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Schweinfurt
Mehr Sicherheit für Schweinfurts Radler: Was passiert an der Galgenleite?
Im Juli 2020 gab es an der Kreuzung Franz-Schubert-Straße/Galgenleite einen tödlichen Unfall. Wie soll der Knotenpunkt jetzt umgestaltet werden?
Nach einem für eine Radfahrerin tödlichen Unfall an der Kreuzung Galgenleite/Franz-Schubert-Straße  im Jahr 2020 soll der Bereich umgestaltet und der Radweg auf die Straße verlegt werden.
Foto: Oliver Schikora | Nach einem für eine Radfahrerin tödlichen Unfall an der Kreuzung Galgenleite/Franz-Schubert-Straße  im Jahr 2020 soll der Bereich umgestaltet und der Radweg auf die Straße verlegt werden.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 10.05.2023 09:47 Uhr

Schweinfurt zur fahrradfreundlichen Stadt zu machen, ist erklärtes Ziel der Stadtverwaltung. Die Radwege sollen aber auch sicher sein und dabei gibt es durchaus Stellen im Stadtgebiet mit Nachholbedarf. Zum Beispiel an der Kreuzung der Franz-Schubert-Straße und der Galgenleite in der Schweinfurter Gartenstadt. Dort gab es vor rund zwei Jahren einen tödlichen Unfall, als eine Radfahrerin von einem abbiegenden Bus erfasst wurde. Jetzt plant die Stadt, die Kreuzung für Radfahrende sicherer zu machen. 

Bisher geht der Radweg den Berg nach unten auf einer eigenen, rot markierten Spur neben dem Fußweg. Um die Sichtbarkeit der Radfahrenden für den Autoverkehr zu erhöhen, soll nun der Radweg selbst zurückgebaut und eine eigene Spur auf der Fahrbahn eingerichtet werden. An der Ampelkreuzung soll zusätzlich ein Spiegel für Sicherheit sorgen, außerdem sollen die Radfahrenden noch vor der Einmündung zum Lebensmittelmarkt auf die Straße geleitet werden.

Verworfen wurde von der Stadtverwaltung ein mittiger Radfahrstreifen. Das hätte höchstwahrscheinlich Probleme für den Autoverkehr gebracht. Den Berg hinab nach rechts in die Galgenleite fahren zwar laut Verkehrszählung nur sehr wenige Fahrzeuge (276 in 24 Stunden), geradeaus wurden aber bis zu 4000 pro Tag gezählt. Diese würden aber durch mögliche Linksabbieger blockiert und die möglicherweise umfahren, indem sie auf den Radfahrstreifen auswichen, so die Verwaltung.

Wäre eine eigene Grünphase für die Radfahrenden die bessere Lösung?

Als das Konzept im zuständigen Bauausschuss vorgestellt wurde, gab es auch kritische Stimmen. Rüdiger Köhler (CSU) fragte sich, ob mit der neuen Regelung der tragische Unfall vor zwei Jahren verhindert worden wäre. Er plädierte für eine eigene Grünphase für Radfahrende, damit Autos nicht abbiegen können, wenn Radfahrende geradeaus fahren.

Neben der Planung für die beschriebene Kreuzung ist die Stadtverwaltung damit beschäftigt, das Radkonzept aus dem Jahr 2020 und die daraus resultierenden Maßnahmen Stück für Stück abzuarbeiten. Bereits umgesetzt sind unter anderem die Fahrradstraße in der Gustav-Heusinger-Straße am Hauptbahnhof, die Neugestaltung der Zehntstraße mit eigenem Radweg oder die neue Radwegeführung am Kornmarkt und der Bauerngasse.

In der Planung für dieses und nächstes Jahr sind darüber hinaus die I-Campus-Route und vor allem die Fahrradstraße am Schelmsrasen, aber auch weitere Maßnahmen wie der Bau von überdachten Abstellanlagen für Fahrräder am Hauptbahnhof und in der Innenstadt. Bei der I-Campus-Route geht es auch darum, den nördlichen Teil des Spitalseeplatzes mit zu planen und insbesondere die Querung der Bundesstraßen 286 und 303.

Vorplanung für den Lückenschluss in der Niederwerrner Straße läuft

In der Vorplanung ist ebenfalls der nicht ganz einfach zu realisierende Lückenschluss des Radwegs in der Niederwerrner Straße zwischen Schelmsrasen und Nikolaus-Hofmann-Straße. Hier ist das Konzept mit dem staatlichen Bauamt im Grundsatz abgestimmt. Auf einem nur wenige hundert Meter langen Stück wird der Radweg bisher vom Gehsteig auf die Straße gelenkt, weil zu wenig Platz ist. Angesichts der stark befahrenen Bundesstraße 303 ist dies an dieser Stelle für viele Radfahrer keine gute Lösung.

 
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  • R. S.
    Ein zusätzlicher wichtiger Aspekt ist tatsächlich die vermehrte Kontrolle von Fahrradfahrern. Ich fahre selbst viel mit dem Rad durch Schweinfurt und wie oft ich Regelverstöße sehe sowie mir Geisterfahrer entgegen kommen, ist schon allerhand. Es ist außer Frage, dass Fahrradfahren in Schweinfurt kein Spaß macht. Ich würde zum Beispiel meinen Sohn nicht alleine durch die Stadt fahren lassen. Da ist definitiv noch Optimierungsbedarf.
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  • R. W.
    War den überhaupt die Wegeführung schuld an dem tödlichen Unfall? Ansonsten kann ich meinem Vorredner Schlumpf nur voll zustimmen und ergänzen, dass verkehrsrechtliche Ausbildung für Radfahrer echt Not tut und mindestens genauso zu mehr Verkehrrssicherheit beitrage würde, wie komplizierte und teuere Baumaßnahmen. Radfahrer sind oft schnell, unaufmerksam, Verkehrsregeln ignorierend und bei Hinweisung auf Selbige meistens auch noch frech!
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  • H. T.
    Radfahrer gehören verstärkt kontrolliert (und zwar nicht auf dem Markt oder in der Fußgängerzone), d.h. sie sind von der Polizei oder dem Ordnungsamt z.B. beim Geisterfahren anzuhalten und abzukassieren. Radfahrer denken leider viel zu oft Regeln gelten für sie nicht.
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  • K. B.
    So ein Quatsch, man kann nicht alles idiotensicher machen.
    Die Rechtsabbieger-Unfälle passieren auch mit der Radspur auf der Straße.
    Wenn auch die Radfahrer mehr Rücksicht nehmen würden, dann wär vielen geholfen.

    (ich nehme hier ausdrücklich NICHT Bezug auf den erwähnten Radunfall 2020 und schon garnicht wer Schuld hat!)
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