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Schweinfurt
Neuer Ärger ums Parken in Schweinfurt: Spitalseeplatz bleibt doch nicht mehr kostenlos
Die Parkgebühren in Schweinfurt werden sich bald von einem auf zwei Euro verdoppeln. Warum der Stadtrat eine Entscheidung traf, die Pendler nicht freuen wird.
Die bisher kostenlosen Parkplätze am Spitalseeplatz sollen im Zuge der Neuregelung der Parkgebühren zukünftig bewirtschaftet werden.
Foto: Anand Anders | Die bisher kostenlosen Parkplätze am Spitalseeplatz sollen im Zuge der Neuregelung der Parkgebühren zukünftig bewirtschaftet werden.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:59 Uhr

Es bleibt dabei: Die Parkgebühren in Schweinfurt pro Stunde auf den oberirdischen Parkplätzen sowie den Tiefgaragen, die die Stadt betreibt, erhöhen sich bald von einem auf zwei Euro pro Stunde. Mit großer Mehrheit bestätigte der Stadtrat nun den Vorschlag der Verwaltung. Aber es gibt eine neue Nachricht, die Pendler aus den umliegenden Landkreisen und Arbeitnehmer im Josefskrankenhaus sicher nicht freuen wird.

Teil des Vorschlags für die neuen Parkgebühren, den Ordnungsreferent Jan von Lackum präsentierte, war auch, den Spitalseeplatz mit 134 Parkplätzen in die Bewirtschaftung einzubeziehen. In allen umliegenden Straßen muss man bereits für das Parken an den Automaten zahlen, nur der Spitalseeplatz entlang des früheren Bunkers war bisher noch kostenlos. Sobald die notwendigen Automaten gekauft und aufgebaut sind, wird sich das ändern.

Überraschend dabei ist, dass der Hauptausschuss des Stadtrates in seiner Sitzung am 24. Januar noch eine Bewirtschaftung des Spitalseeplatzes mit knapper Mehrheit abgelehnt hatte. Nun aber entschied eine deutliche Mehrheit, diese Entscheidung zu ändern und doch die Bewirtschaftung zu genehmigen.

Bürgerinnen und Bürger sowie Handelsverband kritisieren Erhöhung der Gebühren

An der grundsätzlichen Entscheidung, die jahrzehntelang nicht erhöhten Parkgebühren nun auf zwei Euro für die erste Stunde anzuheben, gab es nicht nur im Stadtrat teils deutliche Kritik, sondern auch von den Betroffenen. In Sozialen Medien sowie bei einer Umfrage dieser Redaktion unter Bürgerinnen und Bürgern gab es Unverständnis für die Erhöhung, gerade vor dem Hintergrund der derzeit hohen Energiepreise und Inflation. Ebenfalls kritisch sehen der Kreisverband des Handelsverbandes sowie die IHK das Vorhaben.

Eine andere Position hat Werner Christoffel. Der CSU-Stadtrat ist auch Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben". Er könne die Erhöhung nach so vielen Jahren gleich gebliebener Gebühren nachvollziehen, so Christoffel. Er verwies auf die Möglichkeit für Händlerinnen und Händler, den Kunden das Parkticket zu rabattieren. Rund 30 Firmen nutzten dies bereits, auch der Handelsverband sieht dies als gutes Instrument.

Die Kritik des Einzelhandels, die Zukunft der Innenstadt sei durch die Entscheidung einmal mehr gefährdet, wollte Jan von Lackum nicht gelten lassen: "Der Handel hat es mit der Parkgebühren-Erstattung selbst in der Hand, wie hoch die Kosten für die Kunden sind", betonte der Ordnungsreferent. Man müsse sich bei der Kritik an den neuen Gebühren auch bewusst machen, was der Ausgangspunkt war: "Wir kommen von einer äußerst niedrigen Gebühr und haben jetzt eine äußerst angemessene und keine überhöhte Gebühr." 

Ein Ideenvorschlag des Planungsbüros für das grüne Band am Spitalseeplatz, das Ende des Jahrzehnts umgesetzt werden soll. Die Zahl der Parkplätze wird dann halbiert.
Foto: UmbauStadt PartGmbB | Ein Ideenvorschlag des Planungsbüros für das grüne Band am Spitalseeplatz, das Ende des Jahrzehnts umgesetzt werden soll. Die Zahl der Parkplätze wird dann halbiert.

Kritik: Erst den ÖPNV deutlich aufwerten und dann Parkgebühren erhöhen

Kritik an dem Vorhaben gab es im Stadtrat durchaus in deutlicher Form. AfD-Fraktionsvorsitzender Richard Graupner wie FDP-Stadtrat Georg Wiederer befürchteten Nachteile für die Innenstadt: "Wenn ich mich zwischen höheren Parkgebühren und der Innenstadt entscheiden muss, entscheide ich mich für die Innenstadt", so Graupner.

Linken-Stadtrat Robert Striesow betonte, seine Partei sei nicht grundsätzlich gegen eine moderate Erhöhung. Der gewählte Weg sei falsch, "sozial ungerecht" und vor allem nicht ökologisch durchdacht. Am wichtigsten sei es, zuerst den ÖPNV attraktiver zu machen, wofür seine Partei mehrfach Vorschläge gemacht habe, die bisher aber alle von der CSU-dominierten Mehrheit abgelehnt worden seien. Vor allem die Busfahrten in der Stadt müssten deutlich günstiger werden, damit das Ziel, weniger Autofahrende in der Innenstadt zu haben, erreicht werden könne, so Striesow.

