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Mönchstockheim
Ortsumgehung Mönchstockheim: Die Bauarbeiten haben begonnen
Geschlagene zehn Jahre hat es gedauert vom Beginn der Planungen bis zum Beginn der Bauarbeiten für die Umfahrung von Mönchstockheim. Doch nun geht es los.
Westlich von Mönchstockheim haben die Bauarbeiten für zwei Brücken über den Unkenbach begonnen. Mit großen Stahlplatten wurden Zufahrtswege über die aufgeweichten Äcker und Wiesen gelegt.
Foto: Klaus Vogt | Westlich von Mönchstockheim haben die Bauarbeiten für zwei Brücken über den Unkenbach begonnen. Mit großen Stahlplatten wurden Zufahrtswege über die aufgeweichten Äcker und Wiesen gelegt.
Klaus Vogt
 |  aktualisiert: 17.02.2024 17:26 Uhr

Derzeit ist die Ortsdurchfahrt Mönchstockheims mit über 3600 Fahrzeugen pro Tag – davon rund 500 Lkw – belastet. Dies ist ein überdurchschnittlich hoher Schwerverkehrsanteil, der für die Anwohner der eng bebauten Ortsdurchfahrt auch eine überdurchschnittlich hohe Belastung durch Lärm und Schmutz bedeutet. Doch ein Ende ist absehbar, denn der Bau der Ortsumgehung hat begonnen.

Die Länge der neuen Umgehung wird rund zwei Kilometer betragen und westlich von Mönchstockheim zwischen der Siedlung und dem Aussiedlerhof verlaufen. Die Gesamtkosten werden sich nach Mitteilung des Staatlichen Bauamts Schweinfurt voraussichtlich auf rund 5,3 Millionen Euro belaufen. 

Zwei neue Brücken

Nachdem die Rodungsarbeiten bereits im Februar abgeschlossen werden konnten, starteten nun Anfang März die ersten Vorarbeiten zum Bau von zwei Brücken über den Unkenbach: eine für die künftige Staatsstraße und eine für den landwirtschaftlichen Verkehr. Dazu wurden von Süden und von Norden her mit großen Stahlplatten "Baustraßen" angelegt. Angrenzende Streuobstwiesen und einzeln stehende Bäume sind mit Holzzäunen geschützt. Zunächst wird an der Brückenbaustelle der Unkenbach temporär verlegt, das künftige Bachbett hergestellt und der Bach dann in seine endgültige Lage versetzt.

Nachdem die Baufläche vom Landesamt für Denkmalpflege als Verdachtsfläche für ein Bodendenkmal ausgewiesen ist, finden seit Dezember letzten Jahres schon archäologische Untersuchungen statt. Diese Arbeiten sollen voraussichtlich bis Ende März abgeschlossen sein.

Östlich von Mönchstockheim finden derzeit archäologische Voruntersuchungen statt.
Foto: Klaus Vogt | Östlich von Mönchstockheim finden derzeit archäologische Voruntersuchungen statt.

Ab Juni beginnt dann an der Brücke der Bau der Bauwerksgründungen. Bis August werden die Unterbauten, Widerlager und Flügel hergestellt, im September folgen die Überbauten. Geplant ist, mit dem Brückenbau bis Ende November fertig zu sein, teilt das Bauamt mit.

Brücken aus einem Stück

Errichtet werden sogenannte integrale Bauwerke, also Brücken, bei denen der Überbau über die gesamte Brückenlänge fugenlos durchläuft und ohne zusätzliche Lager oder Übergangskonstruktionen auskommt. Durch diese Bauweise wird unter anderem die Lärmemission reduziert. Die neuen Bauwerke sind jeweils rund 25 Meter lang. Die Straßenbrücke wird dabei eine Gesamtbreite von rund zwölf Metern mit einer Fahrbahnbreite von 7,50 Metern aufweisen, die Wirtschaftswegbrücke eine Gesamtbreite von rund 6,50 Metern, davon fünf Meter Fahrbahnbreite.

Wenn der Bau der Brücken planmäßig in diesem Jahr abgeschlossen werden kann, folgt der Streckenbau ab Frühjahr 2022. Geplant ist, dass man mit den Arbeiten abseits der bestehenden Staatsstraße beginnt, damit der Verkehr weiterhin ungehindert von Gerolzhofen über Mönchstockheim nach Donnersdorf rollen kann. Anschließend soll der neue Kreisverkehr zwischen Alitzheim und Mönchstockheim gebaut werden. Dafür muss die Kreisstraße SW 53 zwischenzeitlich gesperrt werden. Ist der Kreisel fertiggestellt, wird auch die Kreisstraße wieder freigegeben.

