim Busfahrer gibt es nicht mehr. Die Umstellungen auf das neue System wurden in den vergangenen Tagen von vielen ÖPNV-Nutzerinnen und Nutzern stark kritisiert.
Das Thema hat natürlich auch den Stadtrat erreicht. Als erstes Mitglied verfasste Ulrike Schneider (Initiative Zukunft./ödp) eine Stellungnahme, in der sie von einem "regelrechten Debakel" bei der Neuaufstellung des Schweinfurter ÖPNV spricht und eine Sondersitzung des Stadtrates fordert. In dieser sollten wesentliche Kritikpunkte geändert werden.
Schneider erklärt, sie habe im Stadtrat im Dezember vor Problemen gewarnt und auch als Aufsichtsrätin die Beschlüsse "konsequent nicht mitgetragen." Die Umstellung auf das neue System mache "das Busfahren deutlich teurer, diskriminiert und benachteiligt alte und analoge Menschen, dünnt die Linien und Haltestellen aus und verlegt ohne Not gut platzierte Haltestellen. Dazu kommen dann noch technische Mängel und eine völlig unzureichende Kommunikation - ein Debakel", erklärt Schneider.
"Diese Reform ist unausgegoren, unsozial, altersdiskriminierend, wenig innenstadtfreundlich und am Ende ohne ökologischen Nutzen, da keine neuen Fahrgäste gewonnen werden - wir müssen dringend nachjustieren", so Schneiders Forderung.
Menschen ohne modernes Handy werden ausgegrenzt
In ihrer Mitteilung listet sie zahlreiche Beispiele auf, was aus ihrer Sicht nicht gut gelöst ist. Dass es ohne den Besitz eines modernen Handys nicht möglich ist, von Rabatten zu profitieren, sei "asozial", so Schneider.
Sie kritisiert auch, dass Schülerinnen und Schüler, die weniger als drei Kilometer von ihrer Schule entfernt wohnen und damit keinen Anspruch auf eine kostenlose Beförderung haben, "neuerdings den vollen, unrabattierten Einzelpreis zahlen." Mit der früheren Kinderflexikarte sei der Preis auf rund 30 Euro monatlich gedeckelt gewesen, nun koste für Schüler bis 15 Jahre die Hin- und Rückfahrt pro Tag 2,40 Euro. In Würzburg gebe es ein 6er-Ticket auch für Kinder, in Schweinfurt nicht.
Ulrike Schneider befürchtet, der Ärger der Fahrgäste werde dazu führen, dass weniger Menschen den Bus nehmen. Außerdem trage die geänderte Linienführung der Busse durch die Verlegung von Linien weg vom Marktplatz nicht dazu bei, die Innenstadt zu beleben. "Die anliegenden Geschäfte und Cafés wie auch der Schweinfurter Wochenmarkt werden das Nachsehen haben, denn welcher Senior wird sein Gemüse noch auf dem Wochenmarkt kaufen, wenn er es anschließend bis zum Rusterberg schleppen muss?", fragt Schneider.
wer seine Kinder nicht bis zu 3 km, einmal hin, einmal her am besten noch unbegleitet in der Gegend rumlaufen lassen will, darf jetzt also ca. 18,- € pro Monat und Nase mehr ausgeben, verstehe ich das richtig?
Sehr "sozial".
dann müssten ja auch Alleinerziehende, bei denen Zeit und Geld sowieso eher knapp sind, nur 28,- € pro Monat und Nase mehr bezahlen (bei Kleinem also fast 100% mehr als früher). Fragt sich nur, wo es herkommen soll - bei einem normalen Arbeitsverhältnis bedeutet das ein Brutto-Mehr von ca. 50,- € auf der Gehaltsabrechnung, und bei "staatlichen" Leistungen hätte man gar keine Chance.
Sorry, aber ich frage mich manchmal wirklich, ob solche Beiträge von Leuten, die selber nie mit dem Pfennig rechnen mussten, vom Stapel gelassen werden oder ob sie diese Zeiten nur vergessen haben.
Bei jedem internationalen Vergleich wird wieder festgestellt, dass bei uns die Bildung im Argen liegt, aber statt die Eltern - auch in Sachen Kostenfreiheit des Schulweges - zu unterstützen, zockt man sie lieber ab und lamentiert, dass es immer weniger Kinder = immer weniger zukünftige Beitragszahler gibt. Geht's eigentlich noch?!
So wird Schweinfurt immer weniger attraktiv.
Ich selbst nutze die Busse ebenfalls nicht mehr. Lieber gehe ich zu Fuß. Ebenso sehr viele aus meinem Bekanntenkreis.
Es fördert nicht, sondern schafft vermeidbare Probleme.
entwerten kann DFahr ich lieber mit dem Auto. Die normalen Fahrpreise sind zu hoch
mit Hochschulabschluß haben , welche einfach nicht praktisch und logisch und im Sinne der Allgemeinheit denken können.