
Die Mitarbeitenden der Schweinfurter Großindustrie sorgen sich derzeit um die Zukunft ihrer Arbeitsplätze. Die schlechten Nachrichten reißen nicht ab. Vor kurzem kündigte die Firma Schaeffler mit Stammsitz in Herzogenaurach an, bundesweit 2800 Arbeitsplätze abzubauen. Am Standort Schweinfurt sind laut Gewerkschaft bis zu 700 Arbeitsplätze gefährdet. Auch andere Großunternehmen planen Stellenabbau wie ZF, die in Schweinfurt in den nächsten drei Jahren bis zu 3000 Arbeitsplätze abbauen will.
Wenig Verständnis dürften die Mitarbeitenden für einen Streit zwischen den Bundestags-Abgeordneten Markus Hümpfer (SPD) und Anja Weisgerber (CSU) haben. Beide vertreten den Wahlkreis Schweinfurt-Kitzingen. Weisgerber hatte kürzlich in einer Stellungnahme gemeinsam mit der CSU-Landtagsabgeordneten Martina Gießübel ihren Kollegen Hümpfer für die Industriepolitik der gescheiterten Ampel-Regierung stark kritisiert. Nun wehrt sich Hümpfer gegen die Vorwürfe in einer weiteren Stellungnahme.
Schweinfurt stehe vor "einer der größten Herausforderungen der jüngeren Geschichte", schreibt der Abgeordnete in seiner Mitteilung. Die Zukunftsfähigkeit der Region sei gefährdet. "Es ist eine Zeit, in der wir zusammenarbeiten müssen – parteiübergreifend und ohne politische Kalküle. Deshalb irritiert mich die jüngste Kritik der CSU-Abgeordneten Anja Weisgerber und Martina Gießübel zutiefst", findet Hümpfer klare Worte.
Pauschale Schuldzuweisungen statt konstruktiver Vorschläge
Weiter heißt es in der Mitteilung: "Die Behauptung, dass die Bundesregierung allein für die derzeitige Lage verantwortlich sei, ist nicht nur falsch, sondern sie lenkt vom eigentlichen Ziel ab: den Erhalt unserer Arbeitsplätze und die nachhaltige Weiterentwicklung des Industriestandorts Schweinfurt. Es ist enttäuschend, dass anstelle konstruktiver Vorschläge pauschale Schuldzuweisungen geäußert werden, die letztlich nur der Wahlkampftaktik dienen."
Aus seiner Sicht brauche es nun "keine parteipolitischen Schuldspiele, sondern konkrete und wirksame Lösungen." Zusammenarbeit auch auf lokaler Ebene sei gefragt. Der Arbeitsplatzabbau bei Schaeffler, ZF und anderen Unternehmen sei zu ernst, betreffe die Leben von hunderten Familien. "Unsere Aufgabe als gewählte Vertreter", schreibt Markus Hümpfer, "ist es, alles zu tun, um den Industriestandort zu sichern – im Interesse der Beschäftigten und ihrer Familien, nicht im Interesse politischer Positionierungen".
Hümpfer schreibt, es brauche nun eine "kraftvolle Industriepolitik, die den Fokus auf nachhaltige Innovationen, faire Transformation und den Schutz der Arbeitsplätze legt". Wenn die Christsozialen dafür Vorschläge machen, sei das zu begrüßen: "Lassen Sie uns diese Ideen zusammentragen und gemeinsam an einem Strang ziehen", erklärt Hümpfer.
Die nächsten Wochen bis zur mutmaßlich für den 23. Februar geplanten Neuwahl des Bundestages solle man gut nutzen: "Statt darüber zu streiten, wer was hätte besser machen können, sollten CDU/CSU im Bundestag die dringend notwendigen Beschlüsse mittragen. Schweinfurt braucht eine klare Perspektive, keine Plattitüden oder Wahlkampfmanöver." Er sei überzeugt, "dass wir die gleichen Ziele verfolgen: Den Industriestandort Schweinfurt zukunftssicher machen, Arbeitsplätze erhalten und die Transformation aktiv gestalten." Deshalb appelliert Hümpfer an seine CSU-Kollegin Weisgerber, gemeinsam "mit vereinten Kräften für unsere Region kämpfen. Denn am Ende zählen nicht parteipolitische Siege, sondern das Wohl der Menschen, die auf uns zählen".
weder Herr Hümpfer noch Frau Weisgerber können wirklich was dafür, dass Deutschlands Wirtschaftsmodell im Lauf der letzten paar Jahre so ziemlich den Bach runtergegangen ist:
die Sanktionen gegen Russland haben Deutschland vom "billigen" Gas abgeschnitten, und eine Reihe von früheren Exportmärkten (allen voran China) funktionieren zunehmend weniger gut als die (großen) Unternehmen das gerne hätten.
Das dürfte auch Frau Weisgerber klar sein, und von daher halte ich es tatsächlich in erster Linie für Wahlkampf, die Ampel (bzw. die SPD) für alles(!) verantwortlich zu machen.
Insbesondere auch im Hinblick auf das zunehmende Erstarken der "Protest"-Parteien wäre es vmtl. für die (früheren?) Volksparteien gescheiter, konstruktiv zusammenzuarbeiten statt sich öffentlichkeitswirksam aber sonst wirkungslos herumzuzoffen, während es die Wirtschaft endgültig zerlegt. Ist natürlich Mist, wenn man sich dafür vom Weiter-so-Aussitzen verabschieden muss...
Ich denke die SPD kriegt mit Prinz Valium Muffensausen und überlegt ihn doch noch auszutauschen.
Ich hoffe, dass die CSU-Abgeordneten sich jetzt nicht bemüßigt fühlen, noch eine Replik auf die Replik schreiben zu wollen. Ich glaube, wir wissen alle, was deren Meinung ist. Wir werden ja sonst hier nie fertig.
Die Ampel interessierte das nicht.
Wir sind modern geworden und haben dafür Gendern, Canabis, , Heizungsgesetz, hohe Energiekosten, Wirrwar um das E-Auto Geschlechtseintrag nach eigenem Wunsch,fehlgelaufene Energiewende usw. gekriegt. Ist doch auch was!
Sich um die Wirtschaft zu kümmern ist nicht so modern, ist kompliziert und für Politiker ohne wirtschaftspraktische Berufserfahrung eher ein rotes Tuch.
Da hätte man gleich den anderen ein Koalitionsangebot machen können.
Jetzt ist es reichlich spät.
Die Stimmkreisabgeordnete des Wahlkreises schweinfurt-Kitzingen ist Frau Weißgerber.
Herr Hümpfner kam über die Liste der bayerischen SPD in den Bundestag und wohnt nur zufällig hier in der Region.
Sie überschätzen jetzt entweder meine oder seine Liga....
Er mag politisch auf einer anderen Linie sein, die ich nicht für gut befinde, aber da bringe ich lieber Argumente.
Ich habe Herrn Hümpfer nicht beleidigt oder als Gegner bezeichnet.
Wenn ich etwas zu bemängeln habe, nur, dass er Rützel (der Dittmar schon bei der vorletzten Wahl absägen wollte, und der Steigbügelhalter von Heils Gnaden ist und mit der Gewerkscahft das Land ruiniert hat) nicht geschlagen hat bei seiner Kandidatur, denn das hätte auch mir deutlich besser gefallen.