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Schweinfurt
Hahnenhügelbrücke dicht, Stau zu Hauptverkehrszeiten: So groß ist der Ärger über Schweinfurts Baustellen-Chaos
Wer aus dem Landkreis über den Main nach Schweinfurt muss, braucht Geduld. Im Internet gibt es derzeit viel Kritik an Oberbürgermeister Sebastian Remelé.
Seit Montag, 14. August, wird auf der Maxbrücke in Schweinfurt stadtauswärts der Gehweg saniert. Der Verkehr fließt zwar in beide Richtungen, dennoch kommt es in diesem Bereich zu Stoßzeiten zu Staus. Bis zum 25. August muss man mit Einschränkungen rechnen.
Foto: Oliver Schikora | Seit Montag, 14. August, wird auf der Maxbrücke in Schweinfurt stadtauswärts der Gehweg saniert. Der Verkehr fließt zwar in beide Richtungen, dennoch kommt es in diesem Bereich zu Stoßzeiten zu Staus. Bis zum 25.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 08.02.2024 10:54 Uhr

Geduld ist wahrlich nicht die Stärke von Autofahrerinnen und Autofahrern in Deutschland. In Schweinfurt wird sie derzeit auf eine ganz besondere Probe gestellt: Seit 10. August ist die Hahnenhügelbrücke komplett gesperrt, sechs Wochen lang. Dazu kommt seit Montag, 14. August, eine Baustelle auf der Maxbrücke, auf der der Gehweg saniert wird. Dauer: zwei Wochen.

Und am Obertor gibt es eine Baustelle, weswegen die Deutschhöferstraße bis zur Kreuzung Rhönstraße nur noch einseitig befahrbar ist. Im Internet schütteln die Nutzerinnen und Nutzer über diese Planung und Ballung von Baustellen in der Ferienzeit den Kopf.

Am Morgen und am Spätnachmittag sind in den vergangenen Tagen lange Schlangen von Autos derzeit ein normales Bild. Von der A70 kommend muss man viel Zeit einplanen, wenn man die offizielle Umleitung durch den Hafen und über die Maxbrücke Richtung Innenstadt nimmt. Ebenso dauert es aus der Innenstadt heraus deutlich länger, wenn man über die Maxbrücke Richtung Sennfeld will: Stau bis in die Schultesstraße ist keine Seltenheit. Genauso von Sennfeld kommend: Bis zum Kühne-Werk staute sich teilweise der Verkehr.

Die grundsätzliche Notwendigkeit der Bauarbeiten wird im Internet nicht angezweifelt. Sehr wohl aber vor allem die Planung durch die Stadtverwaltung: "Narrenschiff Schweinfurt. Alles auf einmal und zur gleichen Zeit", schreibt ein Nutzer in der Facebook-Gruppe "Schweinfurter fragen Schweinfurter", in der die Brückensperrungen mit deutlich mehr als 100 Antworten pro Posting ausführlich diskutiert werden.

Schweinfurt als Vorbild für Verkehrsplanung?

Das Argument, man solle auch in andere Städte schauen, wo die Verkehrs- und Infrastruktur-Probleme im Vergleich zu Schweinfurt teilweise deutlich größer seien, lassen manche Nutzer nicht gelten: "Weil es woanders noch schlimmer ist, muss man das hier hinnehmen? Wie wär's, wenn SW mal als Vorbild für andere Städte herhalten würde?"

Ein User postete ein Bild von einer Autobahn-Baustelle, das die Stimmung in den Diskussionen bezüglich der Sperrungen in Schweinfurt auf den Punkt bringt. Ironisch heißt es da: "Deutsche Baustellen in 5 Schritten: 1. Schilder aufstellen 2. Fahrbahn verengen 3. Geschwindigkeit begrenzen 4. Maschinen hinstellen 5. Nach Hause fahren und ein Jahr nicht wiederkommen."

