
Geht man an diesem Samstagvormittag im Naturfreundehaus in Schweinfurt durch die Reihen der 100 Delegierten, die zum SPD-Bezirksparteitag zusammenkommen sind, und fragt nach dem besten Kanzlerkandidaten für die Partei, winken sie alle ab. Die Personaldebatte um Olaf Scholz und Boris Pistorius, die wollen die unterfränkischen Sozialdemokraten schnell hinter sich lassen. "Das ist Schnee von gestern. Jetzt müssen wir raus und Wahlkampf machen", geben gleich mehrere Genossinnen und Genossen den Weg vor.
Ein Appell, der bei den Kandidatinnen und Kandidaten, die zur Bundestagswahl am 23. Februar antreten, offenbar angekommen ist. Allen voran die Spitzenkandidatin der Unterfranken-SPD, Gesundheitsstaatssekretärin Sabine Dittmar, präsentiert sich in Schweinfurt ungewohnt leidenschaftlich. Sie habe "richtig Lust, weiter in Berlin zu regieren", ruft sie ihren Parteifreunden zu und ballt die Faust. Während CDU und CSU schon "siegestrunken" Ministerposten verteilten, werde die SPD um jede Wählerstimme kämpfen. Dittmar: "Die Messe ist noch nicht gelesen."

Ihren Kampfeswillen hat nicht zuletzt die Entscheidung des Bundesrats am Tag zuvor, die Krankenhausreform der Ampel nicht weiter zu blockieren, befördert. Auch für diesen politischen Erfolg wird die Ärztin, die wieder im Wahlkreis Bad Kissingen antritt, vom Bezirksparteitag gefeiert - und bejubelt. Bei der Abstimmung zum Ranking unter den Kandidatinnen kommt Dittmar in geheimer Wahl auf 99 Prozent der Stimmen.
Ein Ergebnis, das der Staatssekretärin einen aussichtsreichen Platz auf der SPD-Bayern-Liste bescheren dürfte, die in zwei Wochen in Bamberg nominiert wird. Gute Chancen auf einen vorderen Rang hat vermutlich auch Bernd Rützel, Direktkandidat im Wahlkreis Main-Spessart.
Der Chef der Unterfranken-SPD und Vorsitzende des Sozialausschusses im Bundestag ist unterfränkischer Spitzenkandidat unter den SPD-Männern. Er erzielt 93 Prozent Zustimmung - vor allem auch für sein Versprechen, "Revolution" zu machen, falls die SPD jemals einer Erhöhung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre zustimmen sollte.
Schwieriger mit einem aussichtsreichen Platz könnte es für den Bundestagsabgeordneten Markus Hümpfer werden, der im Wahlkreis Schweinfurt antritt. Der 32-Jährige hat 2021 vom unerwartet guten Abschneiden der Scholz-SPD profitiert - und muss jetzt auf eine ähnliche Aufholjagd der Genossen wie damals hoffen.
Hümpfer, für den 94 Prozent bei der Abstimmung um Männerplatz zwei votieren, kündigt einen "schmutzigen Wahlkampf" an. Sozialabbau, eine "neoliberale" Steuerpolitik und die Rückkehr zur Atomkraft werde man Markus Söder und Friedrich Merz nicht durchgehen lassen. "Wir haben die besseren Konzepte", ruft der Abgeordnete den Delegierten zu.
Schulterschluss von SPD und Gewerkschaften
Alle unterfränkischen SPD-Bundestagskandidaten, zu denen auch Katharina Räth (Wahlkreis Würzburg) und Manuel Michniok (Wahlkreis Aschaffenburg) gehören, unterstreichen derweil ihre Solidarität mit den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die um ihre Jobs am Industriestandort Unterfranken fürchten. Zuletzt hatten mehrere Unternehmen, allen voran die Automobilzulieferer, angekündigt, Tausende Arbeitsplätze in der Region abzubauen.

Um den Schulterschluss von SPD und Gewerkschaften zu demonstrieren, sprechen beim Parteitag DGB-Regionalgeschäftsführer Frank Firsching, IG-Metall-Bevollmächtigter Thomas Höhn, der Vorsitzende des Schaeffler-Betriebsrats Jürgen Schenk und der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Bosch-Rexroth Klaus Friedrich zu den SPD-Delegierten. Sie unterstützen eine "Resolution zur Sicherung des Industriestandorts Unterfranken", die der Parteitag einmütig verabschiedet.
Darin unterstützt die SPD Maßnahmen, die die Transformation der Unternehmen hin zu Elektromobilität und Klimaneutralität begleiten sollen. Konkret werden unter anderem ein Industriestrompreis, verlässliche Emissionsvorgaben, Förderprogramme für E-Autos und Ladeinfrastruktur, Bürokratieabbau sowie ein Bundestariftreuegesetz gefordert.
Meinen Sie die Dame die als Nichtschwimmerin ,Rettungsschwimmern jetzt erklärt wie man richtig schwimmen soll?
Meinen Sie die Dame die es geschafft hat unser Land an die Wand zu fahren, was Erich Honecker nicht gelungen ist?