
Der große Bauunterhalt, er war in den vergangenen Jahren stets ein Tagesordnungspunkt vor den Haushaltsberatungen, der zu langer und zumeist sehr kleinteiliger Diskussion führte. Hier sollte noch etwas getan werden, dort noch etwas repariert, hier noch etwas ergänzt werden. In diesem Jahr fiel das kommunalpolitische Ritual aus: Bei der Vorstellung der Planungen für 2022 durch Baureferent Ralf Brettin und Stadtbaumeister Markus Sauer gab es keine große Diskussion.
Die Summen, die die Stadt Schweinfurt jedes Jahr in den Erhalt ihrer Liegenschaften steckt, sind beachtlich. 9,1 Millionen Euro sind es für 2022, wenn man den so genannten großen Bauunterhalt mit 7,58 Millionen Euro und den kleinen Bauunterhalt für laufende Maßnahmen mit 1,5 Millionen Euro zusammen nimmt. Der Löwenanteil davon fließt in die Sanierung der Schulen, von denen alleine 22 in der Trägerschaft der Stadt sind, von den Grundschulen bis zu den Gymnasien.

Die Investitionssumme entspricht in etwa der des laufenden Jahres, so Ralf Brettin. Für die Schulen ist knapp die Hälfte des Investitionsvolumens vorgesehen, rund 4,23 Millionen Euro. Davon wiederum am meisten geht in Bauprojekte in Grund-, Haupt- und Mittelschulen.
Ausbau zur Ganztagsschule in Oberndorf schreitet voran
Am meisten investiert wird in der Dr.-Ludwig-Pfeiffer-Schule und Pestalozzi-Schule in Oberndorf, wo der Umbau des Dachgeschosses zur Ganztagsschule sowie die Sanierung der Sporthalle auf dem Plan stehen. Insgesamt sind hier 950 000 Euro verplant. An der Friedrich-Rückert-Schule sind 125 000 Euro für die Sanierung der WC-Anlagen vorgesehen. Das Dach in der Schillerschule soll ebenfalls im Rahmen eines Ganztags-Schulausbaus genutzt werden, für die Planung wurden 100 000 Euro eingestellt.
Hohe Investitionen stehen auch im Alexander-von-Humboldt-Gymnasium an. Zunächst 2022 zwar erstmal nur eine Toilettensanierung, ab 2024 sind aber 2,1 Millionen Euro vorgesehen, um insbesondere die Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik zu tauschen. Dabei soll es auch eine stationäre moderne Lüftungsanlage geben. Weiter gebaut wird an der Dr.-Georg-Schäfer-Berufsschule, wo weitere 700 000 Euro für die restliche Gebäudehüllen-Sanierung und den Bau der geplanten Photovoltaikanlage auf dem Dach vorgesehen sind.

Zukunftsprojekte sind ebenfalls schon enthalten: 350 000 Euro Planungskosten veranschlagt die Verwaltung für die Sanierung der großen Feuerwache in der Adolf-Ley-Straße, wobei allerdings noch unklar ist, wann die Stadt das Projekt konkret angehen kann.
Ebenfalls soll kommendes Jahr endlich in die konkrete Planung der Sanierung der Stadthalle eingestiegen werden, die Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) in seinem Wahlkampf versprochen hatte. Bisher ist aber noch nichts passiert, unklar ist auch, ob und wenn ja wie die Stadthalle als Übergangsspielstätte während der Sanierung des Theaters genutzt werden soll. Erste Maßnahmen könnte es 2022 in der Stadthalle auch schon geben, zum Beispiel bei der WC-Anlage, so Markus Sauer.
Ein Thema ist auch wieder das Kassengebäude, dessen Abriss und Neubau im vergangenen Jahr aus Kostengründen gestrichen worden war. Allerdings soll es eine Sanierung der Fassade und eine bessere Aufteilung im Inneren geben, um mehr Bürofläche zu nutzen. Am Alten Rathaus stehen ebenfalls Sanierungsmaßnahmen an – im Sitzungssaal soll 2023 etwas getan werden, auch das Dach und die Fassade zum Marktplatz sollen erneuert werden.
Die Tiefgaragen sind ebenfalls ein Dauer-Sanierungsthema für die Stadt. Für 2023 plant die Verwaltung 825 000 Euro für die Betonsanierung der Tiefgarage unter dem Rathaus. Im nächsten Jahr sind 200 000 Euro für die Planung der Sanierung der Tiefgarage unter dem Georg-Wichtermann-Platz vorgesehen, die 2023 durchgeführt werden soll, für geschätzt 3,5 Millionen Euro.