Die Besorgnis von Bürgermeister Friedel Heckenlauer, dass der Tourismus am leeren Ellertshäuser See zum Stillstand kommen würde, war unbegründet. Seit das Wasser abgelassen ist, hat sich der See erst Recht zu einer Attraktion entwickelt. Vor allem bei schönem Wetter pilgern viele Menschen dorthin, um sich das leere Seebecken anzuschauen.
Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen rechnet deshalb auch an diesem Osterwochenende wieder mit einem Besucheransturm, denn die Meteorologen haben sonnige 12 bis 16 Grad angekündigt. Da lässt es sich wunderbar um den See wandern, in den Liegesesseln entspannen und dabei ein Eis schlecken. Denn auch der Kiosk ist wieder geöffnet.
Yeliz Yilmaz aus Schweinfurt ist die neue Pächterin des Kiosks. Die 36-Jährige ist in der Gastronomie der Eltern groß geworden und hat eine persönliche Verbindung zum Ellertshäuser See. "Ich war oft schwimmen im See, hier fand ich es schon immer schön." Seit Anfang April hat sie nun den Kiosk gepachtet und große Pläne. Neben den regulären Öffnungszeiten in der Saison April bis Oktober – Montag bis Freitag ab 12 Uhr sowie Samstag und Sonntag ab 11 Uhr – will sie Sonderveranstaltungen anbieten. Zum Beispiel einen Wein-Abend in der lauen Sommernacht oder einen Glühwein-Abend in der Weihnachtszeit. "Ich habe einiges vor."
Aktuell wird der Kiosk noch von außen schön gemacht und mit Blumenschmuck dekoriert. Innen hat die neue Pächterin bereits saniert und die Küche teilweise erneuert. Auf der Speisekarte stehen die üblichen Kiosk-Angebote: Brat- und Currywurst, Pommes, Erfrischungsgetränke, Kaffee, Kuchen und natürlich Eis.
Es gilt ein Betretungsverbot für den See
Das Wasserwirtschaftsamt Bad Kissingen weist Besucher darauf hin, dass nach wie vor ein Betretungsverbot für den See gilt. Im Becken liegt noch der Schlamm, der zum Teil feucht ist und deshalb Gefahren birgt. Vor allem Kinder können im Schlamm stecken bleiben und sich nicht mehr selbstständig befreien. Schilder entlang der Uferlinie weisen auf das Betretungsverbot hin.
Seit Anfang April kann man den Ellertshäuser See zu Fuß auch wieder verkürzt über den Vordamm umrunden. Die Arbeiten dort sind abgeschlossen, die Absperreinrichtungen weggeräumt. Das Wasserwirtschaftsamt weist aber darauf hin, dass nur Fußgänger den Vordamm passieren können. Denn aktuell ist auf der Südseite des Sees ein Krötenzaun aufgebaut, der bis zum Vordamm führt. Radfahrer hätten diesen in den vergangenen Wochen schon mehrfach umgefahren.
Ein Appell geht an alle Besucher, keine Abfälle in der Natur zu entsorgen. Im Uferbereich sind dafür in regelmäßigen Abständen Müllbehälter aufgestellt.
Regelmäßig sind auch Sondler am Ellertshäuser See unterwegs. Mit Metalldetektoren suchen sie den Uferbereich nach verlorenen Schätzen ab. Meist finden sie alte Münzen oder mal ein Schmuckstück. Auch für sie gilt das Betretungsverbot im inneren Seebeckenbereich.
Der Plan der Gemeinde Stadtlauringen, während der wasserlosen Zeit ein Aktionsprogramm mit Schatzsuche und anderen Attraktionen am Ellertshäuser See anzubieten, wird nicht umgesetzt. "Die Leute kommen auch ohne solche Angebote zum See", freut sich Bürgermeister Friedel Heckenlauer über das große Besucherinteresse. Die fünf Mettalldetektoren, die im Vorfeld angeschafft wurden, sollen eventuell beim gemeindlichen Ferienprogramm Verwendung finden.
Gestern Nachmittag war zumindest keine einzige (!) Toilette geöffnet. Am Kiosk hing ein Schild, man möge das Häuschen auf der anderen Seite nutzen, was man nach eiligem Fußmarsch ebenfalls verschlossen vorfand. Kein Wunder, dass einige Leute sich fluchenderweise in die Büsche geschlagen haben….