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Eine Überspitzung, die auf Schweinfurts Brückenbaustellen bezogen natürlich nicht stimmt. Doch auch im Stadtrat wurde in den vergangenen Wochen kontrovers diskutiert. Erst vor wenigen Tagen hatte der Ferienausschuss einen Stadtratsbeschluss von Juli wieder revidiert und doch zugelassen, dass der Gehweg stadtauswärts auf der Maxbrücke seit Montag saniert wird. Dabei handelt es sich um eine Gewährleistung der Baufirma, die dort nachbessern muss, nachdem ein Gutachter nach einem Unfall festgestellt hatte, dass es tatsächliche Mängel am Belag des Gehsteigs gibt.

Rüdiger Köhler empfindet Kritik am staatlichen Bauamt als nicht angemessen

Doch hätte die Hahnenhügelbrücken-Sanierung gleichzeitig mit dieser Baustelle sein müssen? Im Ferienausschuss am 10. August hatte CSU-Stadtrat Rüdiger Köhler das staatliche Bauamt, das für die Sanierung des Widerlagers auf der Hahnenhügelbrücke verantwortlich ist, gegen Kritik aus dem Gremium verteidigt. Köhler ist als Baudirektor Bereichsleiter Straßenbau im Straßenbauamt Würzburg.

Die Sperrung der Hahnenhügelbrücke in diesem Sommer sei nicht absehbar gewesen, so Köhler, sehr wohl aber sehr schnell und klar kommuniziert worden. Als der Schaden am Widerlager und die notwendige Reparatur deutlich wurde, habe das Bauamt innerhalb weniger Wochen reagiert, Baufirmen gefunden und sorge dafür, dass die Brücke durch die Sanierung länger genutzt werden könne als bisher angenommen. Die Stadtverwaltung hatte bezüglich der Maxbrücken-Arbeiten argumentiert, man habe bereits im Frühjahr mit der Baufirma wegen des Zeitfensters verhandelt. Wenn diese die Arbeiten nicht im August ausführen könne, würde es sich bis Frühjahr 2024 verzögern.

 
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Kommentare
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  • Bernd Schuhmann
    Mehr Kosten der werteschaffenden Industrie durch erhöhte Transportkilometer ( CO2) und Zeitverzug bei der JIT ( just in time ) Produktion.
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  • Bernd Schuhmann
    In Schweinfurt werden seit Jahrzehnten Milliardenbeträge produziert und versteuert..
    Die bauliche Situation und das Alter der beiden Brücke ist seit Jahren bekannt.
    Das Problem das jetzt Da ist wurde bewusst in Kauf genommen.
    Jahrelang wurde die erwirtschafteten Steuergelder für etwas anderes ausgegeben.
    Kann so etwas als Versagen oder Inkompetenz bezeichnen?
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  • Stefan Fuchs
    Komisch,wochenlang Staus, keine Rettungsgassen möglich und kein "Klimakleber "in Sicht.
    Ein Schelm der Böses dabei denkt.
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  • Frank Widmaier
    ich bin gestern über A70-Berch gefahren... 0800 Uhr wars ok. Auch wenn mich die Sperrung in der Wirsingstrasse/Bahnhof überrascht hat.

    Um 1400 Uhr rauswärts standen die Autos bis zum Bercher Kreisel...

    Wegen Sennfeld... Stau bis Kühne /Ampel.... das kenne ich noch von früher... Mittags staute es sich da schon immer mal so weit
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  • Stefan Köhler
    Das ist der umweg über Oberndorf vermudlich schneller.
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  • Hans-Ullrich Völker
    Die MP sollte recherchieren, ob die Verkehrssituation in Schweinfurt momentan Rettungsdienste, Feuerwehr oder auch Polizei bei der Anfahrt verzögert und inwieweit das mitbedacht wurde. Wie kommt die Feuerwehr auf schnellsten Weg ins Maintal? Ist der Notarzt langsamer zum Beispiel in Gochsheim? Kann die Polizei zügig den Baggersee erreichen? Diese oder ähnliche Fragen haben vermutlich für Bürger auch Relevanz.
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  • Oliver Schikora
    Hallo Herr Völker,

    danke für den Hinweis, dieser Frage gehen wir bereits nach und werden nächste Woche hoffentlich entsprechende Antworten liefern können. Es ist auch interessant, wie sich ambulante Pflegedienste nun verhalten und zu ihrer Kundschaft kommen.

    Viele Grüße,

    Oliver Schikora
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