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Schweinfurt
Keine Barzahlung mehr in Schweinfurter Bussen: Was Sie zum neuen bargeldlosen Ticketsystem "SWeasy" wissen müssen
Die Stadtwerke Schweinfurt führen in ihren Stadtbussen ein neues, bargeld- und papierloses Bezahlsystem ein. Alles zu Kosten, Start und wie es funktioniert.
Bargeld soll im Schweinfurter Stadtbusverkehr bald passé sein. Die Stadtwerke Schweinfurt führen das neue bargeldlose Ticketsystem 'SWeasy' ein.
Foto: Désirée Schneider | Bargeld soll im Schweinfurter Stadtbusverkehr bald passé sein. Die Stadtwerke Schweinfurt führen das neue bargeldlose Ticketsystem "SWeasy" ein.
Désirée Schneider
 |  aktualisiert: 07.08.2024 02:38 Uhr

Ewiges Kramen nach Kleingeld, Unsicherheit über den günstigsten Tarif und Schlangestehen an der Bustür – Szenarien wie diese sollen Fahrgästen in Schweinfurter Stadtbusverkehr künftig erspart bleiben. Was sich international vielerorts bewährt hat, erhoffen sich die Stadtwerke Schweinfurt nun auch im hiesigen ÖPNV. Und zwar mit der Einführung des neuen Ticketsystems "SWeasy". Wie das funktioniert und was das für Kundinnen und Kunden bedeutet.

1. Wie funktioniert Busfahren mit SWeasy?

Das neue Check-in/Check-out-System soll nach Angaben der Stadtwerke Schweinfurt komplett papier- und bargeldlos funktionieren. Das bedeutet: Künftig müssen keine Tickets mehr am Automaten oder beim Busfahrer oder bei der Busfahrerin gekauft werden. Stattdessen halten Mitfahrende direkt beim Ein- und Ausstieg ihre Bank- oder Kreditkarte oder entsprechend ihr Smartphone oder ihre Smartwatch an eines der im Bus angebrachten Bezahlterminals. Das System checkt die Karte dann automatisch ein und wieder aus. Eine extra App oder ein Benutzerkonto sind nicht notwendig.

2. Muss ich beim Einchecken einen Tarif wählen?

Nein. Kopfzerbrechen über unübersichtliche Tarifzonen, Einzel-, Gruppen- oder Tagestarife soll es künftig nicht mehr geben, sagt Mirko Hrnjak, Bereichsleiter Personenverkehr und Fahrzeugtechnik bei den Stadtwerken Schweinfurt. "Man kennt das ja: Gerade als Auswärtiger verzweifelt man manchmal am Tarif-Dschungel. Zukünftig müssen Kundinnen und Kunden sich darüber keine Gedanken mehr machen. Einfach einchecken, auschecken und das System erledigt den Rest", sagt Hrnjak. Das bedeutet: SWeasy berechnet nach Ende der Fahrt automatische den günstigsten Fahrpreis. Dieser wird dann vom zugehörigen Konto abgebucht.

3. Was ist, wenn ich an einem Tag mehrfach oder in einem Monat besonders viel mit dem Bus fahre?

Auch dann berechnet SWeasy automatisch den günstigsten Tarif, sagt Thomas Kästner, Geschäftsführer der Stadtwerke Schweinfurt. Es werden also nicht einfach die Kosten aller Einzelfahrten, die mit einer Bezahlkarte angetreten werden, aufsummiert. Stattdessen sei die Nutzung auf einen Tages- beziehungsweise Monatshöchstsatz gedeckelt, sagt Kästner. Pro Tag würden damit maximal die Kosten für ein Tagesticket fällig, pro Monat maximal die Kosten für ein Monatsticket in Höhe von 52 Euro.

