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Schweinfurt
Kann der FC 05 Schweinfurt in die Dritte Liga aufsteigen? Warum die Sitzung des Hauptausschusses wichtig ist
Am 8. April wird ein Vorschlag für den Umbau des Sachs-Stadions und die entsprechenden Kosten vorgestellt. Sorgen bereitet der städtische Haushalt.
Luftbild des Sachs-Stadions in Schweinfurt während eines Abendspiels des Regionalligisten FC 05.
Foto: Hendrik Holnäck | Luftbild des Sachs-Stadions in Schweinfurt während eines Abendspiels des Regionalligisten FC 05.
Oliver Schikora
 |  aktualisiert: 11.04.2025 02:42 Uhr

Dienstag, 8. April, 8 Uhr morgens: Ein wichtiger Termin für alle Fußballer und Verantwortlichen des Regionalligisten FC 05 Schweinfurt. Denn um diese Zeit berät der Hauptausschuss der Stadt Schweinfurt im Großen Sitzungssaal darüber, wie man das Sachs-Stadion ausbauen könnte. Denn: Der FC 05 hat sechs Spieltage vor dem Ende der Saison als Tabellenführer die große Chance, als Meister in die Dritte Liga aufzusteigen.

Die Rückkehr nach mehr als 20 Jahren in den Profifußball wäre für die Region etwas ganz Besonderes, zumal die bei derzeit sechs Punkten Vorsprung vor dem nächsten Konkurrenten Bayreuth durchaus realistische Meisterschaft mit einer Mannschaft vor allem aus Spielern aus der Region erreicht würde.

Doch was hat der Aufstieg des FC 05 mit der Stadt zu tun? 1936 stiftete der Industrielle Willy Sachs das Stadion der Stadt, mit der Auflage, der FC 05 solle dort ein dauerhaftes Spielrecht haben. Heute hat sich aus der imposanten Anlage eines der größten Trainingszentren für Fußball in der Region entwickelt, mit dem Hauptspielfeld im denkmalgeschützten Ambiente rund um die historische Haupttribüne und insgesamt neun Fußballplätzen. Die Stadt pflegt die in ihrem Besitz befindliche Anlage, der FC 05 zahlt Gebühren für die Nutzung.

FC 05 muss Lizenzbedingungen für den Aufstieg erfüllen

Wenn der FC 05 aufsteigt, muss er in der Dritten Liga Bedingungen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) erfüllen. Für eine Lizenz geht es zum einen um die wirtschaftliche Stabilität der ausgegliederten Spielbetriebs-GmbH, sowie die nötige Infrastruktur im Stadion. Es braucht unter anderem eine Rasenheizung, entsprechendes Flutlicht und Sitzplätze für mindestens 2000 Besucherinnen und Besucher.

Da die Stadt Besitzerin des Stadions ist, hat sie schon vor Jahren eine Machbarkeitsstudie bei einem auf den Bau von Sportstadien spezialisierten Architekturbüro in Auftrag gegeben. Das erklärte, dass ein Umbau für die Dritte Liga im Rahmen des bestehenden, unter Denkmalschutz stehenden Ensembles, möglich wäre. Sollte der sportliche Erfolg anhalten und der FC 05 auch in die Zweite Bundesliga aufsteigen, wo er zuletzt in der Saison 2001/02 spielte, müsste allerdings ein neues Stadion an einem anderen Standort gebaut werden.

Im Moment im Fokus steht das aber natürlich nicht, sondern der nötige Umbau für Liga drei. Auf Nachfrage dieser Redaktion bei mehreren Fraktionsvorsitzenden der großen Parteien im Stadtrat ergab sich Wohlwollen dem Anliegen des Vereins gegenüber. Doch es gibt ein Aber.

Stadt muss wegen fehlender Gewerbesteuer massiv sparen

Die finanzielle Lage der Stadt ist derzeit nicht rosig. Es ist immer noch fraglich, ob der Haushalt für 2025 von der Regierung von Unterfranken genehmigt wird. Die Finanzreferentin Anna Barbara Keck ist in allen Abteilungen sowie in Zusammenarbeit mit dem Stadtrat derzeit dabei, ein Sparkonzept zu erarbeiten, um den Haushalt auch für die kommenden Jahre trotz nötiger und geplanter millionenschwerer Investitionen genehmigungsfähig zu machen.

Das Problem: Die Gewerbesteuer ist in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, nachdem die großen Industriebetriebe derzeit aufgrund der wirtschaftlichen Lage in ihrer Branche keine Gewerbesteuer mehr zahlen. Das wirkt sich unmittelbar auf den städtischen Haushalt aus.

Diskutiert wird nun im Hauptausschuss und dann im Stadtrat am Dienstag, 29. April, ein Modell, bei dem dem FC 05 ein millionenschwerer Zuschuss für den Umbau zur Verfügung gestellt werden soll. Vermieden werden soll ein Szenario, bei dem der FC 05 bei Aufstieg in einem anderen Stadion spielen müsste, weil das Sachs-Stadion die Voraussetzungen nicht erfüllt.

 
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