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Dittelbrunn
Ministerpräsident Markus Söder in Dittelbrunn: Warum die Franken die Besten sind und er mit den Grünen nicht regiert
Die CSU lud im Marienbachzentrum in Dittelbrunn zum Frühjahrsempfang. 800 Besucher kamen und feierten CSU-Chef Söder. Welche Botschaften er hatte.
Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besuchte am 26. März den Frühjahrsempfang der CSU und der Jungen Union im Landkreis Schweinfurt im Marienbachzentrum in Dittelbrunn. In einer langen Rede schwor der Ministerpräsident die Parteibasis auf seinen politischen Kurs ein.
Foto: Daniel Peter | Der Bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) besuchte am 26. März den Frühjahrsempfang der CSU und der Jungen Union im Landkreis Schweinfurt im Marienbachzentrum in Dittelbrunn.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 15.07.2024 11:49 Uhr

Eines muss man dem bayerischen Ministerpräsidenten und CSU-Vorsitzenden Markus Söder lassen: Wenn er wie am 26. März ins Marienbachzentrum in Dittelbrunn zum Frühjahrsempfang der Landkreis-CSU kommt, dann strömen die Massen. Über 800 waren vor Ort und bekamen das geboten, was sie sich erhofft hatten: CSU-Seelenmassage vom Chef persönlich. Gerade in Wahlkampfzeiten vor der Landtagswahl im Oktober unabdingbar.

Die Christsozialen vor Ort gaben sich alle Mühe, einen angemessenen, vor allem von fränkischem Lokalkolorit geprägten Rahmen zu liefern: Der Musikverein Hambach spielte auf, verschiedene Trachtentanzgruppen aus dem Landkreis bildeten ein Spalier, und ganz vorne saß auch noch der Nachwuchs Gewehr bei Fuß: Ein kleiner Junge im rot-weiß gestreiften Hemd und Tiroler Hut hielt ein selbst gemaltes Plakat hoch – "Ich liebe Markus Söder" stand drauf.

Nimmt man den über eine Minute dauernden, stehend dargebrachten Applaus nach Söders gut einstündiger Rede, die vielen Selfies, Autogramme und das Händeschütteln und Winken als Maßstab, möchte man meinen, dass ein Großteil der Anwesenden sehr zufrieden nach Hause gegangen sein dürfte.

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Des Ministerpräsidenten Rede war launig, frei vorgetragen wie immer, die fränkische Seele streichelnd, im Vergleich zum politischen Aschermittwoch im Februar erstaunlich wenig krawallig und dennoch sehr klar in ihren Aussagen. Die wichtigste gab's am Schluss: "Wir sind kein Zwangsstaat, sondern ein Freistaat. Und deshalb will ich nicht mit den Grünen regieren." Nicht nur dafür gab's Applaus.

Corona-Bilanz des Freistaats kann sich aus Sicht Söders sehen lassen

Markus Söder blickte zurück und in die Zukunft. Die vergangenen drei Jahre seien mehr als herausfordernd gewesen, im Grunde sei man dauerhaft im Krieg: erst gegen das Corona-Virus, nun wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine. Die Corona-Bilanz könne sich sehen lassen, trotz aller Kritik, betonte Söder, denn sein und das Handeln seiner Landesregierung sei von einem Gedanken geprägt gewesen: Jedes Leben, vor allem das der Alten und Schwachen, zu retten, wenn möglich.

Ein kleiner Junge zeigt in Dittelbrunn seine Sympathie für den bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Foto: Daniel Peter | Ein kleiner Junge zeigt in Dittelbrunn seine Sympathie für den bayerischen Ministerpräsident Markus Söder (CSU).

Als er den Bogen von der Pandemie ins Jetzt spannt und auf die Folgen des Ukraine-Krieges bezüglich der teils explodierenden Energiepreise zu sprechen kommt, schaltet der CSU-Chef in den Wahlkampfmodus wider die Ampelregierung aus SPD, Grünen und FDP im Bund. "Es fällt auf, dass die Energiepolitik von vorne bis hinten nicht durchdacht ist."

