Eigentlich ist keiner um seine Aufgabe zu beneiden: Landrat Florian Töpper (SPD) möchte das am 23. September 2012 sensationell gewonnene Mandat in die zweite Amtsperiode führen. Lothar Zachmann soll den Chefsessel im Landartsamt wieder für die CSU zurückgewinnen.
Am Donnerstag, 16. Januar, treffen Töpper und Zachmann bei einer Podiumsdiskussion aufeinander, die diese Redaktion in der Kulturhalle Grafenrheinfeld veranstaltet. Das Duo wird sich nicht nur mit den Themen der Moderatoren Oliver Schikora und Josef Schäfer auseinandersetzen, sondern auch das Publikum kann Fragen an die Bewerber stellen. Wer Fragen nicht selbst vortragen, sie aber dennoch platzieren möchte: bitte per Mail an redaktion.schweinfurt@mainpost.de mit dem Betreff "Landratswahl". Bitte schreiben Sie auch Ihren Namen und Wohnort dazu. In der Veranstaltung werden wir nur den Namen des Fragestellers bekanntgeben und – zur besseren Einordnung – ggf. die politische Funktion, wenn er eine ausübt.
Töpper hat 2012 mit 57,7 Prozent der Stimmen Landrat Harald Leitherer (CSU) aus dem Amt verdrängt. Erster Arbeitstag war der 1. Februar 2013. Inzwischen ist der Termin der Landratswahl nach Jahrzehnten wieder in den regulären Turnus der bayerischen Kommunalwahlen einsortiert worden. Davor hatte in der Nachkriegsgeschichte des Landkreises Schweinfurt ausschließlich die CSU den Landrat gestellt.
Breites Bündnis für Töpper
Für die angestrebte Wiederwahl unterstützen den SPD-Kandidaten Töpper auch die Grünen und die Freien Wähler offiziell. Zudem gibt es ein überparteiliches Bündnis aus ehemaligen Bürgermeistern und anderen Persönlichkeiten aus dem Landkreis, das von Sennfelds Altbürgermeister Emil Heinemann (CSU) repräsentiert wird und das sich zum jetzigen Landrat bekannt hat. Der 41-jährige Töpper hat bei seinen Wahlkampfauftritten eine aus seiner Sicht positive Bilanz der fast sieben Jahr andauernden Amtszeit angeführt. Außerdem setzt er auf das Thema Bildung.
Zachmann fordert mehr Tempo
Lothar Zachmann, der für sein Ziel das Bürgermeisteramt von Dingolshausen im April aufgeben wird, ist schon sehr früh im Jahr 2019 als Herausforderer nominiert worden. Er hat diese für CSU-Verhältnisse ungewöhnliche Position angenommen und wird offensichtlich vom Parteiapparat professionell unterstützt. Er legt den Fokus auf die Generation der 30-Jährigen, die aus seiner Sicht zu wenig Perspektive sehen und überproportional den Landkreis verlassen. Die Fortschritte der Landkreisprojekte wie die Konversion der Conn-Barracks und der Neubau der Goppel-Berufsschule vertragen mehr Tempo: Mehr machen als moderieren, so das kurz gefasste Credo.
Die inhaltlichen Differenzen haben sich zuletzt im Kreistag entzündet, als es um die Neugestaltung des Nahverkehrs, den Umbau der Conn-Barracks in einen Gewerbepark und die Reaktivierung der Steigerwaldbahn ging.
Die Podiumsdiskussion beginnt um 19 Uhr; Einlass ist um 18.30 Uhr. Es stehen etwa 550 Plätze zur Verfügung.