Ortsumgehung Mönchstockheim: Die Bauarbeiten haben begonnen

Kurz vor Ende der Straßenarbeiten sind dann die Überleitungen auf die Bestandsstrecke an der Reihe. Dafür muss die Staatsstraße zwischen Rügshofen und Mönchstockheim voll gesperrt werden. Der Verkehr fließt dann über die Kreisstraße zwischen Alitzheim und dem neuen Kreisverkehr. Ziel ist es, die Ortsumgehung Ende 2022 freizugeben.

Klage und Protestaktionen

Ein Blick zurück: Bereits im Sommer 2011 startete die Planung der Ortsumgehung. Die Voruntersuchung, in der mögliche Nord- und Südumgehungen des Ortes überprüft wurden, konnten im Sommer 2013 abgeschlossen werden. Der Vorentwurf der technischen Planung wurde Ende 2016 fertiggestellt. Dieser Vorentwurf bildete auch die Grundlage für das Baurechtsverfahren: Ende November wurde das Planfeststellungsverfahrens eingeleitet. Im April 2018 fand ein Erörterungstermin statt, bei dem nochmals alle Einwendungen behandelt und ausführlich diskutiert wurden. Kurz darauf – Ende Juni 2018 – konnte der Planfeststellungsbeschluss von der Regierung von Unterfranken erlassen werden.

Im Oktober 2019 protestierten Anwohner der Seestraße als Hauptdurchgangsstraße von Mönchstockheim mit am Straßenrand geparkten Autos gegen das schleppende Genehmigungsverfahren.
Foto: Gabi Barth | Im Oktober 2019 protestierten Anwohner der Seestraße als Hauptdurchgangsstraße von Mönchstockheim mit am Straßenrand geparkten Autos gegen das schleppende Genehmigungsverfahren.

Nachdem die Klage eines betroffenen Anwohners mit einem Vergleich im November 2019 abgeschlossen werden konnte (es wird lärmarmer Spezialasphalt eingebaut) war der Beschluss bestandskräftig. Davor war es zu Protestaktionen von Anwohnern der Seestraße für die Umgehungsstraße mit Plakaten und am Straßenrand geparkten Autos gekommen. Bei einer Versammlung in der Gaststätte Schmitt war davon die Rede, dass wegen der Klage "der Dorffrieden schief hängt". Im Juli 2020 lagen dann alle Bauerlaubnisse vor, und die benötigten Grundstücke waren gekauft, so dass die Maßnahme im vergangenen Herbst ausgeschrieben werden konnte.

Hohe Belastung mit Schwerverkehr

Die Staatsstraße 2275 stellt die Verknüpfung zwischen dem Mittelzentrum Gerolzhofen und dem Mittelzentrum Haßfurt her. Die Ortsumgehung von Mönchstockheim ist im 7. Ausbauplan für die Staatsstraßen in die erste Dringlichkeit eingereiht. Aufgrund der verkehrsgünstigen Lage zwischen den Ost/West-Verbindungen der A3 mit der A70 und dem Zentrallager von Kaufland in Donnersdorf ist die Strecke überdurchschnittlich hoch mit Schwerverkehr belastet. Die enge Bebauung entlang der Ortsdurchfahrt lässt keine Umgestaltung des Straßenraums zur Steigerung der Verkehrssicherheit und eine Verbesserung des Wohnumfeldes zu. In der Vergangenheit kam es vermehrt zu Kollisionen mit dem Gegenverkehr, Auffahrunfällen und Ein- und Abbiegeunfällen zwischen Pkw, aber auch immer wieder zu unfallträchtigen Situationen zwischen Autofahrern, Fußgängern und Radfahrern.
Quelle: Staatliches Bauamt
 
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    Bin kein Tiefbauingenieur aber genügt es bei so einem Bächlein nicht ein 1,50m ins Bachbett zu schmeissen und die Strasse drüber zu bauen?
    Muss man da ein Jahr lang ein 25x7m Ungetüm drüberzimmern? 😂 :D
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