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Kreis Schweinfurt
Karte: So entwickeln sich die Corona-Zahlen im Landkreis Schweinfurt
Innerhalb von drei Monaten sind die Zahlen im Kreis Schweinfurt um über 200 gestiegen. Wo es die meisten Corona-Infektionen gibt und wie sich das Virus derzeit ausbreitet.
Zahlreiche Corona-Tests: In den Gemeinden des Landkreises Schweinfurt gibt es hinsichtlich der Infizierten große Unterschiede.
Foto: Daniel Peter | Zahlreiche Corona-Tests: In den Gemeinden des Landkreises Schweinfurt gibt es hinsichtlich der Infizierten große Unterschiede.
Nicolas Bettinger, Volontär, Mediengruppe Main-Post
Nicolas Bettinger
 |  aktualisiert: 10.02.2024 04:55 Uhr

Nur wenige Tage ist es her, als in der Stadt Schweinfurt der sogenannte Signalwert von 35 Corona-Infizierten pro 100 000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage überschritten wurde. Er lag am 1. Oktober bei 37, am 5. Oktober bei 38,87. Derzeit bestimmt deshalb eine Allgemeinverfügung diverse Regelungen, die etwa Feierlichkeiten in öffentlichen Räumen auf 50 Teilnehmer und private Feste auf 25 Personen beschränkt. Zudem müssen Schüler ab der 5. Jahrgangsstufe (weiterführende und berufliche Schulen) nun auch am Sitzplatz im Klassenzimmer eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen, wenn dort der Mindestabstand von 1,5 Metern nicht gewährleistet ist.

Die Infektionszahlen in Stadt und Landkreis Schweinfurt steigen also wie vielerorts stetig an. Darüber gibt das Landratsamt seit Wochen regelmäßig Auskunft. Wie genau sich die mit Covid-19 Infizierten aber über den Landkreis verteilen, also welche Gemeinden wie stark betroffen sind, bleibt dabei meist unklar. Wie schon Ende Juni, legte die Behörde die Fallzahlen des gesamten Landkreises nun auf Nachfrage dieser Redaktion erneut offen.

Karte: So entwickeln sich die Corona-Zahlen im Landkreis Schweinfurt

Viele Reiserückkehrer aus dem Osten der EU

Von den 937 Corona-Fällen (Stand 6. Oktober, 11 Uhr) kommen 254 aus der Stadt, 683 aus dem Landkreis Schweinfurt. In den vergangenen drei Monaten hat sich die Gesamtzahl damit um mehr als 200 erhöht. Während im Juli sehr wenige Neuinfektionen hinzukamen, stieg die Kurve vor allem im August und September wieder stärker an, was auch durch die Urlaubszeit und zahlreiche Reiserückkehrer erklärbar wäre.

Laut Gesundheitsamt gibt es verschiedene Gründe für die gestiegenen Zahlen, vor allem in den vergangenen Wochen. Zu ihnen gehörten einerseits einige positive Testungen bei "symptomatischen Verdachtsfällen", also bei Kontaktpersonen von Corona-Fällen oder Personen mit erhöhtem Erkrankungsrisiko. Andererseits ergaben viele freiwillige Testungen ein positives Ergebnis, erklärt der kommissarische Leiter des Schweinfurter Gesundheitsamtes, Matthias Gehrig. Hierfür stand und steht nach wie vor auch das Bayerische Testzentrum auf dem Gelände der ehemaligen Ledward Barracks bereit, wo sich Menschen auch anlasslos testen lassen können.

Laut Gehrig machten "vor allem Reiserückkehrer aus dem Osten der EU und den aktuellen Risikogebieten in den Niederlanden und Österreich" den Großteil der Neuinfektionen in Stadt und Landkreis Schweinfurt aus. Dies erklärt gerade den Anstieg der vergangenen Wochen, eben durch die Ferien- und Urlaubszeit.

Noch immer zwei Corona-Hotspots im Landkreis

Den größten Zuwachs an Corona-Infizierten hat die Stadt Schweinfurt. Im Vergleich zu Anfang Juli sind hier mittlerweile 69 getestete Neuinfektionen (insgesamt 254) dazugekommen. Auf Landkreisebene stechen zwei Gemeinden besonders heraus, in denen bislang verhältnismäßig viele Fälle aufgetreten sind. Zum einen Geldersheim, wo sich mittlerweile insgesamt 157 Menschen mit dem Coronavirus infiziert haben. Zum anderen Werneck mit derzeit 93 Fällen. Für Geldersheim gelten dabei besondere Maßstäbe. "Man darf nicht vergessen, dass wir hier ein Ankerzentrum haben", erklärte Matthias Gehrig bereits im Juni. Alleine die Einrichtung zählt heute 147 Corona-Infizierte. In Geldersheim selbst sind es dagegen nur zehn bekannte Covid-19 Fälle.

Wie bereits berichtet, spiegelt auch in Werneck die aktuelle Zahl 93 nicht die Anfälligkeit der dortigen Bevölkerung wider. Dort geht man davon aus, dass ein Großteil der Infizierten auf das Seniorenheim zurückzuführen ist, was auch Bürgermeister Sebastian Hauck bestätigte. "Trotzdem nehmen wir die Corona-Bedrohung in Werneck natürlich sehr ernst und tun alles entsprechend in Abstimmung mit dem Landratsamt", sagte Hauck.

Auch wenn die Zahlen im Landkreis deutlich gestiegen sind und Geldersheim und Werneck in dieser Statistik führen, kamen dort zuletzt dennoch verhältnismäßig wenige Neuinfektionen hinzu. In Gemeinden wie Kolitzheim beispielsweise, stiegen die Zahlen in den vergangenen Wochen dagegen schneller, nämlich von acht auf 25 Neuinfektionen innerhalb von drei Monaten. Vergleichsweise viele Corona-Fälle haben nach wie vor auch die Gemeinden Bergrheinfeld (41), Grafenrheinfeld (31) und Niederwerrn (45) zu verzeichnen. In vielen weiteren Gemeinden erhöhten sich die Zahlen nur marginal. Einziger Ort im Landkreis Schweinfurt mit bislang keinem einzigen bekannten Covid-19-Fall ist Michelau im Steigerwald, dicht gefolgt von Dingolshausen und Lülsfeld mit jeweils einem Nachweis.

831 Corona-Infizierte wieder geheilt

Gerade Bewohner der Stadt Schweinfurt werden in den nächsten Tagen wohl gebannt auf die neuen Infektionszahlen des Gesundheitsamtes blicken. Dabei wird sich zeigen, ob der Signalwert von 35 Corona-Infizierten pro 100 000 Einwohner innerhalb der letzten sieben Tage weiterhin überschritten wird. Sollte ein sogenannter Inzidenzwert von 50 gerissen werden, drohen weitere weitreichende Einschränkungen.

Laut einer Mitteilung des Gesundheitsamtes vom 30. September gelten von den über 900 Infizierten im Kreis Schweinfurt mittlerweile 831 Personen als geheilt.

Der in der Grafik verwendete Gesamtstand der Corona-Fallzahlen für Stadt und Landkreis deckt sich nicht  mit der Summe der Fall-Zahlen der einzelnen Gemeinden, da diese Zahlen nur vom 30. September und nicht ebenfalls vom 6. Oktober vorliegen.

 
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