Noch hängen sie vereinzelt. Hunderte Wahlplakate und Banner prägten in den vergangenen Wochen das Straßenbild. Jetzt, wo der Wahlkampf vorüber und die Landtagswahl in Bayern abgeschlossen ist, müssen die Parteien und Ortsverbände ihre Wahlwerbung wieder von den Laternen und Plakatwänden abnehmen.
Die genaue Frist dafür legt die jeweilige Kommune fest, erklärt das Landratsamt Schweinfurt auf Nachfrage der Redaktion. Was die Stadt Schweinfurt betrifft, haben die Parteien hierfür zehn Tage, also noch bis zum 18. Oktober Zeit. Ansonsten drohen Zusatzkosten für die Parteien. Doch was genau geschieht eigentlich mit den Plakaten nach einer Wahl?
Die meisten Plakate werden recycelt
Den Großteil der Plakatierung stemmen die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer in den jeweiligen Ortsverbänden der Parteien, erklärt Detlef Heim, Bezirksgeschäftsführer der CSU Unterfranken. Sie sind es auch, die jedes Plakat im Nachhinein wieder abnehmen und entsorgen müssen. Heim zufolge besteht der Großteil der Plakate der CSU aus recycelbarer Pappe und Kunststoff. Die meisten ihrer Plakate im Stimmkreis Schweinfurt spenden die Christsozialen nach der Wahl an die Jugendbildungsstätte Volkersberg in Bad Brückenau (Lkr. Bad Kissingen) zum Basteln, meint Heim.
Ähnlich handhabt es auch die SPD, sagt Heike Meissner, SPD-Geschäftsstellenleiterin für den Bezirk Rhön-Haßberge. "Wir haben diese Plakate an eine kirchliche Bildungs- und Jugendorganisation abgegeben." Die übrigen Reste sammeln unter anderem die Freien Turner Schonungen, ergänzt der Bürgermeister und ehemalige SPD-Spitzenkandidat Stefan Rottmann.
Schwieriger sieht es hingegen bei den großen Bauzaunbannern aus. Hier sucht die SPD derzeit noch nach einer Organisation, welche diese verwerten will. Einen Teil der Banner habe man bereits einem örtlichen Blumenhändlern als Windschutz überlassen oder selbst eingelagert, sagt Rottmann. Der CSU Kreisverband Schweinfurt gibt an, aus seinen 70 Bannern recyclebare Taschen nähen zu wollen, die bei künftigen Wahlveranstaltungen verschenkt werden, erklärt Detlef Heim.
Sowohl die CSU und als auch die SPD geben an, die meisten ihrer Plakate bereits eingesammelt zu haben. Dennoch: "Es kann immer sein, dass man ein Plakat vergisst oder übersieht", sagt Heim. Die CSU hat laut eigenen Schätzungen bis zu 2000 Wahlplakate allein im Stimmkreis Schweinfurt angebracht. Anders ist es bei den Freien Wählern: Laut dem Kreisvorsitzenden Edwin Hußlein habe seine Partei von vornherein weniger plakatiert als andere Mitbewerber im Stimmkreis. Eine genaue Zahl kann der Kreisvorsitzende nicht nennen.
Noch nicht alle Plakate abgehangen
"Wir versuchen größtmöglich zu recyclen und wiederzuverwerten", bekräftigt Hußlein. So sollen die Bauzaunbanner für Airbrush-Veranstaltungen von Schulen zur Verfügung gestellt oder an Betriebe zur Beschattung gespendet werden. Aktuell, so Hußlein, sei man noch dabei, die verbliebenen Plakate einzusammeln. "100 Prozent sind es noch nicht, aber das Abhängen geht in der Regel schneller, als das Aufhängen."
Die AfD erklärt, ihre rund 500 Plakate im Stadtgebiet auf dem Wertstoffhof entsorgen zu wollen. Banner hatte die Partei im Stimmkreis Schweinfurt eigenen Angaben zufolge nicht verwendet. Richard Graupner versichert, die Wahlplakate seines Verbands bereits in der vergangenen Woche abgehängt zu haben. Es sei jedoch durchaus möglich, dass vereinzelt noch Plakate der Zweitstimmenkandidaten in den Straßen hängen und noch entfernt werden müssen, so Graupner.
Und die Öko-Partei? Deren rund 800 Plakate und Bauzaunbanner bestehen bereits aus recyceltem Karton, schreibt Grünen-Kreissprecherin Patricia Kaspar. Diese landen später ebenfalls in den Sammelstellen der Wertstoffhöfe im Landkreis. Die Banner hingegen sollen zum Upcycling an verschiedene Firmen gespendet werden, um daraus Taschen und andere "nützliche Dinge" zu fertigen. Was die Plakatständer aus Holz betrifft, werden diese zur nächsten Wahl einfach wieder aufbereitet und überklebt, so Kaspar.
einfach abreißen, fertig.
MOMENT und die vielen vielen PLASTIK-Kabelbinder mit denen die
Plakate an Masten, etc. angebracht waren? die bleiben vielerorts an
den Masten und werden nicht abgemacht, schon garnicht, wenn das
Plakat schon vorher weg war..... Da weiß dann keiner mehr, von wem
das Plakat/Kabelbinder war und es macht dann auch keiner weg.
So mancher Zeitgenosse wirkt darauf eher semi-intelligent...
Spendet das weiße Papier ohne Umweg zum Basteln und lasst es doch bitte bitte beim nächsten Mal einfach sein.
Kann man doch ein toller Wahlkampf-Slogans draus machen.