4. Welche Vorteile soll SWeasy bieten?

Das bargeldlose System soll nach Angaben der Stadtwerke vor allem Wartezeiten beim Einstieg in die Stadtbusse verkürzen. Bislang mussten alle Fahrgäste den Bus durch die Vordertür betreten, um beim Fahrer oder der Fahrerin ihr Ticket zu erwerben oder vorzuzeigen. Das habe häufig zu Verzögerungen geführt, meint Hrnjak. Da Fahrgäste mit SWeasy nun selbstständig an mehreren Terminals im Bus einchecken, könnten künftig alle Türen für den Einstieg genutzt und die Einstiegszeit so verkürzt werden. Das solle auch die Pünktlichkeit verbessern und die Arbeitsbelastung für Fahrerinnen und Fahrer reduzieren, sagt Thomas Kästner.

5. Was passiert, wenn ich das Ein- oder Auschecken vergesse?

Mit der Einführung von SWeasy finden Ticketkontrollen künftig nicht mehr durch den Busfahrer oder die Busfahrerin, sondern durch mobile Kontrollteams statt, erklärt Hrnjak. Dabei wird überprüft, ob die jeweilige Karte bei Fahrtantritt am Terminal eingecheckt wurde. Ist dies nicht der Fall, wird eine Gebühr von 60 Euro für Schwarzfahren fällig. Wer vergisst, bei Verlassen des Busses auszuchecken, dem werde automatisch die Fahrt bis zur Endhaltestelle berechnet, was aktuell einem Preis von 3,90 Euro entspräche, so Hrnjak.

Bis Ende September sollen alle Schweinfurter Stadtbusse mit solchen Bezahlterminals für das neue bargeldlose Ticketsystem 'SWeasy' ausgestattet sein.
Foto: Stefan Saffert, Stadtwerke Schweinfurt GmbH | Bis Ende September sollen alle Schweinfurter Stadtbusse mit solchen Bezahlterminals für das neue bargeldlose Ticketsystem "SWeasy" ausgestattet sein.

6. Wann startet SWeasy?

Der Pilotbetrieb für SWeasy startet nach Angaben der Stadtwerke zum 1. August zunächst in 15 Bussen. Bis Ende September sollen dann alle 57 Schweinfurter Stadtbusse mit entsprechenden Terminals ausgestattet sein. In einer dreimonatigen Übergangsphase wolle man im Anschluss alle Schweinfurterinnen und Schweinfurter dazu "ermutigen, das System kennenzulernen und auch weiterhin zu nutzen", sagt Thomas Kästner. Die Umstellung auf ausschließlich digitales und kontaktloses Bezahlen sei zum 1. Januar 2025 geplant.

7. Mit welchen Karten kann ich SWeasy nutzen?

Grundsätzlich sei das System mit allen NFC-fähigen Bank- und Kreditkarten und damit quasi mit allen gängigen Karten nutzbar, sagt Mirko Hrnjak. Erkennen ließe sich das anhand eines kleinen Funkwellensymbols auf der Karte. Lediglich American Express Kreditkarten akzeptiere SWeasy nicht.

8. Kann ich in Schweinfurt künftig nur noch mit SWeasy Busfahren?

Ja und Nein. Nach dem 1. Januar soll in Schweinfurter Stadtbussen kein Ticketverkauf mehr stattfinden. Wer ohne Ticket einsteigt, muss an einem der Terminals digital bei SWeasy einchecken. Bargeld wird dann nicht mehr akzeptiert. Fahrgäste mit Deutschland-Ticket oder Monatsfahrkarte können hingegen ohne Check-in einsteigen.

Ab November soll es zudem die Möglichkeit geben, SWeasy per Prepaidkarte zu nutzen, sagt Hrnjak. "Das dürfte vor allem für Kinder und Menschen interessant sein, die nicht ihre Bezahlkarte nutzen möchten", sagt er. Für den Verkauf der Prepaidkarten befände man sich aktuell noch in Verhandlungen mit mehreren Vorverkaufsstellen. 