Es brauche keine Ideologien, sondern neue Konzepte. Atomkraftwerke nicht länger laufen zu lassen, den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen zu verbieten oder das Aus für den Verbrennermotor zu besiegeln, entlockt Söder: "Wer kommt auf solche Ideen in diesen Zeiten?"

"Wir sind kein Zwangsstaat, sondern ein Freistaat. Und deshalb will ich nicht mit den Grünen regieren."
CSU-Ministerpräsident Markus Söder

Der Applaus ist ihm sicher. Auch bei seiner spitzbübisch vorgetragenen Bilanz zum Thema erneuerbare Energien, wo der Freistaat Bayern deutlich besser sei als kolportiert: "Im Süden scheint's, im Norden pfeift's", so Söders Zusammenfassung der Erkenntnis, dass im Süden Deutschlands die Sonne länger scheint und es im Norden mehr Wind gibt, was sich auf die Zahl der PV- und Windkraftanlagen in den jeweiligen Bundesländern auswirke.

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Vom Gendern über Essensverbote bis zu Cancel-Culture

Die CSU-Seele streichelt Söder bei gesellschaftlichen Aufregern wie dem Gendern oder der Frage, wie man Massentierhaltung reduzieren könnte. Ohne explizit die Grünen zu nennen, ist klar, gegen wen es gerichtet ist, wenn Söder sagt: "Vor einigen Jahren hieß es, rettet die Bienen, jetzt plötzlich futtert die Käfer?" Oder: "Ein Leben ohne Bratwurst und Schäufele ist möglich, aber nicht sinnvoll."

Über 800 Gäste kamen zum Frühjahrsempfang der CSU und der Jungen Union im Landkreis Schweinfurt im Marienbachzentrum in Dittelbrunn. Ministerpräsident Markus Söder war zu Gast.
Foto: Daniel Peter | Über 800 Gäste kamen zum Frühjahrsempfang der CSU und der Jungen Union im Landkreis Schweinfurt im Marienbachzentrum in Dittelbrunn. Ministerpräsident Markus Söder war zu Gast.

Die Grünen als vorgebliche Verbotspartei, das ist gerade im Wahlkampf ein CSU-Dauerbrenner: Ob Gendern, Essenverbote, Cancel-Culture, Böllerverbot, Autoverbot, "wer immer nur Nein, Nein, Nein sagt, kann keine Zukunft gestalten". Im Umkehrschluss heißt das natürlich auch, dass die CSU als Partei der Hightech-Offensive und Zukunftsgestaltung sicher nicht mit den Grünen koalieren wolle.

Widerstand gegen Länderfinanzausgleich und neues Wahlrecht

Eine Rolle spielen natürlich auch der Länderfinanzausgleich, bei dem Bayern mehr einzahlt als es bekommt, und das von der Ampel-Regierung beschlossene neue Wahlrecht, das aus Söders Sicht zu Lasten seiner Partei gehe. Bei beiden Themen wolle man vor dem Bundesverfassungsgericht klagen.

Nachdenklich wird der Ministerpräsident beim Thema Gesundheit und Pflege, als er ein Schreiben einer älteren Dame an ihn zitiert: "Liebe in den Familien ist das, was dieses Land besonders zusammenhält."

Söder kam übrigens nicht nur bei seinen eigenen Leuten gut an, sondern auch da, wo man es vielleicht nicht vermutet hätte: bei der Gewerkschaft Ver.di. Gleich nach seiner Ankunft hatte ihm Ver.di-Gewerkschaftssekretär Peter König eine Resolution für den Erhalt der Galeria-Kaufhof-Filiale in Schweinfurt überreicht. Söder sprach kurz mit ihm, munterte die Beschäftigten auf. Und hinterließ zumindest einen Funken Hoffnung.

