
Die Baustellen im Sommer mit wochenlangen Behinderungen auf der Maxbrücke und Sperrung der Hahnenhügelbrücke haben viele Autofahrerinnen und Autofahrer noch in schlechter Erinnerung: Das Chaos war groß, die Staus waren lang und die Laune im Keller. Nun kommt wieder Unbill: Bis 20. November ist die Maxbrücke nur stadtauswärts befahrbar. Wer aus Sennfeld kommend in die Stadt will, muss einen größeren Umweg über die Hahnenhügelbrücke nehmen.
Überraschend kündigten die Stadtwerke vor kurzem an, sie müssten Versorgungsleitungen im Bereich der Gutermann-Promenade und der Wehranlagen erneuern. Da die Heizsaison bevorsteht, sei dies dringend. Ab 27. Oktober für rund drei Wochen wird es also wieder Verkehrsbehinderungen auf einer der wichtigsten Strecken in Schweinfurt geben. Die Ludwigsbrücke wie die Maxbrücke sind in Richtung Innenstadt gesperrt, nur stadtauswärts befahrbar. Der Ärger im Stadtrat darüber war deutlich spürbar.
Nachdem Andreas Göb, Bereichsleiter Technik der Stadtwerke, die Sperrung und die Gründe dafür erläutert hatte, sah er sich einer fast eine Stunde dauernden, sehr grundsätzlichen Diskussion ausgesetzt. Dabei half es auch nicht, dass die Reparatur wichtig ist und "schnellstmöglich" erfolgen soll. Beim Thema Maxbrücken-Sperrung liegen die Nerven blank.
Sorgen um die Folgen der Sperrung für den Schweinfurter Einzelhandel sind groß
Werner Christoffel (CSU), auch Vorsitzender der Werbegemeinschaft "Schweinfurt erleben", war bedient: Die Sperrung nur wenige Tage vorher zu kommunizieren, sei unglücklich. "Es ist für den Einzelhandel existenziell, dass die Menschen in die Innenstadt kommen", betonte er. Insbesondere, weil gerade das vierte Quartal mit dem Weihnachtsgeschäft in vielen Branchen tatsächlich die Hälfte bis zu drei Viertel des Jahresumsatzes ausmacht.
Vor diesem Hintergrund fand Georg Wiederer (FDP) klare Worte: "Das ist eine Katastrophe." Es sei aus seiner Sicht "nicht besonders profihaft" vorgegangen worden. Er forderte eine bessere Abstimmung und Planung von Baustellen. In anderen umliegenden Städten, wo auch Straßen saniert würden, wie Würzburg oder Bamberg, "fühle ich mich nicht so behindert wie hier".
Auch Adi Schön (Freie Wähler) fand kritische Worte, zumal für ihn die Information des Stadtwerke-Vertreters "stümperhaft" war und nicht ausführlich genug. "Wie dringend ist diese Baustelle und warum kann man sie nicht auf 2024 verschieben?", wollte Schön wissen. Andreas Göb verteidigte die Stadtwerke. Die Reparatur der Leitungen sei im Sommer geplant gewesen. Da die Hahnenhügelbrücke aber kurzfristig teilsaniert werden musste, hätte man das Projekt verschieben müssen. Nun aber sei es schlicht nötig, zu handeln.

Warum gibt es keine Ampel an den Wehranlagen?
Ein großes Thema: die Verkehrsführung nur stadtauswärts. Aus Sicht derjenigen, die sich um die Innenstadt sorgen, ist es unverständlich, dass der Verkehr Richtung Sennfeld fahren kann, aber von Sennfeld aus über die A70 rollen muss. Die von Ordnungsreferent Jan von Lackum angeführten Verkehrsgutachten, die bei Baustellen auf der Maxbrücke eine derartige Verkehrsführung empfehlen, wurden eher skeptisch gesehen. Auch, dass es vor allem für die Busse Vorteile hat.