Ulrike Schneider (Zukunft./ödp) hielt die Erhöhung zwar für gerechtfertigt, kritisierte aber wie Adi Schön (Freie Wähler) die mangelnde ÖPNV-Strategie der Stadt. An der von ihr geforderten Rabattkarte für Busnutzer, die in der Stadt einkaufen, arbeite die Verwaltung derzeit im Rahmen einer neuen App, so der Ordnungsreferent.

CSU sieht ÖPNV in Schweinfurt als "sehr attraktiv" an

CSU-Fraktionsvorsitzender Stefan Funk mahnte, man müsse die städtischen Finanzen im Blick haben, weswegen die Erhöhung der Preise zur nötigen Kostendeckung beitragen. Die Kritik am ÖPNV in der Stadt ließ Funk derweil nicht gelten: "Wir haben eine hervorragende Taktung, moderne Fahrzeuge, eines der dichtesten Haltestellennetze in Deutschland. Der ÖPNV in Schweinfurt ist sehr attraktiv und sollte nicht schlecht geredet werden."   

 
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  • Herr Schikora ist meiner Meinung nach, parteiisch und voreingenommen. Ein Blick in sein Facebook-Profil etwa, zeigt seine linksgrüne Einstellung. Aber wie gesagt, nur meine Meinung. Es ist ferner meine Meinung, dass dies kein neutraler Bericht ist, der Autor lässt weg, formuliert wohlwollend, kann seine Freude über die autofeindlichen Maßnahmen kaum verbergen. Noch mal, nur meine Meinung : - )
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  • cbretscher
    Die Einführung von Parkgebühren auf dem Spitalseeplatz kann man getrost als Affront gegen alle Beschäftigten im engen Umkreis werten, insbesondere gegen die Beschäftigten des Josefskrankenhauses, die auch Schichtdienste leisten und die der Praxen. Wer sich auskennt an diesen Parkplätzen, weiß, dass morgens um 7 schon kaum mehr ein Parkplatz zu finden ist. Und auch, dass in der Tiefgarage des Josef die Parkplätze bei weitem nicht ausreichen für die vielen, die aus dem Landkreis pendeln. Falsche Massnahmen werden nicht selten demokratisch durch Abstimmung getroffen, machen sie aber keineswegs besser.
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  • fw@widdi.de
    Einpendlern wird es schwierig gemacht. gut Spitalseebunker parke ich eh nicht zum Einkaufen.
    Aber die Parkzeitbeschränkung ausserhalb Sachsbad ggü St. Josef ist auch nicht gerade nett gewesen. gut ich kann auch ins Parkhaus.

    aber es ist so: man vertreibt die Menschen ... ein besseres Busangebot verhindert das nicht
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  • Genau. Parkgebühren verdoppeln, die letzten kleinen Inseln des kostenfreien Parkens zunichte machen. Wird Schweinfurt sicher noch attraktiver machen. Aber das zählt letztlich ohnehin nicht. Es geht einzig um die Befriedigung des grünen Wahns, dem inzwischen auch die CSU schon verfallen ist. Peinliche und schlechte Entscheidung. Beides.
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  • mw.wehner@t-online.de
    Prima! Der Schweinfurter Stadtrat schießt sein Schweinfurt nun endgültig ins Aus. Rote Karte!
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  • grassho
    Hauptsache ..... kostenlose Parkplätze werden abgeschafft - der richtige Weg.
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  • caracalla
    Die SPD-Stadtratsfraktion hat geschlossen gegen die Einbeziehung des Spitalseeplatzes gestimmt.
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat Jan von Lackum: "Der Handel hat es mit der Parkgebühren-Erstattung selbst in der Hand, wie hoch die Kosten für die Kunden sind"
    Ziemlich mies den schwarzen Peter auf den Handel zu schieben! Hauptsache die Stadt hat ihre Einnahmen, egal ob vom Handel oder den Kunden. Gerade der Handel hat durch teils unsinnige Einschränkungen in den letzten Jahren zu leiden gehabt.
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  • dohpt
    Inzwischen bedauere ich sehr, dass mich für den Wohnort Schweinfurt-Stadt entschieden habe. Die Politik dieser Stadtverwaltung ist menschenverachtend und unsozial. Die Kugellagerstadt Schweinfurt lebt teilweise von der "Autoindustrie" und bekämpft jeden Autobesitzer.
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  • hartwig.schweinfurt@arcor.de
    Was nützt eine Erstattung Parkgebühren wenn man sich erst mal informieren will oder einen Kaffee trinken will? Da gibt es keine Erstattung. Alsso zum Kaffee in die Stadt uninteressant und was man kaufen möchte im Internet stöbern und dann wird auch dort bestellt. In die Innenstadt nur noch wenn es unumgänglich ist. Die Innenstadt wird immer unattraktiver
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  • chri62da@yahoo.de
    Hauptsache Herr Remele &Co. haben gesichert ihre Parkplätze!
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  • gerald.effertz@web.de
    Guten Morgen,
    ich arbeite in der Nähe und parke dort oft. Ich bin im Fahrdienst tätig. Wie soll ich das denn bitte bewerkstelligen hier "nach zu zahlen" wenn die gelöste Parkzeit zu Ende ist ?
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