 
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Kommentare
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  • th.faust@gmx.de
    Das Wahlprogramm der CSU:
    -Grüne doof
    -Ampel doof
    -CSU Gottgegeben

    Brauchbare Ansätze für die Zukunft - Fehlanzeige. Mir könne nur gescheid daher red. Die Loid wähle uns drozdem.
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  • 1977
    Seit Corona ist der Herr Söder bei mir unten durch.
    Schade das das Volksbegehren im Oktober 2021 verloren wurde.
    Und frei nach Götz von Berlichingen: „Er aber, sag's ihm, er kann mich im Arsche lecken! “.
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  • simonhard
    Wow, die CSU Hater haben legen sich ja mächtig ins Zeug. Unser lieber@arcus fällt mit seinen Posts in der nach unten offenen Miesmacherskala immer weiter zurück. Wenn man Söder durch Putin und Bayern durch Russland ersetzen würde könnte ich einigen Kommentaren sogar zustimmen. Hallo Leute. Wir sind in Bayern!!!
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • simonhard
    Gerne. Erst mal freue ich mich, daß Sie in einem der wirtschaftlich stärksten und bestens regierten Bundesland leben.
    Das "haben" gehört natürlich nicht dahin. Ist bei der Texterkennung mit durchgerutscht. Sorry. Hätte man mit ein bißchen Phantasie auch merken können🤷
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  • gowell70@yahoo.de
    Warum bloß ist dieser Herr Söder nicht der Bundeskanzler der Republik?

    Mit seinen stets zukunftsorientierten Lösungsansätzen wäre doch allen gut gedient!

    Nö, war e Spässle,
    sogar die Leute der eigenen Schwesterpartei mit dem D in der Mitte hätten ja lieber den stets fröhlich grinsenden Ex- MP aus Ennerweh in Kauf genommen, als diesen 'Dem-Volk-nach-dem-Maul-Redner' aus der Bratwurstmetropole Nürnberg.

    Und ob s im Staat Bayern den Zwang geben wird, neue Koalitionen zu bilden, oder ob die CSU ab Herbst frei darin ist, die dringend notwendigen Veränderungen weiter zu sabotieren, das entscheiden letztlich die bayerischen Wählerinnen und Wähler.

    Fazit: Dem Herrn Söder ist die eigene Karriere näher als das Wohlergehen der Bundesrepublik, dem Maßkrug als Wahlhelfer sei s gedankt 🍻.

    Man beachte dazu das permanente Gezeter über den Länderfinanzausgleich,
    seit 2020 heißt das Ding übrigens Finanzkraft-Ausgleich.
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  • Michael Fischer
    Der Sender ist wie Seehofer ein Trittbrettfahrer und Wendehals. In coronazeiten wollte er am liebsten alle Leute einsperren und jetzt tut er so das alles so richtig war. Super ist Multimillionär durch seine Frau geworden und ein Machtmensch der die Leute für dumm hält.
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  • delago
    Sehr gut!
    Endlich einer, der nicht mit den Grünen kuschelt - im Gegensatz zu Merz.
    Damit bleibt noch ein wenig Hoffnung, dass der grüne Irrsinn nicht ganz zum Absturz Deutschlands führt. Dann hoffe ich auf guten Wahlausgang im Herbst.
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  • office@reichelt-schoelch.de
    @Delago
    Sie müssen sich keine Sorgen machen! Der wirklich gefährliche "Absturz" wird ganz gerecht verteilt ausgehen, nicht regional im Oktober stattfinden und nicht nur Bayern treffen!
    Gerade die Darstellung und Polemik um angebliche "Verbote" zum Thema Energie kann man hier zwar im Kreis der älteren Zweckoptimisten als Mehrheit und deshalb wahr, bejubeln. Aber: nicht zuletzt hat die CSU lange Jahre mitregiert- was dachten die denn, wie schnell man diese Missstände beheben kann, vor allem angesichts der aktuellen Krisen?
    Ich biete an, Herrn Söder ein Abo für ein Nahrungsergänzungsmittel zur Gedächtnisstütze bis zum Jahresende zu spenden! Humor out ab hier!
    Übrigens: Wahrheit braucht keine Mehrheit - und von Festtagsreden lässt sich die Klimakrise wohl kaum beeindrucken, Schäufele hin oder her, vermute ich. Denn daran hat es die 16 Jahre vorher sicher auch nicht gefehlt.
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  • Siller10412210
    Söder kuschelt mit allen, wenn es darum geht an der Macht zu bleiben..
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  • mail@marc-stuermer.de
    Also 2018 wollte Söder die Grünen noch im Grünsein überholen. Von daher... wer Söder wählt, wählt auch grün.
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  • jhuller@gmx.de
    Die CSU kann man zu ihrer Wählerbasis nur beglückwünschen. Ein paar Bierzeltparolen und ein paar alte Witzchen über die Grünen - mehr braucht es nicht und das nächste Kreuzchen ist gesichert.