Kritisch sah CSU-Stadtrat Rüdiger Köhler, im Hauptberuf Leiter des Straßenbauamtes Würzburg, dass es keine Ampelregelung auf der Maxbrücke gibt. Beim intensiven Blick während der Sitzung auf die Pläne konstatierte er, dass die nur wenige Meter in Anspruch nehmende Baustelle an den Wehranlagen so sei, dass seiner Einschätzung nach auch eine Baustellen-Ampel möglich wäre und man dann den Verkehr deutlich weniger eingeschränkt hätte.
Die Bemerkung von Andreas Göb, man habe eine "Verkehrsplanung von Profis" erstellen lassen, ließ Köhler nicht gelten, zumal es von Seiten der Stadtverwaltung keine detaillierte Erläuterung gab, warum eine Baustellen-Ampel nicht möglich ist. "Es erschließt sich mir nicht", so Köhler, der eine Überprüfung der Planung und eine mögliche Anpassung forderte.
Oberbürgermeister sieht für Schweinfurt ein Jahrzehnt der Baustellen
Mit einem Blick auf die auf der Internetseite der Stadtwerke veröffentlichte Verkehrsführung ist vor allem in Stoßzeiten zu befürchten, dass man als Autofahrender richtig viel Geduld braucht. In der Schultesstraße bauen die Stadtwerke nämlich derzeit Fernwärme aus, was hier schon zu Behinderungen führt. Am Rusterberg ist dann die Abfahrt über die Bahngleise Richtung Maxbrücke gesperrt, weil direkt an der Gutermann-Promenade die beschriebene Stadtwerke-Baustelle ist. Sprich: Alle, die aus der Stadt kommend rechts auf die Maxbrücke wollen, werden über die Ampel an der Harmonie-Kreuzung am Museum Georg Schäfer geleitet. Wer geradeaus möchte, dürfte länger warten müssen.
Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) fand den Kritikern gegenüber ebenso deutliche Worte: "Das Katastrophen-Gejammer hilft nicht." Es sei "völlig übertrieben", bei jeder Baustelle "immer wieder die Existenzfrage für die Innenstadt zu stellen." Die Bauarbeiten seien kein Selbstzweck, die Infrastruktur müsse wie in vielen Städten eben saniert werden: "Es wird", so Remelé, "ein Jahrzehnt der Baustellen werden."
In einer früheren Version des Textes stand, die Ludwigsbrücke sei frei befahrbar. Das ist nicht richtig, auch hier kann man nur stadtauswärts fahren. Wer auf die Maininsel muss, kann diese nur von der Innenstadt aus erreichen. Wir haben die entsprechende Passage geändert.
https://www.bundestag.de/presse/hib/kurzmeldungen-923886
Ein Unglück kommt selten allein - es trifft immer die, die ihre Hausaufgaben nicht machen. Den Neubau Maxbrücke verschob man immer weiter nach hinten, wg. des CSU-Prestigeprojekts LGS, das teueres Fachpersonal über Jahre band und vieles andere wurde dadurch vernachlässigt. Zuschüsse im zweistelligen Mio-Bereich wurden liegen gelassen. Für Brücken gibt es vmtl. 80% Zuschüsse.
Die Stadt sagte zur Reaktivierung der Steigerwaldbahn Nein, wegen "Streckenüberlastung" zwischen Hbf & Sennfelder Bf. Die Anliegergemeinden der Steigerwaldbahn sagten (außer GEO?) ebenfalls Nein - und hängten sich selber ab. Südl. des Mains würde ich kein Häuschen mehr bauen und keine Wohnung mehr mieten.
SOFORT Planung der dritten Mainbrücke, hochleistungsfähig für: Verkehr, ÖPNV, Versorgungsleitungen. Leicht wartbar, leichte Umleitungen auf der Brücke, mit breiter Fahrbahn: 4 Spuren & 2 Busspuren (auch tauglich für spätere Tramgleise).
Danach Bau Maxbrücke.
Wenn die Väter der SWer Großindustrie so klein gedacht hätten und so wenig innovativ gewesen wären, wie das heutige Rathaus, wäre SW heute so bedeutend wie Gerolzhofen.