 
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  • Dieter Hartwig
    Frau Schneider,
    Wie sieht es mit den Fahrpreisebn aus. Mit dem e-ticket zahlt man in Zone 1 jetzt 1,70 € , die Einzelkarte i bus kostet 2,30€. Welchen Preis wollen die Stadtwerke für eine Fahrt mit der Prepaidkarte bzw. Mit der Bankkarte dann nehmen? Wäre schön wenn Sie dies in Erfahrung bringen könnten
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  • Désirée Schneider
    Hallo Herr Koch,

    die Prepaidkarten soll es nach Angaben der Stadtwerke erst ab November geben. Erhältlich sind diese dann unter anderem im Kundencenter der Stadtwerke. Bisherige Dauerfahrkarten, sprich Abos für Monatskarten, Schülertickets etc., sollen von der Neuerung unberührt bleiben. Das neue System soll lediglich die bislang direkt im Bus gekauften Papiertickets ersetzen.
    Asylbewerberinnen und -bewerber können SWeasy nach Angaben der Stadtwerke mit ihrer ausgehändigten Bezahlkarte benutzen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Désirée Schneider (Autorin)
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  • Siegbert Schneider
    Das bezahlen mit Bargeld ist im Grundgesetz verankert und darf nicht abgelehnt werden. Karten Zahlung kann es geben aber nicht als Zwang. Auch werden hier wieder viele ausgesperrt.
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  • Heinrich Juestel
    Die Kommentare sagen viel über das Innovationsniveau und die Innovationsfreude in Deutschland aus. In Teneriffa gab es das schon vor 10 Jahren, auch dort gibt es Schüler und Rentner.
    Wie immer nicht anonym, sondern mfG
    Heinrich Jüstel
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  • Dieter Hartwig
    Noch ein nachtrag auschecken vergessen oder vielleicht funktioniert das System nicht richtig dann bin ich beim jetzigen Tarif 3,90 € los, einfach abgebucht. Ich sehe kein Vorteile beim neuen System
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  • Dieter Hartwig
    Derneue Handytarif mit einer Grundpauschale und einem entfernungsabhängigen Betrag ist teurer als das jetzige E-Ticket. Vermutlich wird es nur noch den Barzahlerpreis ud nicht mehr den erheblich günstigeren E-ticket Preis geben. Darüber wird nicht informiert. Ich sehe für mich keine Vortele des neuen Systems. Man sollte vielmehr daran arbeiten dass in den Abendstunden und am Wochenende die Taktung der Verbindungen so gestaltet ist dass man beim umsteigen den Anschluss erreicht und nicht schon bei einer Verspätung von 1 bis 2 Minuten man den Anschluss nicht mehr erricht und lange Warte zeiten hat. Es liegt manchmal auch daran dass die Fahrer am Rossmarkt nicht die erste Ausstiegsmöglichkeit nutzen sondern erstmal den Rossmarkt umkreisen und dann der Anschluss weg ist. Hier gäbe es viele sinnvollere Verbesserungen. Bei Fahrpreisen innerhalb Schweinfurts welche erheblich teurer als das jetzige eticket sind werde ich pesönlich die Stadtbusse soweit wie möglich meiden
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  • Dieter Hartwig
    Ich werde meine Bankkarte nicht nutzen. Diese verwahre ich sicher und trage diese nicht zum ein- und Auschecken in der Hand. Es gibt leider viele boese Menschen die geschickt sind und evtl . die Karte entwenden. Durch die NFC funktion können sie dann schnell kleinere Beträge irgendwo bezahlen, ein Schaden den nieman d ersetzt. Auch haben die Stadtwerke bestätigt dass die Fahrten ab 1/ 25 nochmals teurer werden durch den Verkehrsverbund. Warum die e-ticket Karte nicht einfach für den Schweinfurter Raum beibehalten wird erschliesst sich mir nicht, Im vollen Bus auch noch auschecken ist auch umständlic,wer es vergisst zahlt den teuersten Preis.Ob die Geräte zuverlässig funktionieren? Ich kann als Kund das im Zweifelsfall nicht beweisen.Kosten für die neuen Geräte sind hoch und zusätzliches Personal (Kosten und eh schon vorhandene Personalknappheit) notwendig. Effizienz ehe ich da keine.Hand führe ich nicht ständig bei mir, schon gar nicht mit einer gespeicherzen Bezahlfunktion -
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  • Sabine Götz
    Die BAYERNPARTEI, als Teil der Initiative.Zukunft, hatte bereits im Februar '24 per Mail eben diese Fragen gestellt und lediglich "Bitte wenden Sie sich an den NVG in Würzburg." als Antwort(en) erhalten.