    Denen kann man einfach alles erzählen. Die glauben sogar, dass alles, was in Bayern schlecht läuft, an den Grünen liegt und alles was gut läuft, an der CSU, trotz Jahrzehnte langer CSU Regierung...
    Da braucht es kein kompliziertes Parteiprogramm oder ähnliches. Das würde die Wähler nur überfordern.
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  • Eos123456
    Ich finde es schade, dass Herr Söder sein außergewöhnliches Können und sein Talent in der Politik verschwendet.

    Als Faschingsprinz der Herzen könnte er den Menschen noch viel mehr Freude bringen und unser aller Herzen noch mehr erwärmen. So müssen wir nur jedes Jahr auf seinen Auftritt beim GEZ-Fernsehfasching hoffen und hinfiebern und uns ansonsten voller Schmerz und Trauer darüber grämen, wie er seine Gaben am völlig falschen Platz verschwendet.
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  • Arcus
    Söder ist ein populistischer Dampfplauderer. Das wird sich auch nicht ändern, wenn der schwarze Block wegen der demographischen Entwicklung ausstirbt.
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  • robert.erhard@gmx.de
    Ihre Beiträge sind an Amüsement kaum zu überbieten!
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  • gowell70@yahoo.de
    Sie scheinen CSU für Ihr irdisches Dasein als wichtig zu betrachten. Don't give up.🤍
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  • chjoachim@web.de
    Auf eigenen Wunsch hin entfernt.
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  • Arcus
    Meine Absicht ist es nicht, dass sie sich jetzt auch noch totlachen.
    Oder meinen Sie es wäre eine geschickte Strategie, dass sich die CSUler totlachen und die Vernunft mit Humor siegt - ganz ohne Verletzungen?
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  • m.schmitt.stadtlauringen@gmail.com
    Zitat: "Die Corona-Bilanz könne sich sehen lassen, trotz aller Kritik, betonte Söder, denn sein und das Handeln seiner Landesregierung sei von einem Gedanken geprägt gewesen: Jedes Leben, vor allem das der Alten und Schwachen, zu retten, wenn möglich."

    Und warum war Bayern dann ein Vorreiter in Sachen möglichst schneller Rücknahme der Maßnahmen, wohlgemerkt nachdem Bayern anfänglich die strengsten Maßnahmen einforderte?

    Ich würde behaupten, auch hier ging es in erster Linie darum wie die Maßnahmen bei der Bevölkerung ankommen. Da hat man das Fähnchen permanent in den Wind gedreht.

    Die Aussagen "jedes Leben zu retten" ist ein Totschlagargument! Wenn es wirklich darum gegangen wäre, hätte man nicht Maßnahmen zu Zeiten komplett zurückgefahren in denen noch gestorben wäre. Auch jetzt wird noch an Corona gestorben. Maßnahmen gibt es keine mehr. Alleine deshalb ist die Aussagen "jedes Leben zu retten" eine Frechheit, trotz des plötzlich beigefügten Anhangs in den Reden: "soweit möglich"
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  • schuema@web.de
    Es ist nicht immer schlecht, wenn Politiker das machen, was in der Bevölkerung gut ankommt. Sieht man ja jetzt an den Grünen, die auf einem anderen Planeten unterwegs sind. Wie Meinungsvertreter mal wieder sehr gut darstellt.
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