Die Parkgebühren pro Stunde auf den öffentlichen Parkplätzen sowie in den Tiefgaragen in Schweinfurts Innenstadt werden bald um hundert Prozent teurer. Die Verdoppelung von einem auf zwei Euro pro Stunde sorgt auf den ersten Blick für erwartbare Aufregung und Protest.
Aber: Sie ist völlig richtig und war lange überfällig. Denn wer Klimaschutz ernst meint, der muss endlich anfangen, die Bürgerinnen und Bürger davon zu überzeugen, eben nicht das Auto zu nehmen, sondern das Fahrrad, zu laufen oder öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Schweinfurt hat ein sehr gut ausgebautes Busnetz. In kaum einer anderen Stadt Deutschlands ist der Busbahnhof so zentral in der Innenstadt gelegen.
Ob es wirklich gelingt, mit der Erhöhung der Parkgebühren die Menschen zu einem anderen Mobilitätsverhalten zu erziehen, sei dahingestellt. Aber es ist ein erster, notwendiger und vollkommen richtiger Schritt, den Umweltreferent Jan von Lackum nun vorschlägt.
Die Stadt darf sich jetzt aber nicht zurücklehnen. Denn die Autos aus der Innenstadt zurückzudrängen, ist das eine wichtige Thema. Es gilt nun, mit Hochdruck das Fahrradwege-Netz auszubauen, und es ist essenziell wichtig, dass endlich der Verkehrsverbund eingeführt wird und beim Thema Busfahren auch Ringlinien kommen. Moderne, klimaneutrale Verkehrslenkung ist ein schwieriges Feld, denn man muss jahrzehntelange Gewohnheiten ändern. Die Verdoppelung der Parkgebühren ist da nur ein erster Schritt.
Ich wohne irgendwo zwischen Würzburg und Schweinfurt. Schweinfurt ist näher, aber die Busverbindung schlechter.
Wenn ich am Samstag mit dem ÖPNV nach Schweinfurt wollte – es gäbe EINEN EINZIGEN(!) Bus, der am frühen Nachmittag fährt. EINEN!
Das ist die aktuelle Realität des ÖPNV in der Region.
In dieser Situation darüber nachzudenken, wie man die Städte für das Umland unattraktiver macht, während die Geschäfte über die ständig wachsende Online-Konkurrenz klagen, ist jetzt nicht gerade sehr weitsichtig … man könnte beinahe sagen: blöd!
Ja, Klimaschutz ist wichtig. Aber wer die Autos aus der Stadt mobbt solange noch keine Alternativen verfügbar sind, der rettet das Klima nicht UND er erweist seiner Stadt einen Bärendienst.
Jeder Misthaufen mit eigener Postleitzahl plärrt nach einer Umgehungsstraße. Wenn die Landbewohner von noch weiter draußen aber auch mal in die Stadt wollen, sollen sie gefälligst drum herum fahren. Wenn die Stadtbewohner auch mal Verkehrsentlastung wollen, geht das natürlich gar nicht. Hauptsache, man hat es selbst bequem und ruhig, gell?
Fällt noch jemanden außer mir diese Doppelmoral auf?
Mal Hand hoch, wer von den Gegnern der autofreien Innenstadt hat schon mal für eine Umgehungsstraße bei sich protestiert? Und nein, das ist nichts anderes.
Merkwürdiger Ansatz mit aus meiner Sicht stellenweise herablassenden Ansätzen.
Zum Thema: Die Erhöhung war Überfällig und wird von meiner Person begrüsst.
Hoffentlich werden die entstehenden Mehreinnahmen auch für den Zweck der Verkehrsminimierung eingesetzt.
"Für die großen Städte München, Nürnberg/Fürth/Erlangen, Augsburg, Regensburg, Ingolstadt und Würzburg wollen wir auf Dauer ein 365-Euro-Jahresticket einführen"
https://www.nordbayern.de/politik/365-euro-ticket-fur-alle-lasst-auf-sich-warten-1.11137606
Leere Versprechen oder ist das Arbeitstempo der bayerischen Staatsregierung nicht so tolle?
Und da wohnen wir nicht mal 8km vom Rossmarkt entfernt - 4 Einzeltickets a 3,60 Euro macht für hin und zurück schlappe 28,80 Euro. Selbst mit Gruppenticket ist man mit 22,- Euro dabei und da darf dann kein erwachsenes Kind länger in der Stadt bleiben.
Sorry aber so funktioniert das nicht mit dem ÖPV.
Also tschüss Stadt - online bekomme ich alles und das sogar zu fast 100 Prozent deutlich günstiger.
Die Stadt schafft sich ab
https://www.abendzeitung-muenchen.de/muenchen/nahverkehr-in-bayern-soeder-will-365-euro-ticket-bis-2030-spd-will-kostenloses-art-454100
"Also tschüss Stadt - online bekomme ich alles und das sogar zu fast 100 Prozent deutlich günstiger."
Das stelle ich mir wirklich lustig vor: Geselliges Beisammensein um den PC mit der ganzen Familie und den "großen" Kindern und Onlineshopping. 🤣🤣
Und danach geselliges auspacken im Familienkreis und ausprobieren der Klamotten. 🤣🤣
Wirds noch besser beim zurückschicken oder entsorgen des Verpackungsmüll?
Schöne neue Welt des Onlineshopping.
Alles eine Sache der Ansicht. Das Postauto fährt jeden Tag durch den Ort, mein Auto muss nicht bewegt werden.
Die Post für Rücksendungen ist im Ort und die Papiertonne vor der Haustür.
Also ganz einfach. Möchte man mal shoppen gehen, dann fährt man halt in Städte wie Stuttgart oder Frankfurt. Die Städte sind nicht tot und der ÖPNV bringt einen von außerhalb günstig in die Innenstadt.
SW stirbt aus - das dauert gar nicht mehr lang und scheint gewollt von den Oberen hier
Plötzlich wohnt jeder in einem Dorf mit 3 Einwohnern in das kein Bus fährt, kauft jedes mal 3 Waschmaschinen die man im ÖPNV nicht mit nehmen kann oder ist so körperlich eingeschränkt das man nicht mal mehr zur Bushaltestelle laufen kann.
Am besten noch über subventionierte Busse aufregen aber kostenlose Parkplätze fordern, genau mein Humor.
Die Verkehrswende in der Stadt muss ohne Rücksicht auf den SUV Fahrer vom Dorf passieren, sonst ändert sich nie was.