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Wipfeld
Minusgeschäft Mainfähre Wipfeld: Landkreis Schweinfurt beteiligt sich am Defizit
Sie ist eine wichtige Verkehrsverbindung und für Touristen ein Muss: eine Fahrt über den Main mit der Fähre in Wipfeld. Weshalb der Landkreis jetzt der Gemeinde hilft.
Für die Gemeinde Wipfeld ist der Betrieb der Mainfähre ein finanzielles Verlustgeschäft. Jetzt unterstützt der Landkreis Schweinfurt die klamme Kommune.
Foto: Anand Anders | Für die Gemeinde Wipfeld ist der Betrieb der Mainfähre ein finanzielles Verlustgeschäft. Jetzt unterstützt der Landkreis Schweinfurt die klamme Kommune.
Josef Schäfer
 |  aktualisiert: 11.12.2024 02:40 Uhr

Eine Überfahrt mit der Fähre Wipfeld über den Main hat nicht nur etwas Entschleunigendes und Romantisches, sondern ist eine der wenigen Möglichkeiten, zwischen den Brücken Bergrheinfeld und Volkach den Fluss zu überqueren. Für die Gemeinde Wipfeld ist der Betrieb, der im Sommer bis zu 14 Stunden pro Tag abdeckt, ein Minusgeschäft. Der Landkreis Schweinfurt hilft nun aus.

Wipfelds Bürgermeister Tobias Blesch hat das Defizit akribisch ab 1977 aufgelistet: Es macht zwischen 4000 und 100.000 Euro im Jahr aus. Die Spanne dürfte wohl deswegen so groß sein, je nachdem, ob auch Reparaturen anfallen. 2023 betrug das Minus 29.000 Euro.

Die Fähre ist touristisch wertvoll, aber auch für den Verkehr unverzichtbar?

Den Willen zur freiwilligen Unterstützung machte Kreiskämmerer Wolfgang Schraut vor dem Kreisausschuss des Kreistages deutlich, auch wenn er keine "überörtliche Verkehrsfunktion" erkennen mochte. Ansonsten wäre der Landkreis nämlich in der Pflicht zu zahlen.

Oliver Brust (Freie Wähler) widersprach dieser Einschätzung: Seine Fraktion gehe sehr wohl von einer überörtlichen Bedeutung aus. Dass die Fährverbindung einen touristischen Mehrwert für die Region hat, auch weil er die Radwege links und rechts des Main verbindet, war im Gremium unstrittig. Immerhin zählt sie mit ihren Schwesterbooten etwa in Fahr und Obereisenheim zum immateriellen Kulturerbe Bayerns.

Daher griff Schrauts salomonischer Vorschlag, nachdem Wipfeld derzeit finanziell angeschlagen sei und Bedarfszuweisungen vom Freistaat bekommt: Der Landkreis Schweinfurt übernimmt 15 Prozent (maximal 10.000 Euro) des jährlichen Verlustes. Und zwar bis drei Jahre nach der letzten Bedarfsauszahlung an Wipfeld – egal, wann immer das ist. Dem schlossen sich alle Fraktionen an. Der Freistaat bezuschusst ohnehin den Fährbetrieb mit 60 Prozent, sodass Wipfeld das Minus zu drei Vierteln abdecken kann.

Zu diesen Zeiten setzt die Fähre über und soviel kostet es

Laut Facebook-Eintrag der Gemeinde Wipfeld gilt bis Jahresende 2024 ein eingeschränkter Fährbetrieb: werktags von 7 bis 18 Uhr, samstags von 9 bis 17 Uhr. Pausen sind von 10.30 bis 11 Uhr und von 15 bis 15.30 Uhr. An Sonn- und Feiertagen ruht der Betrieb. Die Preise im Auszug: Fußgänger zahlen pro Überfahrt einen Euro, ein Fahrrad kostet 1,50 Euro und ein Auto 2,50 Uhr.  Es gibt auch Mehrfachkarten für 16 Euro (Wert 20 Euro) und für 35 Euro (Wert 50 Euro).

 
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