
Seit einiger Zeit schon wird intensiv darüber diskutiert, was die beste Idee wäre, um die Maxbrücke über den Main zu ersetzen, die nach mittlerweile 64 Jahren saniert werden muss: Soll es ein Abriss und Neubau an gleicher Stelle sein verbunden mit einer mutmaßlich jahrelangen Sperrung einer der wichtigsten Main-Überquerungen zur Innenstadt? Oder wäre es besser, eine dritte Mainbrücke zu bauen und nach deren Fertigstellung die Maxbrücke nur noch für Fußgänger und Radfahrer zu nutzen?
Am 19. September um 19 Uhr veranstalten Handelsverband, IHK und Kreishandwerkerschaft in der Stadthalle einen Infoabend, bei dem zwei Varianten für neue Brücken sowie der Abriss und Neubau der bestehenden Brücke vorgestellt und diskutiert werden. Eine Variante für eine neue Brücke ist nun aber tatsächlich nicht mehr dabei, nämlich der Vorschlag der Freien Wähler. Fraktionssprecher Adi Schön teilte mit, dass der Antrag, der im Stadtrat gestellt wurde, zurückgezogen werde.
In der jüngsten Bauausschusssitzung hatte sich das schon angedeutet, denn der Antrag wurde kurzfristig von der Tagesordnung genommen. Die städtische Bauverwaltung hatte auf technisch nicht lösbare Probleme verwiesen. Laut Adi Schön hat der Verfasser des Brückenentwurfs zu der sogenannten Variante G die Aussage des von der Stadt beauftragten Ingenieurbüros, dass das Abschneiden eines Gehsteigteiles an der Maxbrücke zum Zusammenbruch der Brücke führen würde, geprüft.
Dabei sei er zu dem Schluss gekommen, dass diese Aussage richtig sei, da die Baukonstruktion der 1960 eröffneten bestehenden Maxbrücke eine Quer- wie eine Längsspannung beinhaltet. Würde der unterstromige Gehsteig abgenommen, "würde das zu einem Bruch der Brücke führen", so Adi Schön.
In den ersten Berechnungen war man nur von einer Längsspannung mit einem angesetzten Gehsteig ausgegangen. Bei dieser Konstellation, so Schön, wäre das Abschneiden eines Teils des Gehsteiges unproblematisch gewesen. Da die Variante G deswegen nur umsetzbar ist, indem ein Teil der denkmalgeschützten Spinnmühle abgerissen wird und das nicht genehmigungsfähig ist, wird der Antrag zurückgezogen.
Wenn die Innenstadt wegen der über Jahre fehlenden Brücke den Bach runter geht, dann können wir uns wenigstens noch an der Spinnmühle erfreuen. Vielleicht könnte die Lokalredaktion mal darüber berichten, was an diesem Baudenkmal so großartig und so wertvoll ist, dass es nicht einmal teilweise angetastet werden darf. Vielleicht bin ich ja nicht der einzige, der hier Informationsbedarf hat.
Wenn man auf alle alte Bausubstanz so viel Rücksicht genommen hätte, wäre die Entwicklung Schweinfurts anders verlaufen. Für das Kaufhaus Horten (für die Jüngeren: Galeria-Kaufhof) wurde z.B. ein Teil der alten Stadtmauer beseitigt, weil man damals überzeugt war, dass das Kaufhaus für Schweinfurt wichtiger ist als ein Stück alte Mauer. Solche Abwägungen finden heute gar nicht mehr statt. Alles was alt ist, wird zwanghaft erhalten, egal, welche Folgen das hat.
ja klar, ist es manchmal schwierig.. auch wir in Gochsheim haben solche Gebäude.... aber wer seine Geschichte nicht entsprechend ehrt, kann sich auch nicht weiter entwickeln.
Wenn eine Stelle nicht geht.. muss man etwas anderes suchen