    Auf Senioren und Menschen die nicht digital alles preisgeben wollen wird scheinbar nicht geachtet.
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  • Jo Schmitt
    So. Und wie sieht es mit der Diskriminierungsfreiheit aus?
    Bekomme ich - wo auch immer - ohne Karte & Handy in "normales Ticket"?

    Dazu kommt ...
    "Digitalzwang" geht gar nicht. Da ist "Digitalcourage" schon dran ... https://digitalcourage.de/blog/2024/petition-fuer-recht-auf-ein-leben-ohne-digitalzwang-gestartet
    Auslöser war die Bahn-App und der Sachverhalt, daß vergünstigte Tickets nur noch "online" zu bekommen sind. Und das, obwohl die Bahn in ihrer APP Schnüffelsoftware als "erforderlich" 'versteckt' hat ...
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  • Désirée Schneider
    Hallo Herr Schmitt,
    für Menschen, die nicht ihre Karte oder ihr Handy als Bezahlungsmittel nutzen wollen, haben die Stadtwerke ab November den Verkauf einer aufladbaren Prepaidkarte geplant. Die soll es sowohl im Kundencenter der Stadtwerke als auch bei einigen anderen Verkaufsstellen im Stadtgebiet geben. Ein "normales" Papierticket soll es künftig aber in der Tat nicht mehr geben.

    Mit freundlichen Grüßen
    Désirée Schneider (Autorin)
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  • Frank Pfeffermann
    Ganz genau! Das frage ich mich auch! Was ist mit den Kindern/Schülern?
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  • Désirée Schneider
    Guten Tag Herr Pfeffermann,

    ab November planen die Stadtwerke Schweinfurt zusätzlich den Verkauf einer aufladbaren Prepaidkarte. Damit können dann z.B. auch Kinder weiterhin selbstständig den ÖPNV nutzen. Schüler-Dauerkarten behalten weiterhin ihre Gültigkeit.

    Mit freundlichen Grüßen
    Désirée Schneider (Autorin)
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  • Harald Speck
    Vor kurzem wurde noch Werbung für die App „FAIRTIQ“ gemacht. Ist diese dann hinfällig? Diese sollte doch auch im Verkehrsverbund funktionieren? Was ist
    mit dem bisherigen E-Ticket der Stadtwerke. Entweder ist die Info hier verkürzt dargestellt oder es gibt ein Wirrwarr an Bezahlmöglichkeiten?
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  • Peter Koch
    Auf der Homepage der Stadtwerke Schweinfurt findet sich zunächst nur SWeasy, gerade so als ob es schon Standard wäre.
    https://www.stadtwerke-sw.de/mobilitaet
    Wenn man aber mit der Suchfunktion nach Fairtiq sucht soll auch das funktionieren.
    https://www.stadtwerke-sw.de/suche?search=fairtiq
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  • Peter Koch
    Ich wollte mich gerade beim SWeasy Kundenportal informieren wie Kinder und Jugendliche ohne eigenes Bankkonto ein- und auschecken können bzw. wie sie eine Prepaidkarte bekommen können.
    "404 Leider konnten wir Ihre angeforderte Seite nicht finden."
    Das System scheint schon sehr ausgereift zu sein. Und wie läuft es bei Erwachsenen ohne Bank- und Kreditkarten? Asylbewerbern oder Touris mit American Express Karte zum Beispiel.
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