Weil sich der Bau der neuen Umgehungsstraße durch Klagen von Anrainern verzögert, herrscht in Mönchstockheim zurzeit Unfrieden unter den Bürgern. "Der Dorffrieden hängt richtig schief", schilderte ein Mönchstockheimer in der Bürgerversammlung. Der Saal im Gasthaus Schmitt war mit 80 Frauen und Männern bestens gefüllt.
Eine Anwohnerin der Ortsdurchfahrt versteht den "Egoismus der Kläger" nicht. "Ich wohne näher an der Durchfahrtsstraße als die Kläger an der Umgehung und muss den Lärm und Gestank schon ewig aushalten", ärgerte sie sich. Und Anton Konrad meinte: "Es ist traurig, dass ein paar Leute mit aller Gewalt versuchen, eine genehmigte Straße zu verhindern - und das auf Kosten der Allgemeinheit." Er prophezeite: "Damit kommt die Umgehung in den nächsten sechs bis sieben Jahren nicht."
Bürgermeister Jürgen Schwab antwortete auf Konrads Nachfrage, dass er den Klägern eine Gesprächsrunde angeboten, aber noch keine Rückmeldung erhalten hat. Schwab hofft weiterhin auf eine gütliche Einigung. "Ansonsten müssen wir das Urteil des Verwaltungsgerichts abwarten", besänftigte das Gemeindeoberhaupt die Gemüter.
Dass die Anlieger der Ortsdurchfahrt nicht länger bereit sind, die vielen durch den Ort fahrenden Lkws zu ertragen, zeigen Protest-Plakate, die die gesamte Staatsstraße 2275 innerorts säumen.
Nur langsam voran schreitet die Dorferneuerung Sulzheim 3. In Mönchstockheim sind die Maßnahmen "Dorfplatz" und "Umfeld See" vorgesehen. Der Dorfsee wird zurzeit ausgebaggert und vom Schlamm befreit. Allerdings gehen die Arbeiten nur langsam voran. Die Ursachen sind der lange Weg der Förderung, volle Auftragsbücher der Unternehmen und das Stagnieren der Umgehung , so Schwab.
Neben dem Ärger gibt es auch Grund zur Freude in der 458-Seelen-Gemeinde. Am 14. März 2020 soll das neue Feuerwehrhaus der Mönchstockheimer Wehr eingeweiht werden. Bürgermeister Schwab gab diesen Termin einen Tag vor der Kommunalwahl bekannt. Seit dem Spatenstich im September 2018 sind mittlerweile 13 Monate vergangen. Der Rohbau ist abgeschlossen. Aktuell werden die Innenarbeiten erledigt.
Mit Blick auf das Feuerwehrwesen teilte das Gemeindeoberhaupt weiter mit, dass ein Löschwasserbunker gepachtet wurde. Die Feuerwehr half bei der Reinigung.
Finanziell unterstützt hat die Gemeinde die Kirchen. Mönchstockheim erhielt für die Orgelsanierung 6500 Euro. Für die Kirchturmsanierung seien zusätzlich 115 000 Euro im Haushalt bereitgestellt. Davon seien bereits 55 000 Euro an die Kirchenverwaltung ausgezahlt. Auf dem Friedhof in Mönchstockheim wurden Gräber zur Urnenbestattung angelegt.
Eine gute Nachricht hatte Schwab für junge Familien, denn in Mönchstockheim entsteht derzeit das Baugebiet "An der Vögnitzer Straße II". Die Erschließung soll noch im Spätherbst abgeschlossen sein. Ab 2020 können die Flächen bebaut werden.
Nach wie vor seien innerorts zwar Bauplätze frei, doch diese befänden sich alle in Privatbesitz. Deshalb habe der Sulzheimer Ortsteil, in dem im letzten Jahr sechs Babys zur Welt kamen, keinen Zugriff auf die Baugrundstücke.
Unter "Bürgerfragen" gab es noch mehrere Wortmeldungen. Winfried Hörr wünscht sich ein "saubereres" Umfeld am neuen Feuerwehrhaus. Christian Zinner möchte eine Geschwindigkeitskontrolle in der Seestraße. Von erheblichen Problemen durch Biberaktivitäten erzählte Herbert Back. "Ich habe nichts gegen Biber", betonte er. Nach seiner Ansicht sollte die Gemeinde aber am Bach Totholz wegräumen. Werner Lutz wünschte sich für die nächste Bürgerversammlung, dass die Zahlen des gemeindeeigenen Walds bekannt gegeben werden.