Es war eine kleine Sensation, als Schonungens Gemeinderatsmitglied Markus Hümpfer vor drei Jahren für die SPD über die Landesliste in den Bundestag einzog. Drei Jahre danach steht er vor seinen Genossen im Sportheim des SV Kolitzheim und verkündet, dass er bei den Bundestagswahlen am 28. September 2025 erneut antreten möchte. Der SPD-Kreisverband Schweinfurt/Kitzingen nominierte Hümpfer einstimmig.
Berlin habe Spuren hinterlassen, erklärt Hümpfer gleich vorne weg, als er den Genossen von seiner Arbeit als Bundestagsabgeordneter berichtet. Der 32-Jährige ist frisch aus dem Urlaub zurück. Den hatte er bitter nötig, verrät er. Die Diskussionen und Aufgaben inmitten einer Zeit multipler Krisen seien herausfordernd. "Wir erleben die größte Transformation unserer Wirtschaft seit der Industrialisierung und wir spüren, dass sich die Welt verändert", findet der Schonunger. "Selten war die Welt so im Umbruch wie heute. Das sorgt bei uns allen für ein Gefühl der Ohnmacht."
Hümpfer kritisiert in seiner Rede die AfD, ohne die Partei beim Namen zu nennen. "Einfache Lösungen für komplexe Probleme gibt es nicht", fasst er zusammen. Eine Breitseite verteilt er aber auch an die Unions-Politiker Friedrich Merz und Markus Söder für das Nutzen von "AfD-Rhetorik" und "plumpen Populismus". Statt rechter Rhetorik brauche es "Politik, die handelt", fordert Hümpfer, der für eine "geregelte Migration" und "Bekämpfung von irregulärer Migration" wirbt.
Hümpfer: "Das Land wird schlecht geredet"
An der Basis zeigt sich der SPD-Politiker kämpferisch – auch wenn die Ampel-Regierung in der Dauerkritik steht. "Dieses Land wird immer nur schlecht geredet", stellt er fest. Die Ampel sei eben nicht an allem schuld, ist er überzeugt. "16 Jahre Angela Merkel, wie 16 Jahre Helmut Kohl, haben einen Trümmerhaufen hinterlassen. Einen Trümmerhaufen, den man so schnell gar nicht aufräumen kann."
Hümpfer zählt die Errungenschaften der SPD in den zurückliegenden drei Jahren im Bundestag auf. Am Ende seines Berichts geht er noch auf das Thema Bürgergeld ein. Er habe es satt, dass "immer auf die Ärmsten der Armen eingetreten wird und denen, die ganz oben stehen, zugejubelt und noch mehr Geld in den Rachen geworfen wird".
Auf die politischen Fragen der Zukunft habe die SPD die Antworten, verspricht Hümpfer, der hier in der Region, aber auch künftig weiter in Berlin Politik machen möchte. Der Rückhalt der Genossen vor Ort, die seine Wahl mit stehenden Ovationen feierten, ist ihm schon mal gewiss.