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MÖNCHSTOCKHEIM/DONNERSDORF
Eck: „Umgehung ist kein Zuckerstück für Mönchstockheim“
Eck: „Umgehung ist kein Zuckerstück für Mönchstockheim“
Norbert Vollmann
Norbert Vollmann
 |  aktualisiert: 21.04.2015 17:17 Uhr

Auch das machte Bayerns Innen-Staatssekretär Gerhard Eck bei der Pressekonferenz im Straßenmeisterei-Stützpunkt Gerolzhofen zu aktuellen Baumaßnahmen und wichtigen Planungsvorhaben im hiesigen Raum deutlich: „Der geplante Bau der Ortsumgehung im Zuge der Staatsstraße 2275 ist kein Zuckerstück für Mönchstockheim, sondern eine Notwendigkeit“.

Allerdings gehen über Sinn und Zweck der Maßnahme immer noch die Meinungen zwischen Eck und Sulzheims Bürgermeister Jürgen Schwab auf der einen sowie Donnersdorfs Bürgermeister Klaus Schenk auf der anderen Seite auseinander, wie die Diskussion zeigte.

Gerhard Eck machte noch einmal deutlich, dass die Maßnahme schon vor gut 20 Jahren im Ausbauplan angemeldet wurde. Jetzt sei man erfreulicherweise soweit, dass das Projekt in der Prioritätenliste nach oben gerutscht sei. Aktuell liege der Anteil des Durchgangsverkehrs in der Ortsdurchfahrt bei über 90 Prozent.

Vor allem der Schwerlastverkehr nutzt die Verkehrsache als Abkürzungs- und Mautfluchtstrecke auf dem Weg von der A 3 über die B 286 zur A 70 und umgekehrt. Dadurch sind die Anwohner in Mönchstockheim ebenso wie in Donnersdorf einer erheblichen Belastung mit Verkehrslärm und Abgasen ausgesetzt.

Um diese Situation baldmöglichst zu verbessern, wurde der Bau der Ortsumgehung Mönchstockheim mit der höchsten Priorität, das ist die 1. Dringlichkeitsstudie, in den gültigen 7. Ausbauplan für die Bayerischen Staatsstraßen eingestellt.

Auf dieser Grundlage hat das Staatliche Bauamt Schweinfurt mit den Planungen für eine etwa zwei Kilometer lange und rund 3,8 Millionen teure Ortsumgehung begonnen. Die Voruntersuchungen seien bereits abgeschlossen, so Bauamtschef Holger Bothe. Derzeit werde der technische Planungsentwurf erstellt.

Ein wichtiger Baustein seien die wasserwirtschaftlichen Untersuchungen durch das Wasserwirtschaftsamt, um sicherzustellen, dass sich die geplante Trasse nicht nachteilig auf die Hochwassersituation der Ortschaft auswirke.

Auch die naturschutzfachlichen Stellungnahmen seien in Arbeit, betonte Holger Bothe bei der Pressekonferenz. Seine Behörde beabsichtige, den technischen Entwurf im nächsten Jahr abzuschließen.

Die Mönchstockheimer sollen im Mai im Rahmen einer Bürgerversammlung über den aktuellen Planungsstand informiert werden. Die von Landwirten vorgebrachten „konstruktiven“ Wünsche zum Trassenverlauf werde man versuchen, zu berücksichtigen, versprach wiederum Gerhard Eck. Schließlich sind dann noch die Bürger an dem Genehmigungsverfahren zu beteiligen.

Einen Termin für den Baubeginn in Sachen Ortsumgehung trauten sich aufgrund der Unwägbarkeiten allerdings weder Bothe noch Eck bei der Pressekonferenz zu sagen.

Die Bevölkerung in Mönchstockheim sieht der Staatssekretär dabei zu 98 Prozent auf Seiten der Umgehung. Nicht auf seiner Seite ist bislang allerdings sein Nachfolger im Amt als Bürgermeister von Donnersdorf, Klaus Schenk.

Er kündigte erneut an, dass sich die Gemeinde Donnersdorf gegen das Projekt aussprechen werde. Schenk betonte: „Wir befürchten ein noch höheres Verkehrsaufkommens als jetzt schon und eine noch höheres Gefahrenpotenzial in Donnersdorf, wenn erst einmal die B286 ertüchtigt ist.“ Schuld seien die Bequemlichkeit und das Versäumnis der Politik in Sachen Maut.

Der Donnersdorfer Bürgermeister forderte abermals, die Staatsstraße 2275 für Fahrzeuge über 12 Tonnen zu sperren. Das würde auch Mönchstockheim entlasten und die Umgehung überflüssig machen.

Gerhard Eck räumte ein, dass die Gefahr eine Zunahme des Verkehrs gegeben sei. Bürgermeister Schenk müsse aber zugeben, dass man sich auch Gedanken über Donnersdorf mache. Eck: „Donnersdorf wird nicht allein gelassen. Wie man das Problem im Dialog miteinander löst, muss man zu gegebener Zeit sehen.“

Aus derzeitiger Sicht sei der Bau einer Ortsumgehung in Donnersdorf deutlich schwieriger zu verwirklichen und demzufolge mit hohen Kosten verbunden. Der Ausbau der Ortsdurchfahrt müsse wiederum wegen der fälligen Erneuerung der Leitungen im Untergrund mit einer Generalsanierung einhergehen, so Eck.

Für Sulzheims Bürgermeister Jürgen Schwab ist es indes erklärtes Ziel, dass beide Ortschaften, sprich sein Ortsteil Mönchstockheim und auch Donnersdorf, eine Umgehung bekommen. Man dürfe hier einen Ort nicht isoliert sehen, sondern müsse die Region insgesamt im Blick haben, betonte er in diesem Zusammenhang gegenüber dieser Zeitung.

 
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Kommentare
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  • cadillac
    Klaus Schenk hat vollkommen recht, obwohl er nicht direkt an der Hauptstraße in Donnersdorf wohnt, sagt er, was richtig ist.
    Es ist nicht nachvollziehbar, wenn seit 20 Jahren
    die Umgehung für Mönchstockheim geplant ist, obwohl zwischenzeitlich die Ortsdurchfahrt erneuert wurde und so breit ist, dass ein Flugzeug landen könnte.
    Alle 40 Tonner fahren illegal unter Aufsicht der Polizei lustig als Mautpreller durch die Gegend, und wenn man die Polizisten fragt, heißt es, das ist nicht Ihr Problem.
    Ich als direkt Betroffener fühle mich gelinde gesagt auf den Arm genommen, wenn ich solche Aussagen höre.
    Die Ortsumgehung für Mönchstockheim ist doch wieder mal was sinnvolles für das Schwarzbuch zur Verschwendung von Steuergeldern.
    Klaus kämpfe weiter, und wenn es sein muss, gründen wir einen "12 Tonnen Verein".
    Wir stehen dazu
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  • geowiss
    "Alle 40 Tonner fahren illegal unter Aufsicht der Polizei lustig als Mautpreller durch die Gegend, und wenn man die Polizisten fragt, heißt es, das ist nicht Ihr Problem."

    Was ist denn daran illegal? Spediteure sehen das eher als legalen Mautvermeidungsweg an. Ohne eine flächendeckende Maut, die dann gerade auch solche Schleichwege teuer machen könnte (weil sie für die Gesellschaft teure Reparaturen mit sich bringen) oder die angesprochenen Tonnagenbeschränkung wird sich daran auch nichts ändern.

    Die 12 Tonnen "Maxi" Idee dagegen könnten dem Staat hier Millionen und landesweit Milliarden sparen.
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