Geduld ist wahrlich nicht die Stärke von Autofahrerinnen und Autofahrern in Deutschland. In Schweinfurt wird sie derzeit auf eine ganz besondere Probe gestellt: Seit 10. August ist die Hahnenhügelbrücke komplett gesperrt, sechs Wochen lang. Dazu kommt seit Montag, 14. August, eine Baustelle auf der Maxbrücke, auf der der Gehweg saniert wird. Dauer: zwei Wochen.
Und am Obertor gibt es eine Baustelle, weswegen die Deutschhöferstraße bis zur Kreuzung Rhönstraße nur noch einseitig befahrbar ist. Im Internet schütteln die Nutzerinnen und Nutzer über diese Planung und Ballung von Baustellen in der Ferienzeit den Kopf.
Am Morgen und am Spätnachmittag sind in den vergangenen Tagen lange Schlangen von Autos derzeit ein normales Bild. Von der A70 kommend muss man viel Zeit einplanen, wenn man die offizielle Umleitung durch den Hafen und über die Maxbrücke Richtung Innenstadt nimmt. Ebenso dauert es aus der Innenstadt heraus deutlich länger, wenn man über die Maxbrücke Richtung Sennfeld will: Stau bis in die Schultesstraße ist keine Seltenheit. Genauso von Sennfeld kommend: Bis zum Kühne-Werk staute sich teilweise der Verkehr.
Die grundsätzliche Notwendigkeit der Bauarbeiten wird im Internet nicht angezweifelt. Sehr wohl aber vor allem die Planung durch die Stadtverwaltung: "Narrenschiff Schweinfurt. Alles auf einmal und zur gleichen Zeit", schreibt ein Nutzer in der Facebook-Gruppe "Schweinfurter fragen Schweinfurter", in der die Brückensperrungen mit deutlich mehr als 100 Antworten pro Posting ausführlich diskutiert werden.
Schweinfurt als Vorbild für Verkehrsplanung?
Das Argument, man solle auch in andere Städte schauen, wo die Verkehrs- und Infrastruktur-Probleme im Vergleich zu Schweinfurt teilweise deutlich größer seien, lassen manche Nutzer nicht gelten: "Weil es woanders noch schlimmer ist, muss man das hier hinnehmen? Wie wär's, wenn SW mal als Vorbild für andere Städte herhalten würde?"
Ein User postete ein Bild von einer Autobahn-Baustelle, das die Stimmung in den Diskussionen bezüglich der Sperrungen in Schweinfurt auf den Punkt bringt. Ironisch heißt es da: "Deutsche Baustellen in 5 Schritten: 1. Schilder aufstellen 2. Fahrbahn verengen 3. Geschwindigkeit begrenzen 4. Maschinen hinstellen 5. Nach Hause fahren und ein Jahr nicht wiederkommen."
Eine Überspitzung, die auf Schweinfurts Brückenbaustellen bezogen natürlich nicht stimmt. Doch auch im Stadtrat wurde in den vergangenen Wochen kontrovers diskutiert. Erst vor wenigen Tagen hatte der Ferienausschuss einen Stadtratsbeschluss von Juli wieder revidiert und doch zugelassen, dass der Gehweg stadtauswärts auf der Maxbrücke seit Montag saniert wird. Dabei handelt es sich um eine Gewährleistung der Baufirma, die dort nachbessern muss, nachdem ein Gutachter nach einem Unfall festgestellt hatte, dass es tatsächliche Mängel am Belag des Gehsteigs gibt.
Rüdiger Köhler empfindet Kritik am staatlichen Bauamt als nicht angemessen
Doch hätte die Hahnenhügelbrücken-Sanierung gleichzeitig mit dieser Baustelle sein müssen? Im Ferienausschuss am 10. August hatte CSU-Stadtrat Rüdiger Köhler das staatliche Bauamt, das für die Sanierung des Widerlagers auf der Hahnenhügelbrücke verantwortlich ist, gegen Kritik aus dem Gremium verteidigt. Köhler ist als Baudirektor Bereichsleiter Straßenbau im Straßenbauamt Würzburg.
Die Sperrung der Hahnenhügelbrücke in diesem Sommer sei nicht absehbar gewesen, so Köhler, sehr wohl aber sehr schnell und klar kommuniziert worden. Als der Schaden am Widerlager und die notwendige Reparatur deutlich wurde, habe das Bauamt innerhalb weniger Wochen reagiert, Baufirmen gefunden und sorge dafür, dass die Brücke durch die Sanierung länger genutzt werden könne als bisher angenommen. Die Stadtverwaltung hatte bezüglich der Maxbrücken-Arbeiten argumentiert, man habe bereits im Frühjahr mit der Baufirma wegen des Zeitfensters verhandelt. Wenn diese die Arbeiten nicht im August ausführen könne, würde es sich bis Frühjahr 2024 verzögern.
Die bauliche Situation und das Alter der beiden Brücke ist seit Jahren bekannt.
Das Problem das jetzt Da ist wurde bewusst in Kauf genommen.
Jahrelang wurde die erwirtschafteten Steuergelder für etwas anderes ausgegeben.
Kann so etwas als Versagen oder Inkompetenz bezeichnen?
Ein Schelm der Böses dabei denkt.
Um 1400 Uhr rauswärts standen die Autos bis zum Bercher Kreisel...
Wegen Sennfeld... Stau bis Kühne /Ampel.... das kenne ich noch von früher... Mittags staute es sich da schon immer mal so weit
danke für den Hinweis, dieser Frage gehen wir bereits nach und werden nächste Woche hoffentlich entsprechende Antworten liefern können. Es ist auch interessant, wie sich ambulante Pflegedienste nun verhalten und zu ihrer Kundschaft kommen.
Viele Grüße,
Oliver Schikora